Panik!!

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Panik!!

Beitragvon daeyna » Do 12. Mär 2020, 19:45

Hallo Zusammen
ich verfalle gerade in Panik! Ich muss meine Bachelorarbeit am Mittwoch abgeben und hatte in meiner Statistik Vorlesung noch nie etwas von Residuen auf Normalverteilung testen gehört. Jetzt bin ich total verwirrt, ob mein kompletter Statistikteil falsch ist. Ich habe 4 unabhängige Variablen, davon sind 3 normalverteilt & 1 nicht, meine abhängige Variable besteht ebenfalls aus 4 Variablen, von denen ist aber keine normalverteilt. Ich habe allerdings nicht die Residuen auf Normalverteilung getestet.
Muss ich das noch machen? Ich habe Korrelations-, Regressionsanalysen, Mann-Whitney-U-Test und eine zweifaktorielle Varianzanalyse in meiner Bachelorarbeit und verfalle gerade wirklich in Panik. Wenn weder Variablen noch Resuiden normalverteilt sein sollten, kann ich dann überhaupt eine Regressionsanaylse, den U-Test & eine ANOVA durchführen??
Bitte um schnelle Hilfe!!! :?: :?:
1000x Danke!
Dana
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Re: Panik!

Beitragvon PonderStibbons » Do 12. Mär 2020, 20:42

Ich habe 4 unabhängige Variablen, davon sind 3 normalverteilt & 1 nicht,
meine abhängige Variable besteht ebenfalls aus 4 Variablen, von denen ist aber keine normalverteilt.

Das ist eigentlich irrelevant (mit 1 Ausnahme, siehe unten). Relevant kann mitunter sein, ob die
Residuen einer Varianzanalyse oder eine linearen Regression aus einer Normalverteilung stammen.
Aber auch dies ist allenfalls von Interesse, wenn die Stichprobe klein ist. Wie groß ist Deine Stichprobe?

Ich habe Korrelations-, Regressionsanalysen, Mann-Whitney-U-Test und eine zweifaktorielle Varianzanalyse

Bei der Regression und Varianzanalyse kommt es wie gesagt auf die Stichprobengröße an.
Bei ausreichender Größe (n > 30) ist die Analyse ausreichend robust (zentraler Grenzwertsatz).
U-Tests haben sowieso nichts damit zu tun, die analysieren Rangdaten. Beim Signifikanztest
für Pearson-Korrelationskoeffizienten werden normalverteilte Variablen (nicht Residuen)
vorausgesetzt.
verfalle gerade wirklich in Panik.

Das ist nun nicht unbedingt eine der Problemlösung dienliche Information.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Panik!!

Beitragvon daeyna » Do 12. Mär 2020, 21:21

n = 265
Kann ich den Pearson Korrelationsanalyse nutzen, auch wenn nicht alle Variablen normalverteilt sind?
Oder kann ich da besser die Rangkorrelationsanalyse von Spearman nutzen?

Gibt es ein Pondon zur zweifaktoriellen Varianzanalyse für nicht normalverteilte Daten?
daeyna
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Re: Panik!

Beitragvon PonderStibbons » Do 12. Mär 2020, 21:43

n = 265

Das ist groß genug, da schert sich keine lineare Regression oder Varianzanalyse mehr um Normalverteilung
der Residuen.
Kann ich den Pearson Korrelationsanalyse nutzen, auch wenn nicht alle Variablen normalverteilt sind?

Wenn die Erkenntnis "nicht normalverteilt" auf einem Normalverteilungs-Signifikanztest beruhen sollte,
kann man bei n=265 (=sehr hohe Sensitivität des Normalverteilungstests auch gegenüber geringer Abweichung
von der Normalverteilungsannahme) sowieso nichts darüber sagen, ob die Verteilungen den Test des
Korrelationskoeffizienten deutlich verfälschen.
Vielleicht kannst Du das Thema stillschweigend übergehen, oder
Oder kann ich da besser die Rangkorrelationsanalyse von Spearman nutzen?

Wäre eine robuste Alternative, falls Deine Gutachter auf Verteilungsvoraussetzungen abfahren.
Gibt es ein Pondon zur zweifaktoriellen Varianzanalyse für nicht normalverteilte Daten?

Nein. Braucht man auch nicht, weil Daten für Varianzanalysen nicht normalverteilt sein müssen.
Selbst die Residuen müssen es nicht, sofern n > 30 (ca).

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Panik!!

Beitragvon Honig » Fr 13. Mär 2020, 17:02

Sollte n wirklich << 30 sein, wäre eine Regression dann tatsächlich für die Tonne oder gäbe es dann immer noch einen gewissen Interpretationsspielraum? (Ich gebe zu, dahingehend habe ich sowohl hier als auch in der der Fachliteratur schon so viel gelesen, dass es mehr verwirrt als klärend ist)

Gerade in einer wissenschaftlichen Arbeit könnte man ein Ergebnis ja nichtsdestotrotz diskutieren, gerade mit einem Verweis auf die fehlende Normalverteilung und die geringe Stichprobengröße.
Honig
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