Stichprobe

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Stichprobe

Beitragvon Mariechen112 » Di 4. Sep 2018, 20:56

Hallo,

ich brauche ganz dringend Hilfe bei der Stichprobenauswahl, da ich das Vorgehen nicht einordnen kann...
Es wurden Diagnosebögen von Wohneinrichtungen für psychisch Kranke (Schiziphrenie) angefragt. Dabei wurden 3 Träger von versch. Einrichtungen angeschrieben (NUR NRW), welche die Diagnosebögen zur Verfügung gestellt haben: ABER nach bestimmten Kriterien.
Zur Stichprobe:
Ich habe 112 Diagnosebögen über eine Bekannte bekommen aber es gab gewisse Kriterien dafür:
Zeitraum war 2017 bis Winter 2018. Es wurden dann Diagnosebögen aus allen Gebieten von NRW ausgewählt (Westfalen, Lippe & Rheinland).

Zusätzlich wurden aber Kriterien erfragt, welche einen Einfluss auf die Stichprobe hatten: (Stadt/ Land; ambulant/stationär; & männlich/weiblich). Die einzelnen Variablen wurden dabei so ausgewählt, dass etwa gleichviele Fragebögen zu den einzelnen Kriterien vorlagen.

Mich verwirrt dieses Verfahren total. Ich gehe mal davon aus, dass es mehrstufig ist.
Ich dachte erst: Klumpenstichprobe und dann geschichtete Stichprobe ...aber die Klumpen wurden eigentlich nicht zufällig ausgewählt (weil ja eine Bekannte den "Zugang" hergestellt hat und es sich nur auf NRW bezieht). Oder wäre es eher: 1. Klumpenstichprobe und dann 2.: Quotenstichprobe? (Weil man ja vermutet, dass die Variablen einen Einfluss auf die Stichprobe haben???)
Aber leider blicke ich bei dem Vorgehen nicht ganz durch...Kann mir vllt jemand helfen oder Tipps geben was es sein könnte? Ich muss das für eine Prüfung einordnen können und die zuständige Person (die es durchgeführt hat), weiß es selber nicht...

DANKE
Mariechen112
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Re: Stichprobe

Beitragvon PonderStibbons » Mi 5. Sep 2018, 10:22

Zusätzlich wurden aber Kriterien erfragt, welche einen Einfluss auf die Stichprobe hatten: (Stadt/ Land; ambulant/stationär; & männlich/weiblich). Die einzelnen Variablen wurden dabei so ausgewählt, dass etwa gleichviele Fragebögen zu den einzelnen Kriterien vorlagen.

Das nennt man Stratifizieren oder Schichtung. Falls ich Deine Darstellung richtig interpretiert haben sollte.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Stichprobe

Beitragvon Mariechen112 » Mi 5. Sep 2018, 12:08

PonderStibbons hat geschrieben:
Zusätzlich wurden aber Kriterien erfragt, welche einen Einfluss auf die Stichprobe hatten: (Stadt/ Land; ambulant/stationär; & männlich/weiblich). Die einzelnen Variablen wurden dabei so ausgewählt, dass etwa gleichviele Fragebögen zu den einzelnen Kriterien vorlagen.


Danke für deine Antwort. Was mich nur verwirrt ist:
Bei Stratifizierung müssen die Merkmalsverteilungen in der Grundgesamtheit bekannt sein und auch repliziert werden.

ABER: Es wurden alle Variablen so ausgewählt, dass sie gleichverteilt vorliegen. Zum Einen lag das daran, dass Frauen deutlich unterrepräsentiert sind, da mehr Männer Schizophrenie haben.
Wäre das dann eine disproportionale Schlichtung? Mir ist der Grund einfach nicht so nachvollziehbar. Habe leider auch keine guten Gründe in Büchern gefunden...
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Re: Stichprobe

Beitragvon strukturmarionette » Mi 5. Sep 2018, 12:38

Hi,

- die Stichprobenauswahl hängt zunächst einmal vom Thema und den Fragestellungen ab.
- worum geht es dir also konkret?
- oder geht es dir nur um die deskriptive Stichprobenbeschreibung?

Gruß
S.
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Re: Stichprobe

Beitragvon Mariechen112 » Mi 5. Sep 2018, 12:51

Hi. Es geht um eine quantitative Inhaltsanalyse. Es soll geguckt werden, ob die Schizophrenieerkrankten grundsätzlich negativer beurteilt werden in den Bögen. Konkret: Werden die diskriminiert.
Das hat zuvor noch keiner untersucht. Ist also eher explorativ. Aber wie gesagt, mein "Chef" kanns mir nicht besser beantworten...

Daher wuede die Grundgesamtheit auf einen Zeitpunkt festgelegt. 2017/2018 (ist typisch bei Inhaltsanalysen). Und die Bögen stammten aus allen Gebieten von NRW (Rheinland, Westfalen & Lippe).
Und dann die Auswahl der Variablen, die einen Einfluss haben könnten. Möglichst gleich verteilt.
Das verwundert mich halt. In der Realität sehen die Verteilungen zu stationär/ambulant ; männlich/weiblich deutlich anders aus.
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Re: Stichprobe

Beitragvon PonderStibbons » Mi 5. Sep 2018, 13:00

Durch die Gleichverteilung maximierst Du quasi die "Variabilität" der Befragten. Würden 90% Männer und 10% Frauen befragt, wäre das sehr männerlastig, bei 50% zu 50% wäre die "Varianz" maximal. Vielleicht ist das der Hintergrund? Als Begriff scheint am ehesten Cluster Sampling/Klumpenstichprobe geeignet, so wie von Dir vermutet.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Stichprobe

Beitragvon strukturmarionette » Mi 5. Sep 2018, 15:58

Hi,

- sind auch die Schizophrenieerkrankungen gleichverteilt mit den nicht daran Erkrankten?

Gruß
S.
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Re: Stichprobe

Beitragvon Mariechen112 » Mi 5. Sep 2018, 16:32

Es handelt sich um Diagnosebögen von "nur" erkrankten. Es gibt keine "Gesunden" im Sample.
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Re: Stichprobe

Beitragvon strukturmarionette » Do 6. Sep 2018, 00:55

Hi,

Es soll geguckt werden, ob die Schizophrenieerkrankten grundsätzlich negativer beurteilt werden in den Bögen

- Das Thema kannst Du derart nicht bearbeiten bzw beantworten.

Gruß
S.
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