Sonnenjaeger hat geschrieben:Oder anders ausgedrückt, wenn man kein Sikurs hat, ist dann das Kohorten-Modell immer noch das erste der Wahl?
Das scheint mir eine sehr spezifisch geographische Fragestellung zu sein. Was in einer bestimmten Sachwissenschaft das Modell der Wahl ist, ist in einem allgemeinen Statistikforum vielleicht unglücklich platziert. Vielleicht haben wir ja aber auch Glück, und es ist ein Geograph anwesend? Ich würde da nicht drauf bauen.
Was hält mich davon ab, einfach die Prognosefunktion in Excel zu nutzen bzw. was spricht dagegen?
Falls bei der Excel-Prognosefunktion Algorithmen dabei sind, die sich eigenen, dann würde ich antworten: "Excel" spricht dagegen. Du willst in einem Sheet irgendwo die Daten hinterlegen und in anderen die Logik und das führt zu einer großen Zahl von Verknüpfungen zwischen irgendwelchen Zellen die man zwar schnell zusammenklicken, jedoch kaum später nochmal überprüfen kann.
Wenn Du das in irgendeiner Programmiersprache machst, dann kannst Du Probleme in Teilprobleme zerlegen, die in kleine Funktionen passen. Für diese Funktionen kannst Du Tests schreiben, die deren Verhalten verifizieren. Du kannst diese Funktionen in übersichtlicher Weise miteinander verknüpfen, kannst den Code Deinem Kollegen zeigen und als Listing als additional material zur Publikation oder in den Anhang Deiner Abschlussarbeit schreiben und so wird alles nachvollziehbar, überprüfbar, reproduzierbar. "Hier ist der Code" ist doch was völlig anderes als "Du kannst Dich mal durch alle diese Zellen in diesem Sheet klicken um zu schauen, wie ich meine Rechenlogik umgesetzt habe". Außerdem ist das immer schwierig, wenn Du in einem halben Jahr irgendwas wesentliches ändern willst. Zudem wird Excel unhandlich, wenn es um das Skalieren geht. Wenn auf einmal statt zehn einhundert oder eintausen Spalten vorhanden sind und Du versuchst, Dich durch eine Spaltenbenennung zu klicken, die auf einer Seite noch handlich war.
Wenn Du die passenden Funktionen in einer Programmiersprache geschrieben hast und mit Tests deren Richtigkeit bestätigen kannst und es läuft für Klein-Schmütterbach, dann läuft es oft auch für NRW oder für Deutschland oder... Und wenn es mal nicht läuft, dann hat eine Programmiersprache viel bessere Chancen, eine aussagekräftige Fehlermeldung zu produzieren die Dir hoffentlich zeigt, wo was gerade schief läuft.
Wenn Du Dich in einem Zeilen oder Spaltenbezug vertippst, dann hat Excel überhaupt kein Problem damit, "5" mit drei leeren Zellen zu addieren und als Ergebnis 5 auszuspucken. Eine brauchbare Programmiersprache wird sich da melden und fragen, was das sein soll. Faustregel: Schnelle Lösung die weder skaliert noch später überarbeitet oder überprüft werden muss: Excel. Wissenschaftsprojekt: Nicht Excel.
Wie relevant das alles für Deinen Anwendungsfall ist hängt natürlich von Deinem Anwendungsfall ab.
LG,
Bernhard