T-Test und Cohen's d Interpretation

T-Test und Cohen's d Interpretation

Beitragvon jasso » Mo 12. Mär 2018, 12:02

Hallo zusammen,

zunächst mal möchte ich erwähnen, dass ich kein Statistik Profi bin und im Rahmen meiner Seminararbeit jedoch Statistiken durchführen muss.

Ich hatte 2 unabhängige Stichproben, die miteinander verglichen werden mussten. Dies habe ich mithilfe des t-Test für unabhängige Stichproben gemacht. Alle p-Werte lagen über dem 5 %Niveau. Somit alles gut. Jedoch sollte ich auch die Effektgröße mit dem Maß Cohen's d berechnen...hier hab es Werte die über 0,2 liegen. Ich versteh nicht, woran das liegen kann.
Hier etwas mehr Infos...
Die Gesamtstichprobe mit N=320 (Gruppe a 150 und Gruppe b 170) weist keine siginifikanz und sehr geringe Effektmaße auf. Die Stichprobe wurde jedoch noch nach verschiedenen Merkmalen Untersucht mit N=69(Gruppe a= 31 unf b=38). Hier gab es mit dem T-Test keine Signifikanz jedoch war der Effektmaß >0,2.
jasso
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 2
Registriert: Mo 12. Mär 2018, 11:52
Danke gegeben: 1
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: T-Test und Cohen's d Interpretation

Beitragvon PonderStibbons » Mo 12. Mär 2018, 13:08

Ich hatte 2 unabhängige Stichproben, die miteinander verglichen werden mussten. Dies habe ich mithilfe des t-Test für unabhängige Stichproben gemacht. Alle p-Werte lagen über dem 5 %Niveau. Somit alles gut. Jedoch sollte ich auch die Effektgröße mit dem Maß Cohen's d berechnen...hier hab es Werte die über 0,2 liegen. Ich versteh nicht, woran das liegen kann.

Das "p" hat betrifft die Wahrscheinlichkeit des Stichproben-Datenmusters unter der Nullhypothese.

Cohens d ist einfach eine Deskriptivstatistik Deiner Stichproben-Daten und hat nichts mit Aussagen über Grundgesamtheiten zu tun.

Aussagen über Grundgesamtheiten sind massiv von der Stichprobengröße getragen. Cohen's d ist im
Unterschied dazu völlig unabhängig von der Stichprobengröße. Wenn Du n=2 gegen n=2 testest und
Cohen's d ist dabei = 0,3, dann würde es Dich vielleicht trotzdem nicht wundern, dass das nicht
signifkant ist (kleine Stichprobe = kleine empirische Basis, um die Nullhypothese verwerfen zu können).

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11364
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 51
Danke bekommen: 2503 mal in 2487 Posts

folgende User möchten sich bei PonderStibbons bedanken:
jasso

Re: T-Test und Cohen's d Interpretation

Beitragvon jasso » Mi 14. Mär 2018, 14:08

Danke für die Antwort, also kann ich sagen dass bei der Gesamtstichprobe der T-Test und cohnes keinen signifikanten Unterschied aufweist, jedoch bei den kleineren Stichproben ein mittlerer Unterschied durch den cohens d wert zu erkennen ist und der t-test hier nicht "funktioniert" hat weil die Stichprobe zu klein war...
jasso
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 2
Registriert: Mo 12. Mär 2018, 11:52
Danke gegeben: 1
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: T-Test und Cohen's d Interpretation

Beitragvon PonderStibbons » Mi 14. Mär 2018, 14:15

Danke für die Antwort, also kann ich sagen dass bei der Gesamtstichprobe der T-Test und cohnes keinen signifikanten Unterschied aufweist,

Der t-Test zeigt keinen inferenzstatistisch signfikanten Unterschied. Das heißt, man kann die Nullhypothese nicht verwerfen, die das lautet: "in der Grundgesamtheit (Population; nicht: Gesamtstichprobe) beträgr der Unterschied zwischen den Gruppen exakt = 0,000000... "
jedoch bei den kleineren Stichproben ein mittlerer Unterschied durch den cohens d wert zu erkennen ist und der t-test hier nicht "funktioniert" hat weil die Stichprobe zu klein war...

Cohens d zeigt Dir, wie die beiden Stichproben sich unterscheiden. Dass der in der Stichprobe beobachtete Unterschied vollständig auf Zufall (Stichprobenzufall) beruhen könnte, teilt Dir der t-Test mit.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11364
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 51
Danke bekommen: 2503 mal in 2487 Posts

Re: T-Test und Cohen's d Interpretation

Beitragvon bele » Mi 14. Mär 2018, 14:16

jasso hat geschrieben:Gesamtstichprobe der T-Test und cohnes keinen signifikanten Unterschied aufweist


Der t-Test zeigt keine Signifikanz, "cohnes" hat mit Signifikanz erstmal nichts zu tun.


jasso hat geschrieben:jedoch bei den kleineren Stichproben ein mittlerer Unterschied durch den cohens d wert zu erkennen ist


Wer sagt denn, dass d = 0,2 ein "mittlerer Unterschied" sei? Gerne zitiert wird für Cohens d zum Beispiel: Cohen, J. (1988). Statistical power analysis for the behavioral sciences (2. Auflage). Hillsdale, NJ: Erlbaum
Frei verfügbar ist das z. B. als Punkt 15 hier: https://www.psychometrica.de/effektstaerke.html


jasso hat geschrieben: und der t-test hier nicht "funktioniert" hat weil die Stichprobe zu klein war...


Was heißt denn "nicht funktioniert"? Natürlich hat der Test funktioniert. Er hat völlig korrekt angezeigt, dass Deine Daten nicht ausreichen, um einen Unterschied in der Grundgesamtheit zu beweisen.

LG,
Bernhard
----
`Oh, you can't help that,' said the Cat: `we're all mad here. I'm mad. You're mad.'
`How do you know I'm mad?' said Alice.
`You must be,' said the Cat, `or you wouldn't have come here.'
(Lewis Carol, Alice in Wonderland)
bele
Schlaflos in Seattle
Schlaflos in Seattle
 
Beiträge: 5912
Registriert: Do 2. Jun 2011, 23:16
Danke gegeben: 16
Danke bekommen: 1397 mal in 1383 Posts


Zurück zu t-Test

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste

cron