STATISTIK-FORUM.de

[Burnout]

Hallo zusammen!

Ich habe für meine Diplomarbeit ein Regressionsmodell entwickelt und bin mir nicht ganz sicher, wie ich das nun richtig auswerten soll. Ich hatte schon einmal einen Beitrag verfasst (http://www.statistik-forum.de/allgemeine-fragen-f5/welches-statistische-modell-ist-das-geeigneteste-t890.html), jedoch hat sich das Modell und die Vorgehensweise etwas verändert. Daher beschreibe ich nachfolgend mein Regressionsmodell:
Ich habe 2 abhängige Variablen: 1. Die Bereitschaft Blut zu Spenden und 2. die zukünftige Absicht, Blut zu spenden (daraus werden 2 Regressionen "gefahren")
Die unabhängigen Variablen sind: Vertrauen, der Gesundheitscheck, sozialer Druck, Anerkennung... (die einzelnen Variablen werden mit 2-3 Items gemessen)

Nun wollte als Dummy-Variable den Einfluss der Wohnregion (Stadt oder Land) mit 1 und 0 codieren. Jedoch stelle ich nun fest, dass man nicht ganz klar zwischen Stadt und Land trennen kann, da es auch Kleinstädte gibt, die man nicht zu Großstädten zählen sollte. Wie kann ich das nun codieren? Wie gehe ich in SPSS vor?

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe!

[PonderStibbons]

Wohnort ist demnach dreistufig und wird in 2 dummy-Variablen umgewandelt.
Eine der Stufen bekommt keine eigene dummy-Variable und ist die Referenz.
Soll Land die Referenz sein, wird eine neue Variable Kleinstadt mit 1 für
Kleinstadtbewohnerund 0 für alle anderen gebildet, analog eine Variable
Großstadt.

Die unkategorisierte Einwohnerzahl zu nehmen wäre eine Alternative.

Mit freundlichen Grüßen

P.

[Burnout]

Ach so, ich wusste gar nicht, dass das auch geht. Danke Ponder .

Über Deine Alternative mit den unkategorisierten Einwohnerzahlen werde ich nachdenken. Das ergibt sich ja evtl. auch nach den ganzen Befragungen.

[Burnout]

Nachdem ich nun doch 3 Dummys gebildet habe, stellt sich mir die Frage der richtigen Vorgehensweise: Ich habe die 2 Dummys Region_Land, Region_Stadt und die dritte ist Kleinstadt mit (0,0) kodiert. Dann habe ich angefangen, aus den unabhängigen Variablen Produkte mit je Region_Land und Region_Stadt zu bilden.

Sollte ich im ersten Block der Regressionsanalyse erst nur die UV, im zweiten Block die Produkte aus den UV mit Region_Land und im dritten Block die Produkte aus den UV mit Region_Stadt nehmen? Denn mit dieser Vorgehensweise sind alle Produkte nicht signifikant (wenn der Weg der Richtige ist, würde es ja bedeuten, dass kein Moderatoreneffekt vorliegt). Aber da ich nur Dummy-Variablen habe (0/1-codiert), habe ich das Gefühl, dass darin der Fehler liegt.

Deswegen habe ich die Fälle aufgeteilt und "Gruppen miteinander vergleichen" aktiviert. Danach habe ich die Regressionsanalyse durchgeführt (nur mit den UV, ohne Produkte) und SPSS listete mir für jede Wohnregion die Ausprägungen der Regressionsgleichungen. Demnach nehme ich an, dass so für jede Kategorie der Wohnregion eine eigene Regression durchgeführt wird. Kann ich das so vergleichen und daraus schließen, dass die Ausprägungen einzelner Items in einer Wohnregion stärker ausgeprägt sind als in einer anderen?

[PonderStibbons]

Die Begründung un das Vorgehen bei der Aufteilung verstehe ich offen
gestanden nicht. Ein übliches Vorgehen wäre, erst eine Gleichung mit
den einfachen Prädiktoren aufzustellen und dann im nächsten Schritt
en bloc die Wechselwirkungen hinzuzufügen. Die Veränderung im R²
zeigt, ob die Hinzufügung von Wechselwirkungen die Varianzaufklärung
des Modells verbessert, was auch getestet wird. Außerdem kann
man sich natürlich die Einflusgewichte der einzelnen Wechselwirkungen
ansehen.

Mit freundlichen Grüßen

P.

[Burnout]

Ich habe in dem Buch von Urban/Mayerl (2011) "Regressionsanalyse: Theorie, Technik und Anwendung" gelesen, dass man auch die Fälle aufteilen, bzw. nach Gruppen sortieren kann, um mit mehreren Regressionsanalysen (für jede Gruppe) Unterschiede kenntlich zu machen. Dies wird dort im Zusammenhang mit dem Moderatoreneffekt dargestellt.

Diese Methode finde ich sehr anschaulich, da innerhalb einer Tabelle die unterschiedlichen Gruppen aufgeführt sind. Jedoch ist mein Bedenken, dass dieses Vorgehen statistisch nicht der richtige Weg ist.


Also wenn ich Sie nun richtig verstanden habe, PonderStibbons, habe ich im ersten Block der Regressionsgleichung nur die UV und im zweiten Block die Produkte der UV mit allen Dummy-Variablen?

[PonderStibbons]

Die beiden Dummies für Wohnort sind ebenfalls Prädiktoren.
Die kann man im ersten Schritt gleich mit dazutun, die
Wechselwirkungen im zweiten.

Mit freundlichen Grüßen

P.

[Burnout]

Vielen Dank für die schnelle Antwort und ich werde dann meine Analyse auf diesem Weg fortführen.