Eine Stichprobe, Variation mehrerer Faktoren, trotzdem t-Tes

Eine Stichprobe, Variation mehrerer Faktoren, trotzdem t-Tes

Beitragvon Franzl__ » Mo 4. Nov 2019, 09:52

Hallo liebe Statistik-Liebhaber,

nachdem ich das ganze Wochenende über am Grübeln bin, wie ich meine Daten für meine Arbeit auswerten muss, aber bisher auf keinen grünen Zweig gekommen bin, frage ich nun mal hier im Forum nach.
Der Versuch:
- Eine Stichprobe mit 32 Probanden
- 2x2x3 within-subject Design
=> Faktor A mit Stufen A1, A2
Faktor B mit Stufen B1, B2
Faktor C mit Stufen C1, C2, C3
=> Jeder Proband durchlief demnach 12 Versuchskonfigurationen
- Im Versuch mussten die Probanden immer die gleiche Aufgabe lösen, wobei sich eben die Randbedingungen änderten. Gemessen wurde ihre Geschwindigkeit der Aufgabenerfüllung (AV ist metrisch). Falls es ihnen bei einer bestimmten Konfiguration zu gefährlich war, die Aufgabe auszuführen, konnten sie diese verweigern.

Die Problematik, die sich im Versuch ergab, war, dass bei den vier Konfiguration X-X-C3 nur drei Probanden die Aufgabe ausgeführt hat, sodass eine ANOVA mit Messwiederholung nur mit wenigen Datensätzen möglich wäre.
Daher habe ich mit nun entschieden die Faktorstufen der jeweiligen Faktoren miteinander zu vergleichen. Das heißt Mittelwertvergleich nur A1 vs A2 und B1 vs B2. Ist letztlich auch interessanter für meine Arbeit als eine gesamte ANOVA über Faktoren.

Nun stehe ich aber vor dem Problem, dass ich nicht weiß, welchen t-Test ich ausführen muss: t-Test mit abhängigen oder unabhängigen Stichproben
Eigentlich ist es eine Stichprobe, sodass theoretisch der t-Test mit abhängigen Stichproben notwendig wäre. Hierzu schreibt Bühner, Ziegler (2017): "Im Untersuchungsdesign, welches mit einem t-Test für abhängige Stichproben ausgewertet wird, werden mehrere Personen zu zwei Messzeitpunkten mit demselben Instrument untersucht." Ich habe aber keine zwei Messzeitpunkte für ein Instrument*, nach dem Motto ich messe eine Konfiguration am Montag Morgen und nochmal am Freitag Abend. (*Weiß gar nicht, was damit gemeint ist, wahrscheinlich aber die UV)
Infolgedessen dachte ich dann, ich müsste den t-Test mit unabhängigen Stichproben wählen. Bühner, Ziegler (2017): "Das Untersuchungsdesign, das mithilfe eines t-Tests für unabhängige Stichproben ausgewertet wird, besteht aus zwei unabhängigen Stichproben, die sich anhand einer unabhängigen Variablen (z. B. Behandlung erhalten vs. keine Behandlung erhalten) unterscheiden." Das stimmt also auch irgendwie nicht, weil ich ja die gleichen Personen habe und keine solche strikte Trennung wie Behandlung und Nicht-Behandlung oder Männlich und Weiblich machen kann.
Weiter unten findet sich dann aber noch die Aussage: "Es ließe sich auch formulieren, dass getestet werden soll, ob ein Unterschied in der unabhängigen Variablen zu einem Unterschied in der abhängigen Variablen führt." (Bühner, Ziegler, 2017), was ja eigentlich genau meiner Situation entsprechen würde. In einem youtube-Video habe ich dann aber gesehen, dass damit eher gemeint ist, dass die Variation der UV in der Versuchsgruppe stattfindet, man hat aber zusätzlich noch eine Kontrollgruppe, was bei mir nicht vorliegt.

Dementsprechend habe ich keine Ahnung, welcher der beiden Tests der Richtige ist. Könnte ihr mir weiterhelfen?

Bisher haben wir uns nur mit den zweistufigen Faktoren A und B beschäftigt. Aber was ist mit dem dreistufigen Faktor C?
Da bin ich auch nicht so richtig weitergekommen. Brauche ich für diesen eine einfaktorielle ANOVA , eine univariate ANOVA oder eine ANOVA mit Messwiederholung?

Danke schonmal für eure Hilfe. Falls ich wichtige Infos vergessen habe, gerne melden!

Viele Grüße
Franz
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Re: Eine Stichprobe, Variation mehrerer Faktoren, trotzdem t

Beitragvon PonderStibbons » Mo 4. Nov 2019, 10:36

Du möchtest eine abhängige Variable, die an denselben Personen unter 2 Bedingungen gemessen wurde,
zwischen eben diesen Bedingungen vergleichen. Daher Verfahren für abhängige Stichproben. Hänge Dich
nicht an dem Begriff "Messzeitpunkt" auf.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Eine Stichprobe, Variation mehrerer Faktoren, trotzdem t

Beitragvon Franzl__ » Mo 4. Nov 2019, 15:31

Hallo PonderStibbons,

Danke für die schnelle Rückmeldung!
Alles klar, dann bleibe ich bei einer abhängigen Stichprobe.

Hast du auch eine Idee bezüglich meiner Frage am Ende:
"Bisher haben wir uns nur mit den zweistufigen Faktoren A und B beschäftigt. Aber was ist mit dem dreistufigen Faktor C?
Da bin ich auch nicht so richtig weitergekommen. Brauche ich für diesen eine einfaktorielle ANOVA , eine univariate ANOVA oder eine ANOVA mit Messwiederholung?"

Ich denke mal, wenn t-Test mit abhängiger Stichprobe für meine zweistufigen Faktoren richtig ist, dann wird des hier wohl eine ANOVA mit Messwiederholung sein, oder?
Das gehört dann zwar wahrscheinlich ins SPSS-Forum, aber SPSS stellt mir hier unterschiedliche Möglichkeiten vor, wie die ANOVA ausgewählt werden kann:
Analysieren => Mittelwerte vergleichen => Einfaktorielle ANOVA
Analysieren => Allgemeines lineares Modell => Univariat
Analysieren => Allgemeines lineares Modell => Messwiederholung
Ist halt dann schwierig, welches das richtige Verfahren ist? :D

VG
Franz
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