STATISTIK-FORUM.de

[Green]

Hallo zusammen,

ich sitze gerade an meiner Masterarbeit und komme nicht weiter.
Ich habe folgende Untersuchung durchgeführt: Ich möchte berechnen, ob sich die Wahl einer spezifischen Seminarform X (zeichnet sich durch didaktische Methoden aus) durch Persönlichkeitseigenschaften (5) vorhersagen lässt. Diese Art der Seminare gibt es jedoch nicht nur an meiner Uni, sondern auch an anderen Unis. Die genaue Verbreitung ist nicht genau bekannt. Es st nur bekannt, dass ca. 15% aller Hochschulen diese anbieten.
Hierzu habe ich aus ökonomischen Gründen an meiner Universität 6 Seminare unterschiedlicher Studiengänge mit dem didaktischen Charackter X befragt und 9 Parallelveranstaltungen (das heißt Studierende hatten immer die Wahl zwischen 1 oder mehrere Alternativen zum Seminar X). Gesamtgröße meiner Stichprobe N = 226 mit 89 in Seminar X und 137 in Parallelveranstaltungen.
Ich möchte zur Beantwortung der Fragestellung eine logistische Regression mit SPSS (da ich kein Statistik-Guru bin und mich andere Programme abschrecken) rechnen.

Es stellen sich mir jedoch zwei Fragen:

1. Um welche Art der Stichprobe handelt es sich bei mir? Ist es eine geschichtete Stichprobe ?
Welche Auswirkung könnte das wiederum auf meine Rechnung haben?

2. Der Anspruch des logistischen Modells besteht darin, dass es nicht nur für meine Universität gültig ist. Ich kenne aber die Parameter der Grundgesamtheit nicht. Sollte ich nun die Gruppe der Studierenden an Seminar X in irgendeiner Form gewichten, auch wenn ich die Verteilung der Auswahlmöglichkeiten (und somit Wahrscheinlichkeiten für die Stichprobenziehung dieser spezifischen Gruppe) für die Seminare X nicht kenne?


Ich bin euch tausendfach dankbar für jede Hilfe
Viele Grüße

[PonderStibbons]

1. Um welche Art der Stichprobe handelt es sich bei mir?

Da die Rekrutierung nicht beschrieben ist, schwer zu sagen. Jedenfalls sind die Probanden innerhalb der Seminare geclustert.

Ist es eine geschichtete Stichprobe ?

Nein.

Welche Auswirkung könnte das wiederum auf meine Rechnung haben?

Dass Du eventuell die Clusterung berücksichtigen solltest.

2. Der Anspruch des logistischen Modells besteht darin, dass es nicht nur für meine Universität gültig ist. Ich kenne aber die Parameter der Grundgesamtheit nicht. Sollte ich nun die Gruppe der Studierenden an Seminar X in irgendeiner Form gewichten, auch wenn ich die Verteilung der Auswahlmöglichkeiten (und somit Wahrscheinlichkeiten für die Stichprobenziehung dieser spezifischen Gruppe) für die Seminare X nicht kenne?

Eine Veranlassung dafür ist nicht so recht erkennbar.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[Green]

Vielen herzlichen Dank für die schnelle Antwort!

1. Um welche Art der Stichprobe handelt es sich bei mir?

Da die Rekrutierung nicht beschrieben ist, schwer zu sagen. Jedenfalls sind die Probanden innerhalb der Seminare geclustert.

Die Rekrutierung erfolgte folgendermaßen:
Es wurden aus allen Seminaren X zufällig welche ausgesucht, sodass eine Mindestanzahl von 60 Versuchpersonen erreicht werden konnte, um eine log. Regression mit 5 Variablen zu rechnen (Berechnung nach Faustregel). Um Teilnehmer aus entsprechenden Parallelveranstaltungen zu erhalten, wurden die Studienordnungen angeschaut, in denen die Seminare X verankert waren und entsprechende Parallelveranstaltungen aus den Modulen um Teilnahme gebeten.

Das heißt jedes einzelne Seminar ist ein Cluster oder alle Seminare, die die Methode X anwenden und alle Parallelveranstaltungen?
Wie könnte ich die Clusterung berücksichtigen? Gibt es dazu einen Artikel für SPSS ?

[PonderStibbons]

In Anbetracht des Designs erscheinen Sorgen wegen möglicher Cluster-Effekte dann wohl doch unbegründet.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[Green]

In Anbetracht des Designs erscheinen Sorgen wegen möglicher Cluster-Effekte dann wohl doch unbegründet.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

Ich hätte dann doch noch eine Nachfrage .
Sehe ich das richtig, dass es sich bei der Stichprobenauswahl durchaus um die Untersuchung von Klumpen handelt, in dem jedes einzelne Seminar einen Klumpen darstellt?
Zumindest aufgrund der folgenden Definition "Man zieht eine Klumpenstichprobe, indem man aus einer in natürliche Gruppen (Klumpen) gegliederten Population nach dem Zufallsprinzip
eine Anzahl von Klumpen auswählt und diese Klumpen dann vollständig untersucht. (Bortz & Döring, 2006 S. 436).
Die Befürchtung, dass es mögliche Cluster/Design-Effekte geben könnte, da sich die Klumpen untereinander sehr ähnlich, die einzelnen Klumpen in sich aber heterogen sind und somit eventuell zu höheren Standardschätzfehlern etc. kommen kann ist jedoch unbegründet, weil?
So ganz verstehe ich nun nicht, warum ich nun doch davon ausgehen könnte, dass es sich um eine Zufallsstichprobe handelt bzw. mögliche Designeffekte unbergründet sind.

Viele Grüße und vielen herzlichen Dank !

[Green]

In Anbetracht des Designs erscheinen Sorgen wegen möglicher Cluster-Effekte dann wohl doch unbegründet.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

Ich komme leider nicht weiter und verstehe nicht ganz, warum die Sorgen nun doch unbegründet sind :-/.
Könnte mir da jemand vielleicht doch noch einmal helfen?