"Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Unternehmenstransaktionen und der Branchenzugehörigkeit (Finanzen) des Käufers"
Eine statistische Nullhypothese (the hypothesis to be nullified) ist ein numerischer Ausdruck,
nur ein solcher lässt sich statistisch testen.
Beispiele wären: "der Korrelationskoeffizient r beträgt (in der Grundgesamtheit) = 0",
"der Mittelwert von Gruppe A ist (in der Grundgesamtheit) = dem Mittelwert von
Gruppe B", "der Anteil fehlerhafter Teile in der Produktion ist (in der Grundgesamtheit)
< 3%". Dann nimmt man Stichprobendaten, und testet, ob sie von der Nullhypothese
soweit abweichen, dass man nicht mehr nur zufällige Stichprobenschwankungen dafür
vernatwortlich machen kann, sondern die Nullhypothese verwerfen muss.
Die Nullhypothese wird verworfen, da 90 % der Stichprobe die gleiche Branchenzugehörigkeit (Finanzen) aufweisen.
Du kannst keine statistische Nullhypothese verwerfen, weil Du keine aufgestellt hast.
Vielleicht nimmst Du einfach Deinen ermittelten Anteil 0,9 von n=100 Fällen und berechnest
ein 95%-Konfidenzintervall für diesen Wert. Das ist zwar nicht das, wonach es aussieht
(d.h. es ist leider nicht genau das Intervall, in dem zu 95% Wahrscheinlichkeit der Wert
in der Grundgesamtheit liegt), aber es vermittelt einen guten Eindruck über die
Stichprobenschwankung. Der eigentliche Knackpunkt ist doch, ob man einen hohen
Anteil als Beleg nehmen kann, dass der Faktor eine Rolle spielt. Diese Überlegung ist
aber unabhängig von statistischen Tests.
Mit freundlichen Grüßen
PonderStibbons