Signifikante Änderungen der Häufigkeit?

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Signifikante Änderungen der Häufigkeit?

Beitragvon Richard123 » So 24. Feb 2019, 17:06

Hallo,
ich bräuchte mal einen kleinen Denkanstoß.
Ich werte eine Studie aus, in der es um den Einfluss eines Medikaments auf den systolischen Blutdruck geht. Dafür wurde von einer Patientengruppe jeweils ein systolischer Blutdruckwert von Beginn der Therapie und ein systolischer Blutdruckwert unter Therapie gemessen. Werte unter 100 gelten als "niedriger Blutdruck", Werte zwischen 100 und 140 als "normaler Blutdruck" und Werte über 140 als "hoher Blutdruck".
Leider ist die Stichprobengröße relativ klein und ich konnte keine Normalverteilung der Werte zeigen.

Ich habe daher nun mit dem Wilcoxon Test (verbundene, nicht normal verteilte Stichproben) überprüft, ob es Unterschiede im medianen Blutdruckwert vor und unter Therapie gibt.

Nun möchte meine Betreuerin, dass ich zusätzlich auswerte, ob sich die Anzahl an Probanden mit niedrigem, normalem und hohem Blutdruck unter der Therapie signifikant verändert hat.

Meine Fragen sind nun:
1. War meine Auswahl des Wilcoxon - Tests richtig?
2. Mit welchem Test werte ich aus, ob sich die Anzahl an Probanden mit niedrigem, normalem und hohem Blutdruck unter der Therapie signifikant verändert hat? Macht diese Auswertung überhaupt Sinn? Ich würde dafür ja dann quasi das Skalenniveau von einer Verhältnisskala auf eine Ordinalskala reduzieren und dann erneut auf signifikante Unterschiede testen, damit stelle ich ja eigentlich die gleichen Ergebnisse nur noch mal in verwässerter Form dar oder?

Ich bin dankbar für jegliche Hinweise!
Richard123
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Re: Signifikante Änderungen der Häufigkeit?

Beitragvon PonderStibbons » So 24. Feb 2019, 17:39

Richard123 hat geschrieben:1. War meine Auswahl des Wilcoxon - Tests richtig?

Ohne Angabe, wie groß die „relativ kleine“ Stichprobe konkret ist, kann man das nicht sagen.
Die Begründung wäre aber schonmal falsch (es geht - wenn überhaupt - um die Verteilung der Differenzwerte,
nicht der Variablen).
Nebenbei, der Wilcoxon Vorzeichenrangtest vergleicht keine Mediane.

2. Mit welchem Test werte ich aus, ob sich die Anzahl an Probanden mit niedrigem, normalem und hohem Blutdruck unter der Therapie signifikant verändert hat?

Jede Kategorie einzeln? Das wäre McNemars Test.

Macht diese Auswertung überhaupt Sinn?

Eigentlich nicht. Aber wenn es Deine Betreuerin glücklich macht...

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Signifikante Änderungen der Häufigkeit?

Beitragvon Richard123 » So 24. Feb 2019, 19:10

Danke erstmal für die Antwort!

PonderStibbons hat geschrieben:Ohne Angabe, wie groß die „relativ kleine“ Stichprobe konkret ist, kann man das nicht sagen.
Die Begründung wäre aber schonmal falsch (es geht - wenn überhaupt - um die Verteilung der Differenzwerte,
nicht der Variablen).
Nebenbei, der Wilcoxon Vorzeichenrangtest vergleicht keine Mediane.

Ich habe drei Patientengruppen, die jeweils separat ausgewertet werden, sie bestehen aus 4, 16 und 18 personen.
Wieso vergleicht der Wilcoxon Vorzeichenrangtest keine Mediane? Ich habe das immer so verstanden, dass er das tut, und im Wikipedia Artikel steht es auch so. Was vergleicht der Test denn dann?

Jede Kategorie einzeln? Das wäre McNemars Test.

Danke, das werde ich mir ansehen.
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Re: Signifikante Änderungen der Häufigkeit?

Beitragvon PonderStibbons » So 24. Feb 2019, 20:24

Ich habe drei Patientengruppen, die jeweils separat ausgewertet werden, sie bestehen aus 4, 16 und 18 personen.

n < 20 spricht im Zweifel gegen den t-Test.
Wieso vergleicht der Wilcoxon Vorzeichenrangtest keine Mediane? Ich habe das immer so verstanden, dass er das tut, und im Wikipedia Artikel steht es auch so.

Das steht da so nicht, wenn ich mich recht erinnere.
Der Vorzeichenragtest vergleicht die positiven Differenzen mit den negativen Differenzen.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Signifikante Änderungen der Häufigkeit?

Beitragvon Richard123 » So 24. Feb 2019, 20:46

PonderStibbons hat geschrieben:
Ich habe drei Patientengruppen, die jeweils separat ausgewertet werden, sie bestehen aus 4, 16 und 18 personen.

n < 20 spricht im Zweifel gegen den t-Test.
Wieso vergleicht der Wilcoxon Vorzeichenrangtest keine Mediane? Ich habe das immer so verstanden, dass er das tut, und im Wikipedia Artikel steht es auch so.

Das steht da so nicht, wenn ich mich recht erinnere.
Der Vorzeichenragtest vergleicht die positiven Differenzen mit den negativen Differenzen.

Mit freundlichen Grüßen

Ponderstibbons


Ja er vergleicht die positiven mit den negativen Differenzen und trifft dadurch dann eine aussage, ob die mediane der beiden stichproben sich unterscheiden oder nicht?
Richard123
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