Es handelt sich bei der vorliegenden Stichprobe um Körpergrößen; laut meiner Dozentin sind die Daten in der Stichprobe normalverteilt,
Ich gehe von einem Missverständnis aus. Dass n=45 Stichprobenwerte exakt normalverteilt wären, kann niemand
ernsthaft annehmen. Allenfalls kann jemand behaupten, dass Körpergrößen in der Grundgesamtheit, aus der
die 45 Datenpunkte stammen, normalverteilt seien (was sie sicherlich auch nicht sind, aber eventuell annähernd).
was als Voraussetzung für den t-Test geprüft wurde,
Die Voraussetzung für den t-Test ist, dass die Grundgesamtheiten in jeder der beiden zu vergleichenden
Stichproben normalverteilt sind. Die Voraussetzung ist NICHT, dass die Variable
in der Gesamtgruppe aus
einer normalverteilten Grundgesamtheit stammt.
Aber selbst die Annahme, dass jede der beiden Gruppen für sich in der Grundgesamtheit normalverteilt ist,
wäre nur für kleine Stichproben (n < 30) von Belang. Bei n=45 gilt der t-Test als robust gegen
nicht-normalverteilte Grundgesamtheiten.
und ich wollte das für mich verifizieren. Ich habe aber nicht ganz verstanden, wie sie anhand der oben genannten Ergebnisse die Aussage getroffen hat, dass eine Normalverteilung vorliegt.
Man kann diese Aussage nicht treffen. Man kann allenfalls die Aussage treffen, dass
sich die Hypothese einer normalverteilten Grundgesamtheit nicht verwerfen lässt.
Das ist keinesfalls dasselbe wie die Aussage, dass diese Hypothese
zutrifft.
Und warum kann ich damit nur testen, wie die Variable in der Grundgesamtheit verteilt ist?
Weil es ein inferenzstatistischer Test ist. Inferenzstatistische Tests behandeln die Frage,
wie wahrscheinlich die vorliegenden Stichproben-Daten wären, wenn man eine
bestimmte Nullhypothese annimmt. Die Nullhypothese ist hier: In der Grundgesamtheit
ist die Variable normalverteilt. Die Daten reichen nicht aus, diese Hypothese zu
verwerfen. Nicht-Verwerfen-können (z.B. mangels ausreichend vielen Daten)
ist aber nicht gleich "die Hypothese stimmt".
Was für den t-Test aus den oben genannten Gründen aber sowieso gleich zweifach
irrelevant wäre.
Meine Daten weisen für sich ja auch einen Verteilungstypen auf, und wenn sich die meisten Daten um den Mittelwert herum befinden kann ich davon sprechen, dass das die Stichprobe normalverteilt ist, oder?
Wenn Du das möchtest, dann mach das. Es berührt das Problem nicht. Die Voraussetzungen
des t-Tests befassen sich mit den Grundgesamtheiten, aus denen die Daten stammen, nicht
mit der Verteilung der Daten in den Stichproben.
Mit freundlichen Grüßen
PonderStibbons