Chi-Quadrat das richtige Verfahren?

Chi-Quadrat das richtige Verfahren?

Beitragvon lia_85 » Sa 2. Mai 2020, 19:31

Hallo,

ich habe zwei Gruppen, eine Patientengruppe und eine Kontrollgruppe. Nun möchte ich die Gruppenunterschiede in den Variablen Geschlecht, Schulbildung (Pflichtschule, Hauptschule, Berufsbildende Schule, Abi, Sonstiges) und der Beschäftigungsart (Vollzeit, Teilzeit, geringfügig, selbständig, Lehre, in Ausbildung, im Ruhestand, Sonstiges) berechnen.

Ist es nun richtig wenn ich für Geschlecht, Schulbildung und Beschäftigungsart den Chi-Quadrat-Test nehme?

Die Gruppen bestehen aus je 48 Personen, falls das relevant ist.

Danke für Eure Hilfe!!
lia_85
Mitglied
Mitglied
 
Beiträge: 22
Registriert: Sa 2. Mai 2020, 18:44
Danke gegeben: 4
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Chi-Quadrat das richtige Verfahren?

Beitragvon PonderStibbons » Sa 2. Mai 2020, 20:03

Ja, das passt.

Beschäftigungsart ist etwas sehr differenziert für die nicht sehr große Stichprobe,
da muss man schauen, ob der Test durchführbar bleibt. Oder Du machst von vornherein
weniger Kategorien, indem Du welche zusammenfasst.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11364
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 51
Danke bekommen: 2503 mal in 2487 Posts

folgende User möchten sich bei PonderStibbons bedanken:
lia_85

Re: Chi-Quadrat das richtige Verfahren?

Beitragvon lia_85 » Sa 2. Mai 2020, 20:18

Hallo PonderStibbons,

1.000 Dank für deine Antwort :) Ist es auch egal, wenn Schulbildung und Beschäftigungsart nicht normalverteilt sind?
Und soll ich die Effektstärke auch berechnen, wenn kein signifikanter Unterschied rauskommt?
lia_85
Mitglied
Mitglied
 
Beiträge: 22
Registriert: Sa 2. Mai 2020, 18:44
Danke gegeben: 4
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Chi-Quadrat das richtige Verfahren?

Beitragvon PonderStibbons » Sa 2. Mai 2020, 20:37

Ist es auch egal, wenn Schulbildung und Beschäftigungsart nicht normalverteilt sind?

Wie sollten sie das jemals können? Es sind kategoriale Variablen. Normalverteilung oder
Nichtnormalverteilung betrifft dieses Skalenniveau doch gar nicht.
Und soll ich die Effektstärke auch berechnen, wenn kein signifikanter Unterschied rauskommt?

Effektstärken kann man in Stichproben nicht berechnen, allenfalls Effektstärkemaße.
Und die zu berechnen scheint regelmäßig die Beteiligten irrezuführen.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11364
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 51
Danke bekommen: 2503 mal in 2487 Posts

folgende User möchten sich bei PonderStibbons bedanken:
lia_85

Re: Chi-Quadrat das richtige Verfahren?

Beitragvon lia_85 » Sa 2. Mai 2020, 20:47

Danke dir...Du musst bitte verzeihen, ich bin eine absolute Anfängerin in Statistik und mir ist sehr vieles noch nicht klar...

Ich habe nun die Berechnungen gemacht, Alter ist okay, da habe ich keine Zellen unter 5. Anders sieht es nun bei der Schulbildung und der Beschäftigungsart aus. Muss ich nun die Schätzung nach Monte Carlo machen, da ich eine größere Tabelle als 2x2 hab? Dann kann ich den exakten Test nach Fischer nicht machen, oder?
Und falls ich die Monte Carlo Schätzung machen muss, wie genau berechne ich die?

Danke für deine Geduld :)
lia_85
Mitglied
Mitglied
 
Beiträge: 22
Registriert: Sa 2. Mai 2020, 18:44
Danke gegeben: 4
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Chi-Quadrat das richtige Verfahren?

Beitragvon PonderStibbons » Sa 2. Mai 2020, 21:31

Ich habe nun die Berechnungen gemacht, Alter ist okay, da habe ich keine Zellen unter 5.

Wieso Alter? Das wurde nicht erwähnt. Alter mit Chi² zu analysieren ist nicht sinnvoll.
Da nimmt man das Originalalter und macht einen Mittelwertvergeich (t-Test).
Anders sieht es nun bei der Schulbildung und der Beschäftigungsart aus. Muss ich nun die Schätzung nach Monte Carlo machen, da ich eine größere Tabelle als 2x2 hab? Dann kann ich den exakten Test nach Fischer nicht machen, oder?

Vor dem Hintergrund von
ich bin eine absolute Anfängerin in Statistik und mir ist sehr vieles noch nicht klar...

würde ich vorschlagen, nicht so viel herumzufuhrwerken, nur weil SPSS dafür Buttons anbietet.
Erwerbstätig, in Ausbildung, Sonstiges als Kategorisierung wäre beispielsweise leicht durchführbar
und die Ergebnisse ohne weiteres interpretierbar. Schulbildung analog. Du müsstest Dir für solche
Variablen halt überlegen, was eigentlich von Interesse ist herauszufinden/zu vergleichen.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11364
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 51
Danke bekommen: 2503 mal in 2487 Posts

Re: Chi-Quadrat das richtige Verfahren?

Beitragvon lia_85 » Sa 2. Mai 2020, 21:40

Ja, nur leider beinhalten die Fragebögen, welche die beiden Gruppen ausfüllten, soviele Variablen und die Prof möchte (es handelt sich um eine Uni-Arbeit), dass die Variablen auch so bleiben...deswegen kann ich sie leider nicht in Kategorien zusammenfassen...Ich weiß selbst, dass es das Ganze somit sehr kompliziert macht und ich bin auch so langsam verzweifelt. Von Interesse ist eben zu schauen, inwiefern sich die beiden Gruppen in diesen Variablen unterscheiden. Ich bekam von der Prof nur den Hinweis, dass bei Zellen unter 5 und einer größeren Tabelle von 2x2 eine Monte Carlo Schätzung zu machen ist, wir haben aber nie gelernt wie man diese durchführt...

Ach und wegen dem Alter: ich meinte das Geschlecht, sorry vielmals :-/
lia_85
Mitglied
Mitglied
 
Beiträge: 22
Registriert: Sa 2. Mai 2020, 18:44
Danke gegeben: 4
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Chi-Quadrat das richtige Verfahren?

Beitragvon PonderStibbons » Sa 2. Mai 2020, 21:52

Soweit ich weiß, führt Dein SPSS-Programm exakte Tests analog zu Fisher's exact Test auch
für größere als 2x2-Tafeln durch, sofern das entsprechende Modul installiert ist. Alternativ
weist Du wie viele andere Leute vor Dir darauf hin, dass der an sich adäquate Chi² Test nicht
durchführbar war und für den Test Kategorien zusammengefasst werden mussten. Die
Deskriptivstatistik kann ja so bleiben wie im Fragebogen.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11364
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 51
Danke bekommen: 2503 mal in 2487 Posts

folgende User möchten sich bei PonderStibbons bedanken:
lia_85

Re: Chi-Quadrat das richtige Verfahren?

Beitragvon lia_85 » Sa 2. Mai 2020, 21:57

Danke, das hilft mir sehr weiter!! :)
lia_85
Mitglied
Mitglied
 
Beiträge: 22
Registriert: Sa 2. Mai 2020, 18:44
Danke gegeben: 4
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Chi-Quadrat das richtige Verfahren?

Beitragvon bele » Sa 2. Mai 2020, 22:12

PonderStibbons hat geschrieben:Soweit ich weiß, führt Dein SPSS-Programm exakte Tests analog zu Fisher's exact Test auch
für größere als 2x2-Tafeln durch, sofern das entsprechende Modul installiert ist.


Falls das nicht installiert ist, könnte man das ggf. mit freier Software statt mit SPSS machen. Dann poste einfach mal ein Zahlenbeispiel entweder hier oder auf forumn.r-statistik.de
Besser wäre natürlich, wenn es in dem Dir geläufigen Programm geht.

LG,
Bernhard
----
`Oh, you can't help that,' said the Cat: `we're all mad here. I'm mad. You're mad.'
`How do you know I'm mad?' said Alice.
`You must be,' said the Cat, `or you wouldn't have come here.'
(Lewis Carol, Alice in Wonderland)
bele
Schlaflos in Seattle
Schlaflos in Seattle
 
Beiträge: 5912
Registriert: Do 2. Jun 2011, 23:16
Danke gegeben: 16
Danke bekommen: 1397 mal in 1383 Posts

Nächste

Zurück zu Kreuztabellen & Chi²

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste

cron