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[kopi123]

Hallo ihr Lieben!

Meine Aufgabe ist es eine Studie zu beurteilen, wonach ich mich natürlich mit deren Untersuchungsdesign auseinandersetze.

Dort steht nun, dass sie über eine Zeitungsannonce für die Studie geworben haben (= Gelegenheitsstichprobe) und die Kindergärten, die sich daraufhin gemeldet haben, randomisiert auf eine Interventionsgruppe (5 Gruppen) oder eine Kontrollgruppe (5 Gruppen) zugeteilt wurden. Somit ergibt sich N = 200 Kinder. Untersucht wurde die Wirksamkeit eines Trainings zur Förderung der exekutiven Funktionen. (z.B. gibt es Unterschiede zw. Kids aus IG und KG bzgl. Merkfähigkeit).

Meine Frage:
Kann man hier von einem experimentellen Design sprechen, weil Kitas randomisiert auf IG und KG zugeteilt wurden? Oder ist dies nicht möglich, da ja quasi nicht die Kinder einzeln randomisiert wurden, sondern diese bereits bestehenden Institutionen?

Hoffe ich konnte mich irgendwie verständlich ausdrücken!
Freue mich auf Antworten und wünsche euch schöne Pfingsten
Kopi

[bele]

Ja, das ist ein Experiment.

[kopi123]

Ja, das ist ein Experiment.

Vielen Dank für die schnelle Antwort!

eine Frage fürs Verständnis hätte ich aber noch:
Ist die Randomisierung, wenn man das auf ganze Institutionen bezieht, dann überhaupt noch so effektiv? Schließlich könnten sich die Kitas als solche doch stark voneinander unterscheiden, sodass es durch bestimmte Faktoren (z.B. sozioökonomischer Status der Eltern oder inwiefern die zu untersuchenden exekutiven Funktionen bereits schon 'gut' ausgeprägt sind oder nicht) doch trotzdem zu systematischen Verzerrungen kommen könnte, oder? In der Studien wird z.B. angegeben, dass keine sign. Gruppenunterschiede zwischen IG und KG hinsichtlich Migrationshintergrund oder Geschlecht vorliegen, aber bspw für das Alter (und man kann ja unmöglich alle Faktoren, die Einfluss nehmen könnte, hinsichtlich deren Gruppenunterschied testen)

[bele]

Das ist unbedingt zu berücksichtigen. Es könnte ja sein, dass manche Kindergärten unabhängig von der Randomisierung Merkfähigkeit besonders gut fördern und andere nicht und wenn jetzt in den 5 Kindergärten der Interventionsgruppe zufällig zwei besonders gut fördernde Kindergärten sind und in der Kontrollgruppe zufällig zwei besonders schlecht fördernde Kindergärten (das können ja in anderer Hinsicht die besseren Kindergärten sein), dann wird das das Ergebnis beeinflussen. Man sollte also bei der Auswertung möglichst nicht einfach so tun, als seien das 200 individuell randomisierte Kinder. Andererseits hat man einen gewissen Schutz, wenn man die zu untersuchenden Leistungen bei allen Kindern vorher und nachher untersucht und sie sich vorher nicht unterschieden haben. Ob einem das reicht oder ob man beispielsweise eine Auswertung in einem Mehrebenenmodell macht, das muss man sich m it Fachkenntnis gründlich für jede Studie gesondert überlegen.

LG,
Bernhard