PonderStibbons hat geschrieben:Ich habe die Übertragung in Analyseeinheiten unterteilt
Und was ist die Analyseeinheit, eine ganze Sendung? Eine Zeitunterteilung (10-Minuten-Intervalle innerhalb von Sendungen)?
Ich wollte euch 30 Seiten Codebuch und 15 Seiten Methodenteil ersparen, daher die Verkürzungen. Zur Abgrenzung der Analyseeinheiten habe ich ja bereits geschrieben, dass die Unterteilung unter anderem nach Beitragsart (redaktionell/werblich) und Darstellungsform (z.b. Moderation/Reportage) stattfindet. Es handelt sich also um Sendungsabschnitte, eine Analyseeinheit kann wenige Sekunden oder viele Minuten lang sein (als Beispiel für eine derartige Unterteilung empfehle ich Ihle (2008). Da mir nicht klar ist, warum die genauen Kriterien für die Unterteilung für meine Frage relevant sind, habe ich uns allen die Zeit ersparen wollen. Wenn du das anders siehst, kann ich auch gerne seitenweise Methodenteil hierhin kopieren. Definiert ist das natürlich.
PonderStibbons hat geschrieben:Genauso wurde die Variable Thema (zb. Politik, Wirtschaft, sportliche Themen im engeren Sinne, Doping, etc) dichotomisiert in sportliche (1) und nicht sportliche Themen (0)
Kann ich nicht ganz nachvollziehen, wieso entweder-oder? Wenn der Kommentator während einer Fußballübertragung einen Exkurs über Nichtsportliches einflicht, dann liegt doch beides vor.
Auch hier hatte ich keinen Zusammenhang mit meiner Frage gesehen, erkläre das aber gerne. Pro Analyseeinheit können bis zu drei Themen erfasst werden, jeweils mit Relevanz innerhalb der Analyseeinheit. Die Fußballübertragungen an sich werden ohnehin nicht untersucht, es geht um das Programmumfeld und die Ausgestaltung von diesem durch die Sender. Während einer Übertragung haben die Sender keinen oder kaum Einfluss auf das Weltbild, daher liegen hier andere Voraussetzungen vor. Innerhalb der umgebenden Übertragung lassen sich sehr gut monothematische Sinneinheiten bilden (siehe die angesprochene Untersuchung von Ihle). Aber wie gesagt, das geht halt sehr stark in die der Arbeit zugrunde liegende Theorie.
PonderStibbons hat geschrieben:Nehmen wir an, eine Hypothese lautet vereinfacht, dass für Beiträge mit Bezug zu Russland signifikant mehr (bezogen auf die Sendezeit) über nicht-sportliche Themen berichtet wird
Statt zu vereinfachen wäre es sinnvoller, präzise und für das Verständnis ausreichend ausführlich darzulegen, was nun genau die Fragestellung bzw. Hypothese ist. Ich weiß z.B. leider nicht, was "mehr (bezogen auf die Sendezeiten)" tatsächlich ausdrücken soll.
Auch hier, Vereinfachungen meiner gesamten Arbeit sind für so eine spezifische Frage mMn unerlässlich, wenn ich an der falschen Stelle gekürzt habe, bessere ich das natürlich gerne nach. Mehr Sendezeit bedeutet einfach, dass die summierten Werte der Variable "Dauer" für Analyseeinheiten mit nicht-sportlichem Bezug höher sind als die Summe für die Analyseeinheiten mit sportlichem Bezug.
PonderStibbons hat geschrieben:Nebenbei, man formuliert nicht, ob irgendetwas "signfikant mehr" ist, sondern, ob etwas "mehr" ist. Zumindest wenn signifkant im Sinne statistischer Signifikanz gemeint ist. Der statistische Signifikanztest ist ein Hilfmittel beim Schließen von Stichprobendaten auf Grundgesamtheiten, nicht Bestandteil der Hypothese selbst.
Auch hier sicherlich eine unwissenschaftliche Verknappung. Geht aber grundsätzlich in die Richtung meiner Frage, ob Signifikanztests wie der t-Test bei Daten wie den von mir erhobenen überhaupt sinnvoll sind. Wenn es zur Beantwortung meiner Frage noch weiterer Informationen bedarf, reiche ich diese natürlich gerne nach.
PonderStibbons hat geschrieben:Mit freundlichen Grüßen
PonderStibbons
Ebenfalls mit besten Grüßen,
Jonas