geplante Kontraste

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

geplante Kontraste

Beitragvon Nikkko » Mi 31. Jan 2018, 13:48

Hallo!

Ich hatte die Frage schonmal unter eine andere gestellt, ich glaube dort ging sie jetzt aber unter. Die Länge des Textes soll nicht abschrecken, ich habe nur die Zitate eingefügt, damit man aller Infos hat. Meine eigentliche Frage (unten in fett) ist vermutlich nicht so schwierig, wenn man mehr Ahnung hat als ich :D

Für eine Arbeit soll ich eine Studie beschreiben und kritisieren. Dazu gehört auch, dass ich die verwendeten statistischen Verfahren beschreiben und kritisieren. Es handelt sich um die Studie "Stepping Back to Move Forward: Expressive Writing Promotes Self-Distancing" (Park, Kross & Ayduk, 2016; https://pdfs.semanticscholar.org/db65/d ... c29f62.pdf ). Es wird z.B. untersucht, ob Expressives Schreiben Selbstdistanzierung im Vergleich zu einer Kontrollgruppe über mehrere Follow-up Zeitpunkte erhöht. Hier die Beschreibung der statistischen Vorhergehensweise aus Studie 1 (Die Studie lässt sich in Substudien aufteilen):

"We performed repeated measures
general linear models (GLMs) with condition (expressive writing
vs. control writing) as a between-participants factor, follow-up
time (1 day vs. 1 month) as a within-participants factor, and
participants’ baseline levels of the dependent measure being analyzed
and memory age as covariates. Each analysis also controlled
for BDI–II scores because this variable was positively related to [...]"

In einer Folgestudie wird untersucht, ob Expressives Schreiben Selbstdistanzierung im Vergleich zu ZWEI Kontrollgruppen (die sich nicht hinsichtlich der abhängigen Variablen unterschieden) über mehrere Follow-up Zeitpunkte erhöht. Hier die Beschreibung der statistischen Vorhergehensweise

"We predicted that expressive
writing participants would self-distance more and experience emotional
reactivity less compared with both control writing and
thinking participants. As expected, the two control conditions
(control writing and thinking) did not differ significantly on any of
our outcome variables (Fs < .74, ps > .40, partial eta squared < .02). We thus
tested our prediction by performing repeated measures GLMs with
a planned contrast on expressive writing (+2) versus control
writing and thinking (both -1), and follow-up time (1 day vs. 1
month vs. 6 month) as a within-participants factor, with the same
set of covariates used in Study 1 (i.e., participants’ baseline levels
for the dependent measure being analyzed, BDI–II scores, and
memory age).

Ausgegeben werden F, p und partielle Eta-Quadrate.

In Studie 3 wurden die Daten aus Studie 1 und 2 zusammengetan und eine gepoolte Analyse durchgeführt. Hier die Beschreibung:

"The present analyses focused on outcome variables
that were available in both studies to utilize all data from Studies
1 and 2. Thus, only data from the 1-day and 1-month follow-ups
were examined here, because Study 1 did not include a 6-month
follow-up session. Similarly, our analysis on physical health focused
on physical symptoms we assessed during the 1-month
follow-up because this was the only physical health variable available
in both studies. Because the control writing and thinking
groups did not differ (as expected) on any of the variables, we
collapsed across these groups to create a single comparison group
for these analyses. Finally, we controlled for the same set of
covariates used in Studies 1 and 2 in all analyses (e.g., participants’
baseline measure of each outcome variable, BDI–II scores, memory
age). Preliminary analyses indicated that Study (1 vs. 2) did
not interact with condition to predict any of the results and controlling
for it did not substantively alter any of the results.
Results. The combined analyses indicate that the effects of
condition on self-distancing and emotional reactivity were both in
the medium range, F(1, 106) 10.59, p .002, p
2 .09, and F(1,
106) 5.58, p .02, p
2 .05, respectively...."

Meine Frage: Wurden hier in der letzten Studie, Studie 3, GLMs mit Messwiederholungen mit geplanten Kontrasten oder ohne berechnet? Ich dachte eigentlich, dass Kontraste a priori angewendet werden, wenn man fokussierte (also gerichtete) Hypothesen überprüft, diese Hypothese muss aber vor der Analyse vorliegen. Darüber hinaus machen Kontrastanalyse nur Sinn, wenn ich drei oder mehr Gruppen hinsichtlich eines Merkmals vergleichen möchte. Ich hab jetzt daraus gefolgert, dass in Studie 2 geplante Kontraste angewendet werden, weil man mehr als zwei Gruppen hat (die Kontrollgruppen also noch nicht zu einer zusammengefasst wurden), aber schon vorher eine fokussierte Hypothese festlegt, inwiefern sich die Gruppen unterscheiden. In Studie 3 wurde demnach ein repeated measures GLM ohne geplante Kontraste angewendet, weil es diesmal nur zwei Gruppen gab.
Diese Überlegung basiert allerdings auf kaum Vorhandenen Kenntnissen über das Rechnen mit Kontrasten und ich habe schon Meinungen gehört, die sagen, dass doch mit Kontrasten gerechnet wurde. Kann hier jemand mehr rauslesen?

Liebe Grüße,

Nikkko
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