Vorweg muss ich vielleicht noch sagen, dass es nur eine kleine Masterarbeit ist und ich nicht vorhabe zu publizieren und ich "nur" Psychologie studiert habe und nicht Mathematik.
Die Masterarbeit gehört zum Abschluss eines mehrjährigen wissenschaftlichen Hochschulstudiums,
insofern weiß ich leider nicht, was "klein" bedeutet. Auch was ein Mathematikstudium damit
zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Forschungs- und Auswertungsmethoden sind nicht Mathematik.
In diesem Forum hier sind auch weder Mathematiker noch studierte Statistiker unterwegs.
Es geht schon bei der Stichprobenzahl los, da werde ich vill nur eine Hand voll Probanden finden.
Was bedeutet das - 3? 5? 15? Bei kleinen Fallzahlen gehen multiple Regressionen nicht
(schon bei nur 2 Prädiktoren wären mindestens 20, besser mindestens 30 Probanden anzuraten),
bei
sehr kleinen Fallzahlen werden auf Gruppenstatistiken basierende quantitative Methoden
zunehmend fragwürdig. Da könnten qualitative Ansätze, Fallstudien oder quantitaive
Einzelfallsanalysen die bessere Wahl sein.
Ich weiß nicht von welchen anderen Methoden du spricht? Ich kenne nur die gängigen wie Korrelationen, Varianzanalysen, Strukturgleichungsmodelle, Faktorenanalysen, Regression.
Falls Dein Zielkriterium ordinal oder kategorial ist, könnten weitere Ansätze nützlich
sein (s.z.B.u.). Relevant sind aber erstmal die Fragestellung, die Variablen und deren
Messverfahren und die Stichprobengröße.
Ginge denn eine MR wenn die AV dichotom ist? Oder muss die kontinuierlich sein?
Das wäre die binär-logistische Regression, falls man Suizidalität als ein einfaches
"ja/nein" konzipiert. Im klinischen Kontext in mancher Hinsicht praxisnah, weil sich
daraus z.B. juristische Konsequenzen ergeben (Unterbringung), aber in der Forschung
vielleicht etwas unterkomplex. Suizidalität kann, und damit verrate ich Dir nichts neues,
sich auf suizidale Gedanken, suizidalen Entschluss, aktive Vorbereitung, suizidale
Handlungen usw. beziehen, möglicherweise auch jeweils mit gestuften Ausprägungen,
da bedarf "Suizidalität ja/nein" schon einer gehörigen Reduktion. Aber das ist eine
Frage des theoretischen Hintergrundes, der Fragestellung und des Zwecks der jeweiligen
Studie.
Können meine UVn unterschiedliche Skalenniveaus haben? Also eine UV dichotom und eine andere UV intervallskaliert und die dritte UV verhältnisskaliert?
Bei nur einer Handvoll Fällen stelt sich die Frage wie gesagt vielleicht gar nicht, aber
generell gesprochen können kategoriale Variablen mit k Stufen in k-1 dummy-Variablen
umgewandelt werden. Hinsichtlich Intervallskalierung und Rationalskala als Prädiktoren
ergibt sich kein Unterschied.
Mit freundlichen Grüßen
PonderStibbons