Hallo zusammen,
bei der Analyse meines Datensatzes bin ich auf folgendes Problem gestoßen. Nach dem Hinzufügen von Kontrollvariablen ändert sich das Betagewicht (&t-Wert) meiner ersten unabhängigen Variable von "+" auf "-".
Hier einmal zur Veranschaulichung die Werte (mit thematisch verwandten Variablen):
AV: Psychische Beschwerden
Block 1:
UV1: Stress
Block 2:
UV2: erlebte negative Emotionen
Block 3:
KV1: Neurotizismus
KV2: Alter
KV3: Geschlecht (m=0, w=1)
Angaben aus der "Koeffizienten-Tabelle" mit AV= Psychische Beschwerden
Während in Block 1
Stress: ß= ,143 und T= 2,133 sign.: 0,034 aufweist, geht dies bereits in Block 2 zurück:
Block 2:
Stress: ß= ,011; T= ,187, sign.= ,851;
erlebte Emotion: ß=510, T= 8,438, sign.=,00.
Dies ist jedoch noch hypothesenkonform (Einfluss von Stress geringer als Einfluss erlebter Emotionen auf psychische Beschwerden)
Nach Hinzunnahme der Kontrollvariablen änder sich das Vorzeichen der UV1 jedoch um (und nähert sich wieder der Signifikanz an?)
Stress: ß=-,106, T=-1,726, sign.= ,086
erlebte Emotionen: ß=,398 T=6,863 sign.= ,000
Neurotizismus: ß=,403 T=6,336, sign.=,000
Alter: ß=,033 T=,575 sign.=,566
Geschlecht: ß=,008, T=134, sign.=,894
R² liegt bei ,392.; N=220.
In der Korrelationstabelle gibt es keine zu hohen Korrelationen (selbst zwischen UV1 und UV2 nur ,26), beide korrelieren jedoch stark mit Neurotizismus (~,40). Die Kollinearitätsstatistik (VIF) gibt auch keine Werte an, die höher als 1,25 liegen. Multikollinearität scheint also nicht vorzuliegen, was ja oftmals der Fall ist, wenn sich das Vorzeichen eines Prädiktors wandelt.
Es sollte ja schon so sein, dass Stress nicht negativ auf psychische Beschwerden wirken sollte, daher bin ich ob der Datenlage insgesamt verwirrt und freue mich über mögliche Anhaltspunkte.
Viele Grüße,
Hendrik.
EDIT: Bei Herausnehmen der "Neurotizismus"-Variable ist R² zwar nur .277, aber dafür bleibt T & ß im "leicht" positiven Bereich.