Korrektur eines Ratios

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Re: Korrektur eines Ratios

Beitragvon HelliLu » Mi 29. Apr 2020, 22:37

Erst einmal vielen Dank für die ausführliche Antwort! :)

Es fehlt ein Modell, das beschreibt, wieso und wie die Werte vom ersten und zweiten
Durchgang zusammenhängen.


Also die Werte vom ersten und zweiten Durchgang sollen zusammenhängen durch die gemeinsame Farbe. Auf welche Weise sie zusammenhängen ist allerdings nicht bekannt (also ein konkreter Wert dafür). Es wird nur angenommen, dass der Effekt, den die Farbe auf das hat, was die Probanden sehen, im ersten und zweiten Durchgang gleich ist. Zusätzlich könnte es aber im zweiten Durchgang noch einen Einfluss der Form (Männchen vs. Baum) geben.

Das bewegt sich auf jeden Fall innerhalb +/-1 . Das Problem ist,
dass die Summe aus Durchgang 2 als gegeben angenommen wird,
und ob man sowas annehmen kann, ist eine Frage des theoretischen
Modells, von dem aber keine Beschreibung gegeben wurde.


Ich bin mir zwar nicht ganz sicher, ob sich der Wert dann immer noch im Sinne eines predominance ratios interpretieren ließe, aber trotzdem glaube ich, dass die Rechnung für meine Fragestellung sehr gut anwendbar wäre. Das muss ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen, aber erstmal bin ich sehr begeistert! Danke nochmal! :)
Mit der Summe aus Durchgang 2 ist doch die empirisch erhobene Zeit gemeint, die meine Probanden einen der beiden Stimuli ausschließlich gesehen haben (also Zeit für Strichmännchen plus Zeit für Baum). Dann kann man die als gegeben voraussetzen, weil ich dort für jeden Probanden einen Wert habe. Oder verstehe ich da etwas falsch?

Mit vielen Grüßen
HelliLu
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Re: Korrektur eines Ratios

Beitragvon PonderStibbons » Mi 29. Apr 2020, 22:44

ich bin mir zwar nicht ganz sicher, ob sich der Wert dann immer noch im Sinne eines predominance ratios interpretieren ließe

Das ist ein adjustierter Wert. Ich weiß nicht, präzise was Du eigentlich anstrebst.
Daher mal ein krudes Beispiel.
Mit der Summe aus Durchgang 2 ist doch die empirisch erhobene Zeit gemeint, die meine Probanden einen der beiden Stimuli ausschließlich gesehen haben (also Zeit für Strichmännchen plus Zeit für Baum). Dann kann man die als gegeben voraussetzen, weil ich dort für jeden Probanden einen Wert habe. Oder verstehe ich da etwas falsch?

Die Gesamtzeit könnte sich durch die Bilder verändert haben,
das wird nicht modelliert. Die Modellierung dreht sich um die
relativen Anteil, gegeben die Gesamtzeit.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Korrektur eines Ratios

Beitragvon HelliLu » Do 30. Apr 2020, 09:37

Das ist ein adjustierter Wert. Ich weiß nicht, präzise was Du eigentlich anstrebst.


Ich suche nach einer Möglichkeit, zu bestimmen, ob sich das predominance ratio im zweiten Durchgang gegenüber dem ersten verändert hat. Theoretisch könnte ich auch einen t-Test Gruppenvergleich machen, aber das möchte mein Betreuer nicht, weil Durchgang 1 und 2 nicht randomisiert waren und es Reihenfolgeeffekte geben könnte. Deshalb will er eine Möglichkeit haben, das Ratio 1 aus Ratio 2 rauszurechnen. Mir erscheint allerdings die Möglichkeit, einen Erwartungswert für Durchgang 2 auf Grundlage von Durchgang 1 zu berechnen sinnvoll. Diesen Erwartungswert könnte man nämlich dann mit dem tatsächlichen Wert vergleichen. (Auch wenn ich persönlich mir nicht sicher bin, ob auch da Reihenfolge-Effekte eine Rolle spielen könnten...)
Die Gesamtzeit könnte sich durch die Bilder verändert haben,
das wird nicht modelliert. Die Modellierung dreht sich um die
relativen Anteil, gegeben die Gesamtzeit.


Darüber habe ich gestern Abend auch nach gedacht... Jeder Trial hat zwar 60 Sekunden gedauert, aber wir verrechnen ja nur die Zeiten, in denen der Proband ein exklusives Bild gesehen hat. Deshalb könnte es sein, dass für Durchgang 1 die Summe des Probanden 40 Sekunden ist und für Durchgang 2 desselben Probanden nur 30 Sekunden. Wäre es trotzdem möglich, auf Basis des Ratios 1 einen Erwartungswert für Durchgang 2 zu errechnen?

Mit vielen Grüßen
HelliLu
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Re: Korrektur eines Ratios

Beitragvon PonderStibbons » Do 30. Apr 2020, 10:54

Wäre es trotzdem möglich, auf Basis des Ratios 1 einen Erwartungswert für Durchgang 2 zu errechnen?

Keine Ahnung. Ist eine Frage der Theorie. Einen Ansatz habe ich bereits geliefert.

Es bliebe noch das Modell mit den Originalzeiten
(Schwarz1-Weiß1)/(Schwarz1+Weiß1)+Additiver Effekt=(Schwarz2-Weiß2)/(Schwarz2+Weiß2)
=> Additiver Effekt=(Schwarz2-Weiß2)/(Schwarz2+Weiß2)-(Schwarz1-Weiß1)/(Schwarz1+Weiß1)
=> Additiver Effekt=[(Schwarz2-Weiß2)*(Schwarz1+Weiß1)-(Schwarz1-Weiß1)*(Schwarz2+Weiß2)] / [(Schwarz1+Weiß1)*(Schwarz2+Weiß2)]

Deshalb will er eine Möglichkeit haben, das Ratio 1 aus Ratio 2 rauszurechnen.

Dann frage ihn doch mal, wie er sich das vorstellt. Vielleicht kennt er es aus der Literatur.

Mit freundlichen Grüßen

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