Liebe Profis,
ich hoffe, ihr könnt mich bei meinen Vorhaben unterstützen. Ich mache eine Umfrage mit 2 Psychopathie-Fragebögen und 2 Persönlichkeitsfragebögen.
Ein Persönlichkeitsfragebogen erfasst dabei den normalen und der andere Fragebogen, den pathologischen Merkmalsbereich. Die beiden Merkmalsbereiche der Fragebögen soll ich auf Konvergenz untersuchen. Meine Betreuerin verlangt, dass ich personenzentriert vorgehe (eventuell mittels Clusteranalyse). Bitte schaut euch die genaue Aufgabenstellung an.
Für die Frage 2 (Moderation) würde ich ganz variablenorientiert eine Moderationsanalyse machen.
Besten Dank für Ihre Hilfe!
Liebe Grüße, Marco
Meine Aufgabenstellung ist folgende:
1.). Im Rahmen der Master-Arbeit soll überprüft werden, ob die
selbst berichtete Ausprägung gemäß der Negativ-Formulierungen des
PID-5 (Fragebogen für pathologische Persönlichkeitausprägungen)
erfragt werden kann, tatsächlich gegenüber der Positiv-Fassung des
FFM- bzw. des HEXACO-Modells (Moshagen, Hilbig & Zettler, 2014)
konvergent ist.
2.) Ferner soll geprüft werden, ob der Zusammenhang, der zwischen
den Psychopathie- Deskriptoren und einem einschlägigen
Psychopathiefragebogen besteht, durch angeblich adaptive Eigenschaften
moderiert wird.
Fragebögen
Persönlichkeitsfragbögen HEXACO-60 (normale Eigenschaften) PID-5
(pathologische Eigenschaften)
2 Psychopathie-Fragebogen Self-Report-Psychopathy Scale-4, SRP-4,
TriPM; Patrick, 2010) verwendet werden.
Beitext der Aufgabenstellung.
Mit der Entwicklung der fünften Auflage lehnt sich das Diagnostic
Statistical Manual of Mental Disorders im Rahmen des
Alternativmodells zur Erfassung von Persönlichkeitsstörungen (AMPD)
stärker an die Empirie an, wonach die meisten
Persönlichkeitseigenschaften als dimensional aufzufassen sind, nicht
als kategorial. So werden im Rahmen des AMPD vor allem pathologische
Varianten des Fünf-Faktoren-Modells der Persönlichkeit (FFM; Costa &
McCrae, 1992) erfasst. Um im Rahmen des AMPD eine zusätzliche
Spezifikation der Antisozialen Persönlichkeitsstörung als
psychopathisch zu ermöglichen, wird auf drei Deskriptoren (engl.:
specifiers) zurückgegriffen, nämlich auf geringe Ängstlichkeit,
geringen sozialen Rückzug und eine gesteigerte Suche nach
Aufmerksamkeit (Yoon, Krüppel, Mokros & Zimmermann, 2018). Diese drei
Merkmale sind wiederum den übergeordneten AMPD-Dimensionen negative
Affektivität, Verschlossenheit und Antagonismus zugeordnet, und zwar
in den Ausprägungen niedrig, niedrig bzw. hoch. In der (anders herum
formulierten) Terminologie des FFM entspräche das den Dimensionen
Neurotizismus (niedrig), Extraversion (hoch) und Verträglichkeit
(niedrig). Bisherigen empirischen Befunden zufolge stellt Psychopathie
eine Kombination von hoher Extraversion, hoher Offenheit für
Erfahrung, niedriger Verträglichkeit und niedriger Gewissenhaftigkeit
dar, wobei es zu Neurotizismus uneindeutige Befunde gibt (Lynam et
al., 2013).