Hallo zusammen,
Für meine Abschlussarbeit möchte ich gerne eine Faktorenanalyse über die Daten laufen lassen, die ich mit einem selbst erstellten Fragebogen (ca. 50 Items) erhoben habe. Meine Stichprobe umfasst nach aktuellem Stand etwas mehr als 90 Datensätze.
Alle Items im Fragebogen beziehen sich auf die Häufigkeit von bestimmten Aktivitäten und sind likert-skaliert (Nie- sehr selten - eher selten - eher oft - sehr oft - immer) d.h. ansatzweise "metrisch" (oder zumindest ordinalskaliert). Nach einem ersten kurzen Blick in die Daten ist recht deutlich erkennbar, dass die Häufigkeitsverteilungen der Antworten für die Items keinen Normalverteilungen folgen d.h. meines Wissens nach mindestens eine "Grundvoraussetzung" für z.B. eine explorative Faktorenanalyse nicht erfüllt ist.
Hier ein Beispiel für die typische Häufigkeitsverteilung der Antworten für ein Item (n>90):
Nie - ca. 60%
Sehr selten - < 5%
Eher selten - etwa 10%
Eher oft - etwa 15 %
Sehr oft - etwa 10 %
Immer - <5%
Die Häufigkeitsverteilungen der Antworten ("Sehr selten" bis "Immer") folgen also grundsätzlich schon ungefähr einer symmetrischen "Normalverteilung", haben aber jeweils eine sehr starke Spitze über der Antwortmöglichkeit "Nie", sind also insgesamt in diesem Sinne stark "linkssteil" (bzw. eigentlich sogar eher s-förmig in Richtung eines Polynoms dritten Grades).
Mir ist nun noch nicht ganz klar, wie ich damit umgehen soll, um trotzdem eine (explorative) Faktorenanalyse rechnen zu können und würde mich gerne in entsprechende Literatur einlesen.
Hier meine Fragen dazu, damit ich etwas gezielter recherchieren kann:
1) Ist es sinnvoll, die Daten vor der Faktorenanalyse zu transformieren, sodass sie eher einer Normalverteilung folgen? Welche Transformationen könnten hier hilfreich sein?
2) Gibt es so etwas wie eine "nicht-parametrische" Faktorenanalyse d.h. ein Verfahren, das einer explorativen Faktorenanalyse sehr ähnlich ist, aber keine normalverteilten Daten voraussetzt?
3) Habt ihr Literaturtipps zu den Fragen 1 und 2?
Das wars von meiner Seite. Vielen Dank für eure Hilfe!!
Beste Grüße,
Jörg