Du kannst Blöcke machen. Das hat dann aber das Problem der Verblindung. "Im letzten 10er Block waren schon 5 in der Wartegruppe, wenn Sie jetzt teilnehmen kommen Sie bestimmt in die Nicht-Warte-Gruppe". Eine Alternative wäre, dass man eben doch jedes Mal eine Münze wirft, diese aber nicht als faire Münze gestaltet, sondern mit adaptiven Wahrscheinlichkeiten: Je mehr eines Stratums schon in der Warte-Gruppe sind, umso wahrscheinlicher wird die Nicht-Warte-Gruppe, aber eben stochastisch und nicht deterministisch.
Ich weiss nicht ob ich dich richtig verstehe, aber ich werde versuchen alles online ablaufen zu lassen und dass ich keinen direkten Kontakt zu den TN haben werde. In den Kliniken werden die trans* Personen vom Fachpersonal auf die Studie hingewiesen und erfahren sonst im Internet über Facebook, E-Mail Verteiler etc. davon. Ich habe gehört für die Blöcke und die Zuweisung anhand von Merkmalen gäbe es Programme, die dann auch automatisch E-mails verschicken etc. Da habe ich mich aber noch nicht eingehend informiert.
Ich bin mir nicht ganz im Klaren darüber, ob es jetzt an der Frage liegt, für welches Konzept Du Dich entscheiden sollst oder an der Frage, wie Du welches Konzept umsetzt. Kannst Du dahingehend die Frage präzisieren?
Ich stelle es mir so vor, dass eine TN die Studienseite aufruft, erste Infos angibt und anhand dessen in so einen Randomisierungsblock aufgenommen wird. Wenn der Block aber noch nicht voll ist, muss die Person warten, bis sie auf die Intervention oder Wartegruppe zugewiesen wird (falls ich das richtig verstanden habe). Das ist mir eben unklar, wie man mit dieser potentiellen Wartezeit umgeht.
Ich hatte durch das Forum mal Kontakt mit einer (der?) schweizerischen Organisation. Das machte einen soliden und stabilen Eindruck. In Deutschland hatte ich bisher nicht den Eindruck, dass es eine stabile Selbsthilfeorganisation von überregionalem Ausmaß und mit leidlicher personeller Stabilität gibt, aber vielleicht habe ich mich auch noch nicht lang genug damit beschäftigt. Wenn Du eine kennst, fände ich das interessant. Österreich ist für mich diesbezüglich terra incognita.
Persönlich würde ich es spannend finden, wenn Du noch ein wenig mehr darüber erzählen könntest, worum es in Deinem Training geht (willst Du das Coming out erleichtern, willst Du das Passing erhöhen, willst Du die seelische Stabilität erhöhen oder das Behalten des Arbeitsplatzes fördern, oder... - das ist ja ein riesiges Feld). Hat natürlich nichts mit der Statistik zu tun und deshalb ist das hier auch keine Forderung, sondern nur eine Interessensbekundung.
Der Hauptfokus der Studie wird auf der Schweiz liegen, das heisst ich werde in erster Linie mit dem Transgender Network Switzerland (TGNS) zusammenarbeiten, die sehr gute Arbeit machen, sonst gibt es noch einige wenige kleinere. Ich glaube in D ist sich da eine nationale Organsation am gruppieren, bin da aber nicht up to date. In D würde ich primär online schauen, mit wem ich zusammenarbeiten kann, womöglich auch mit dem UKE in Hamburg die anscheinend gut vernetzt sind.
Ich basiere meine Studie auf dem Minoritätenstressmodell. Die Idee ist, mit der Intervention den wahrgenommenen internalisierten Minoritätenstress zu reduzieren und zu messen, ob eine Reduktion einen Effekt auf die psychische Gesundheit hat. Das ist bis jetzt eben noch nicht gemacht worden (zumindest nach meinem Wissensstand) und darum hoffe ich, dass ich das so geplant bekomme
Danke für deine Unterstützung!
Viele Grüsse
Adrien