Inferenzstatistik - Verfahrensauswahl - Fragebogen

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Inferenzstatistik - Verfahrensauswahl - Fragebogen

Beitragvon Studi_2121 » Do 23. Apr 2020, 21:56

Hallo Zusammen,

ich bin ganz am Ende einer Hausarbeit und muss nur noch eine Unteraufgabe lösen. Hierbei kommt es darauf an, dass richtige Verfahren auszuwählen. Allerdings habe ich wirklich keine Ahnung welches ich Auswählen soll. Mir fehlt einfach das richtige Verständniss für die Skalenniveaus. Aktuell bin ich so eingestellt das ich einfach rate und hoffe das richtige ausgewählt zu haben.

Die Professorin hält sich mit einer klaren Aussage natürlich vollkommen zurück, deswegen seid ihr mein letzter Ausweg eine Vernüftige begründet Lösung zu finden.

Ich geb euch jetzt mal alle relevanten Infos:

Aufgabenstellung:
Analysieren Sie die Frage, ob die Anwendung präventiver Maßnahmen mit zunehmender Größe des Betriebs ansteigt. (Berechnen Sie dazu fünf getrennte Analysen für die Variablen A603A bis A603E; das Vorgehen und die Ergebnisse können aber zusammengefasst dargestellt werden.) Begründigen Sie die Auswahl Ihrer Analysemethode mit Hilfe geeigneter Methodenliteratur. Falls Sie signifikante Zusammenhänge finden, beschreiben Sie diese.

Weitere Informationen:
Die Variable für die Betriebsgröße lautet A207 mit folgenden Items: 1 = 1-9 Mitarbeiter; 2 = 10-49 Mitarbeiter; 3 = 50-249 Mitarbeiter, 8 = weiß nicht; 9 = Keine Angabe (meiner ansicht nach intervalskalenniveau, eine kommilitoninen hat allerdings die selbe Variable in einer anderen Aufgabenstellung als nominalskaliert eingestuft und für ihre Arbeit eine sehr gute Note erhalten)

Die Variablen für die präventiven Maßnahmen sehen alle gleich aus nur dass sie sich bspw. auf andere gesundheitliche Präventionsmaßnahmen beziehen, wie z.B. Angebot von zuschüssen für das Fitnesstudio, Gesundheitschecks, usw.. Ich beschreibe euch deswegen nur eine der Variablen ausführlich, da sich sich in ihrer Form ja gleichen.
Also A603A bezieht sich darauf ob ein Betrieb Zuschüsse für das Fitnesstudio anbietet, die Antwortmöglichkeiten für die Befragten lauten wie folgt: 1 = Trifft voll und ganz zu; 2 = Trifft eher zu; 3 = Trifft eher nicht zu; 4 = Trifft überhaupt nicht zu; 7 = nicht relevant; 8 = weiß nicht; 9 = Keine Angabe. (für mich eigentlich sicher ordinalskalenniveau)

Ich glaube mal der guten Arbeit meiner Kommilitoninn und nehme an das A207 nominalskalenniveau hat. Dennoch kann ich mich dann nicht zwischen einem H-test und einer Varianzanalyse (hier müsste ich ja alle Variablen A603A - A603E zu einer Variable transformieren um dann intervallskalenniveau zu erhalten) entscheiden. Der H-Test (Kruskal-Wallis) würde besser für die Aufgabenstellung passen, weil man ja für jede Variable einen einzelnen Test machen kann, aber ich kann hier wiederrum die signifikanten Zusammenhänge (die sind beim H-test gegeben, hab ich schon berechnet) nicht beschreiben.

Ich hoffe jemand hat hier einen hilfreichen tipp für mich, wie ich mich für das geeignete Verfahren entscheiden kann.

Ich hoffe auch, dass ich euch dass wenigstens bisschen verständlich dargestellt habe, falls ihr weitere Infos braucht, dann gebt mir einfach bescheid.
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Re: Inferenzstatistik - Verfahrensauswahl - Fragebogen

Beitragvon PonderStibbons » Do 23. Apr 2020, 22:12

Die Variable für die Betriebsgröße lautet A207 mit folgenden Items: 1 = 1-9 Mitarbeiter; 2 = 10-49 Mitarbeiter; 3 = 50-249 Mitarbeiter, 8 = weiß nicht; 9 = Keine Angabe (meiner ansicht nach intervalskalenniveau, eine kommilitoninen hat allerdings die selbe Variable in einer anderen Aufgabenstellung als nominalskaliert eingestuft und für ihre Arbeit eine sehr gute Note erhalten)

Das hat in keiner Hinsicht Intervallskalenniveau. Wenn man die Gruppen
"weiß nicht" und "keine Angabe" in die Auswertung einbezieht, dann ist
das kategorial. Wenn man "weiß nicht" und "keine Angabe" als nicht
verwertbare Antworten ausschließt, dann hat man Ordinalskalenniveau
(klein-mittel-groß, der Einfachheit halber codiert als 1 2 3; auch
8 und 9 sind nur Codes, keine echten Zahlen)

Also A603A bezieht sich darauf ob ein Betrieb Zuschüsse für das Fitnesstudio anbietet, die Antwortmöglichkeiten für die Befragten lauten wie folgt: 1 = Trifft voll und ganz zu; 2 = Trifft eher zu; 3 = Trifft eher nicht zu; 4 = Trifft überhaupt nicht zu; 7 = nicht relevant; 8 = weiß nicht; 9 = Keine Angabe.

Dasselbe wie vorher. Je nachdem, ob man die Nicht-Angaben einbezieht,
ist das ordinal oder kategorial.

Der H-Test (Kruskal-Wallis) würde besser für die Aufgabenstellung passen, weil man ja für jede Variable einen einzelnen Test machen kann,

Wenn Du die erste Variable als kategoriale verwendest (also inclusive "weiß nicht" und "k.A.")
und die zweite als ordinal (ohne "unzutreffend" usw.), dann passt das.
aber ich kann hier wiederum die signifikanten Zusammenhänge (die sind beim H-test gegeben, hab ich schon berechnet) nicht beschreiben.

Was heißt das konkret, was meinst Du damit?

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Inferenzstatistik - Verfahrensauswahl - Fragebogen

Beitragvon Studi_2121 » Do 23. Apr 2020, 23:09

Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung:


Und direkt konnte ich was lernen:

Ich werde mich dann wahrscheinlich dafür entscheiden, dass ich in der Variable A207 nichts ausschließe und in den übrigen Variablen die "codes 7;8;9" als fehlend definiere, sodass ich den H-Test nehme.

Aber nur mal interessehalber: Was müsste ich nehmen, wenn ich auch in der Variable A207 die besagten Werte als fehlend definiere?

Zu dem Punkt: "aber ich kann hier wiederum die signifikanten Zusammenhänge (die sind beim H-test gegeben, hab ich schon berechnet) nicht beschreiben."

Naja wenn ich den H-Test in SPSS durchführe, dann kriege ich ja nur das Signifikanzniveau raus, ich kann also sagen, dass unterschiede in den Präventionsmaßnahmen hinsichtlich der Betriebsgröße bestehen (Also ich nehme die Alternativhypothese an).

Aber ich krieg ja jetzt keine Auskunft darüber wo diese Unterschiede sind, oder? Also wie stark sich der Betrieb mit 1-9 Mitarbeitern von dem mit 250 Mitarbeitern unterscheidet?
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Re: Inferenzstatistik - Verfahrensauswahl - Fragebogen

Beitragvon PonderStibbons » Fr 24. Apr 2020, 20:54

Aber nur mal interessehalber: Was müsste ich nehmen, wenn ich auch in der Variable A207 die besagten Werte als fehlend definiere?

Ein Korrelationsmaß für 2 ordinale Variablen.

Aber ich krieg ja jetzt keine Auskunft darüber wo diese Unterschiede sind, oder? Also wie stark sich der Betrieb mit 1-9 Mitarbeitern von dem mit 250 Mitarbeitern unterscheidet?

Das musst Du mit post-hoc Paarvergleichen untersuchen (U-Tests).
Bei 5 Kategorien der Variable Betriebsgröße wären es 10 mögliche
paarweise Tests.

Mit freundlichen Grüßen

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