STATISTIK-FORUM.de

[Bibiane]

Hallo, liebe Forum-Mitglieder,

ich bin Redakteurin im Service-Bereich eines Tageszeitungverlags im Ruhrgebiet und kümmere mich hier unter anderem um Leserfragen. Diese sind mitunter recht speziell, wie jene Frage, die uns gestern von einer Leserin erreichte und die ich hier gern einmal formulieren möchte. Es geht mir darum, der Dame eine fundierte statistische Auskunft bezüglich der Gewinnchancen bei Rätseln in Zeitschriften zu geben und ihr nicht mit Allgemeinplätzen zu kommen.
Ihre Frage lautet wie folgt:
"Wie kann ich bei Gewinnspielen/Rätseln am besten gewinnen? 2017 habe ich zweimal gewonnen, letztes Jahr überhaupt nicht. Was kann ich anders machen?"

Könntet Ihr der Dame hierzu etwas sagen?

Vielen Dank und liebe Grüße!

[bele]

Das ist nun eine herzlich unspezifische Frage, insbesondere, wenn man nicht weiß, was das für Gewinnspiele sind. Beim Lotto kann man sagen, dass man umso mehr Geld erwarten kann, je ausgefallener die eigene Zahlenkombination ist. Beim Kreuzworträtsel wird das eher nicht hilfreich sein. Schicken die Leser die Antworten per Postkarte oder Mail? Wenn ja, dann ist es einfacher und billiger einhundert Mails als einhundert Postkarten zu schicken, um die Gewinnwahrscheinlichkeit zu erhöhen. Es sei denn, ihr sortiert die Mails nach Absender, die Postkarten aber nicht. Dann wäre es für die Chancen wohl besser, mehr Postkarten zu schicken.
Im einen Jahr zwei Gewinne, im anderne keinen? Vielleicht erklärst Du Deiner Leserin ja mal kurz die Binomialverteilung, dann wird schnell klar, dass sich die Gewinnwahrscheinlichkeit zwischen den Jahren nicht verändert haben muss, um diese Schwankungen zu erklären.

Kurzum: Frage zu groß für einen Forumspost, genauere Umstände unklar, einzig klar angemessenes Thema in der Antwort ist die Binomialverteilung. Erklärungen dazu findest Du im Netz.

Wenn sie in einem Jahr 12 Mal an einem Ausschreiben teilnimmt und die Gewinnchance ist jedes Mal ein Zwölftel, wie verteilt sich die Wahrscheinlichkeit? So:
0 Gewinne 35 %, 1 Gewinn 38 %, 2 Gewinne 19 %, 3 Gewinne 5,8 % und 4 Gewinne nur noch knapp 2 %, alles darüber noch viel seltener.
Es ist nicht komisches daran, wenn sie einmal zu den 35% und einmal zu den19 % gehört.

Viele Grüße,
Bernhard