Hallo zusammen,
ich führe für meine Masterthesis eine Vollerhebung durch mit ca. N=120 und ermittle mithilfe eines Tests / Fragebogens verschiedene
Kompetenzmerkmale: Wissen (Test) und verschiedene affektive Merkmale (Fragebogen, Ratingskalen 1-6).
Der Test ist im Single-Choice-Format, d. h. die Teilnehmer kreuzen von 4 Antwortmöglichkeiten jeweils eine Antwort an, 3 Antworten sind jeweils
Distraktoren. Aus der Summe der richtigen Antworten wird der Testscore ermitelt. Die affektiven Merkmale werden über Skalen gemessen.
Ca. 10-20 Variablen sind jeweils auf einer Skala enthalten. Ratingskalen fasse ich als metrisch auf, nicht ordinal. In der Literatur wird das so empfohlen.
a) Es wäre super, wenn mir jemand sagen könnte, ob ich die richtigen Maße berechne, um meine Hypothesen zu testen.
Meiner Ansicht nach handelt es sich ausschließlich um gerichtete Zusammenhangshypothesen (bitte korrigiert mich).
Meine Hypothesen lauten sinngemäß (inhaltlich leicht verändert) wie folgt:
H1: Teilnehmer an Maßnahme 1 haben ein höheres Wissen (gemessen über Testscore) als Teilnehmer an Maßnahme 2. (Es gibt insgesamt 2 Maßnahmen)
-> nominale und metrische Variable
-> Berechnung ETA-Koeffizient / Kreuztabelle
-> Zusätzlich Prüfung der Signifikanz und Ausgabe der Effektgröße
H2: Männliche Teilnehmer haben ein höheres Wissen (Testscore) als weibliche Teilnehmer.
-> nominale und metrische Variable
→ wie H1
H3: Hoher Wissensstand geht einher mit hoher Ausprägung einer affektiven Variable.
→ metrisch und metrisch
→ Die einzelen affektiven Variablen werden zunächst zu einer Gesamtvariable zusammengefasst (Mittelwert).
→ Korrelationskoeffizient nach Pearson
H4: Die Anzahl der Bücher im Haushalt der SuS korreliert positiv mit Wissen (Testscore).
→ ordinal und metrisch
→ Korrelationskoeffizient nach Kendall Tau / Spearman
Bei den Büchern konnten die Teilnehme keine Zahlen eingeben, sondern mehrere Bereiche auswählen, z. B. 0-5, 6-20 usw. Daher
habe ich ordinal als Messniveau ausgewählt.
b) Dann noch eine kurze Verständnisfrage zum Testscore: Wenn die Teilnehmer verschiedene Antworten ankreuzen müssen, handelt es sich dabei ja um
nominale (nicht dichotome) Variablen. Wenn ich nun mit den richtigen Antworten den Testscore berechne (einfach Summe der richtigen Antworten),
dann erhalte ich daraus ja eine metrische Variable, oder? Ich transformiere also nominale Variablen in eine metrische Variable. Ich meine in Statistik irgendwann
einmal gelernt zu haben, dass man "höherwertige" Skalen nur nach unten transformieren kann... (z. B. metrisch -> nominal, aber nicht umgekehrt).
Wahrscheinlich mache ich hier einen Denkfehler.
c) Letzte Frage: Ich bewege mich hier ja ausschließlich in der deskriptiven Statistik. Muss ich hier überhaupt induktive Statistik anwenden (Vollerhebung) oder reichen
meine Berechnungen, um jeweils die Nullhypothese vewerfen zu können? In der Literatur ist zu finden, dass man hier ausschließlich deskr. Statistik anwendet. Andere
Quellen sagen wiederum, man könne auch induktive Verfahren anwenden.