Hallo,
in Kürze steht meine Diplomarbeit (Psychologie) an. Ich möchte mich schon etwas vorbereiten und finde nicht so recht den Einstieg.
Folgendes habe ich vor (aus Datenschutzgründen habe ich den Inhalt etwas geändert, da ich eigentlich nur methodische Fragen habe):
Ich habe insgesamt 4 psychologische Diagnosen zu Patienten, wovon 2 nachgewiesenermaßen falsche Diagnosen sind. Ich möchte nun jeweils 2 der Diagnosen Psychologen vorlegen, die dann einschätzen sollen, ob es sich bei den ihnen vorliegenden 2 Diagnosen um richtige oder falsche Diagnosen handelt (wie gesagt, inhaltlich abgewandelt, ich weiß, dass es so keinen Sinn macht, ist aber für meine Fragen irrelevant). Meine Hypothese ist, dass ihre Trefferquote nicht besser als der Zufall sein wird. Damit ist die Nullhypothese eigentlich meine Alternativhypothese, oder? Das finde ich schon mal merkwürdig! Was sagt ihr dazu?
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich immer 1 richtige und 1 falsche Diagnose vorlegen soll oder auch 2 falsche und 2 richtige. Hier habe ich schon meine 1. Frage, denn ich denke, das ist wichtig für die Entscheidung, wie groß meine SP sein sollte.
1. Wenn ich sage, ich will je Gruppe (also 2 Gruppen mit jeweils 1 falschen/1 richtigen Diagnose und 1 Gruppe mit 2 falschen Diagnosen und 1 Gruppe mit 2 richtigen Diagnosen) 20 Psychologen befragen, dann bräuchte ich nach dieser Überlegung eine Stichprobengröße von 80 (4 * 20). Kann ich das so einfach sagen? Oder sollte ich eine A Priori-Poweranalyse machen, um die notwendige SP-Größe zu bestimmen? Wenn ja, woher weiß ich, wie ich dafür beta festlege? Gibt es da Konventionen, wie bei Alpha .05 oder .01 oder wie macht man das?
2. Die Psychologen sollen dann jede Diagnose einschätzen, also ob sie richtig oder falsch ist und im Anschluss raten, wie sicher sie sich in ihrem Urteil sind (Skala von 0 bis 10). Was für statistische Analysen kommen denn dafür in Betracht?
3. Weiterhin will ich sie z. B. befragen, woran sie meinen richtige Diagnosen zu erkennen. Das ist also eine offene Frage. Ich denke, bei der Auswertung werde ich versuchen, Kategorien zu bilden. Aber was mache ich dann weiter an statistischen Analysen?
4. Ja, und dann sollen noch ein paar allg. Fragen kommen, ob sie grundsätzlich glauben, eine richtige Diagnose zu erkennen mit den Antwortkategorien ja, nein, unsicher – auch hier wieder die Frage nach der statistischen Analyse dieser Antworten.
Ich würde mich riesig freuen, wenn Ihr mir Hinweise geben könntet, in welche Richtung es statistisch gehen sollte, damit ich mich einlesen kann. Vielen, vielen Dank!