Einbezug von Kontrollvariablen in eine Mediationsanalyse

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Einbezug von Kontrollvariablen in eine Mediationsanalyse

Beitragvon Klimperklein » Di 18. Aug 2020, 13:09

Hallo liebe Statistik-Fans,

ich schreibe gerade meine BSc Arbeit in Psychologie. Leider fehlt mir jedoch der „natürliche Zugang“ zur Statistik, warum ich mich bei so mancher Überlegungen sehr schwer tue, und hoffe nun auf eure Unterstützung.

Im Vorfeld muss ich noch sagen, dass ich mich noch sehr in theoretischen Überlegungen befinde, da ich denDatensatz erst nach abgeschlossener Präregistrierung bekomme. Genaue Angaben zum Datensatz kann ich also nicht bringen. (Das N sollte aber bei einigen Hundert Schülern liegen)

Zu meiner Untrrsuchung:
Es handelt sich um eine Sekundäranalyse bereits bestehender Daten aus einer groß angelegten paper-pencil Fragebogenstudie mit SchülerInnen der 8. und 9. Klassen (Realschule und Gymnasium) zur Lesekompetenz, von denen ich nur ausgewählte variablen in meine Arbeit miteinbeziehen soll.
Konkret sind es die Variablen:
Aufgabenspezifische Leseleistung (metrisch skaliert - erfasst über die Bearbeitung von Items zu Lesekompetenzaufgaben und einem daraus gebIldeten Summenscore)
Vorwissen (ordinalskaliert - erfasst über die Selbsteinschätzung auf einer Ratingskala mit 3 Ausprägungen)
Aufgabenspezifisches Interesse (ordinalskaliert - erfasst über die Selbsteinschätzung auf einer Ratingskala mit 4 Ausprägungen)

Zusätzlich habe ich ein Set aus Soziodemografischen Variablen (Geschlecht, Schulstufe, Alter, Deutschnote aus dem Vorjahr, Muttersprache, Schulform).

Theorie und Empierie legen einen teilweise mediierten Zusammenhang von Vorwissen und Leseleistung durch die Variable Interesse nahe, warum ich folgende Hypothesen aufgestellt habe, die ich auch jeweilsfür sich genommen testen soll.
1) Höheres Vorwissen geht mit signifikant höherem Interesse einher.
2) Höheres Vorwissen geht mit signifikant höherer Leseleistung einher.
3) Höheres Interesse geht mit signifikant höherer Leseleistung einher.
4) Der Effekt von Vorwissen auf Leseleistung wird teilweise vermittelt über die Variable Interesse.

Nun zu meinen Fragen:
Ich möchte mein Modell in einem nächsten Schritt mit theoretisch sinnvollen Kontrollvariablen anreichern.
1) Ich habe die begründete Vermutung, dass „Muttersprache“ sowohl das aufgabenspeifische Vorwissen, als auch die Lesekompetenz beeinflusst. Dieser Effekt sollte kontrolliert werden, da sonst das Regressionsgewicht des Prädiktors Vorwissen verzerrt ist. Sehe ich das richtig?
2) Gleiches gilt für die Variable „Schulstufe“, allerdings schätze ich den Effekt in dieser Altersgruppe nicht mehr sehr hoch ein. Wäre es dennoch sinnvoll, dafür zu kontrollieren?
3) Auch beim Schultyp kann argumeniert werden, dass er sowohl auf das aufgabenspezifische Vorwissen, als auch auf die Leseleistung direkt. Es sollte also dafür kontrolliert werden, oder ist das falsch?
3) Die Variable „Deutschnote des Vorjahres“ ist Indikator von fachspezifischem Vorwissen, was theoretisch und empirisch einer der stärksten Prädiktoren bei Leistungsmessungen ist. Er ist somit stark mit der Kriterium Leseleistung assoziiert. Sollte i h ihn deshalb aufnehmen, oder ist er unerheblich, da er (zumindest nicht direkt) mit einer der Prädiktorvariablen verbunden ist?
4) Es gibt empirische Hinweise, dass der Effekt von Interesse auf Leseleistung durch das Geschlecht moderiert wird. Hilft es mir hier, Geschlecht als Kontrollvariable miteinzubeziehen, oder ist das sinnlos, da es nicht den Prädiktor und das Kriterium beeinfluss, sonder nur ihren Zusammenhang?
5) Sind zu viele Kontollvariablen problematisch?

Ich hoffe, ich habe mich so deutlich ausgedrückt, dass ihr mein Thema und meine Fragen verstehen könnt!
Danke im Voraus und freundliche Grüße
Christina
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Re: Einbezug von Kontrollvariablen in eine Mediationsanalyse

Beitragvon PonderStibbons » Di 18. Aug 2020, 14:31

4) Es gibt empirische Hinweise, dass der Effekt von Interesse auf Leseleistung durch das Geschlecht moderiert wird. Hilft es mir hier, Geschlecht als Kontrollvariable miteinzubeziehen, oder ist das sinnlos, da es nicht den Prädiktor und das Kriterium beeinfluss, sonder nur ihren Zusammenhang?

Wenn Dich der Moderatoreffekt interessiert, dann modelliere ihn (die Variable Geschlecht und den Wechselwirkungsterm
Interesse*Geschlecht ins Modell aufnehmen)
5) Sind zu viele Kontollvariablen problematisch?

Die wichtigste Angabe (Stichprobengröße) fehlt, da kann man das nicht beantworten.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Einbezug von Kontrollvariablen in eine Mediationsanalyse

Beitragvon Klimperklein » Di 18. Aug 2020, 15:06

Hallo PonderStibbons!

Vielen Dank für deine Hilfe!
Ich bin unsicher, ob ich mich in meiner ersten Nachticht falsch/schlecht ausgedrückt habe, oder ob ich deine Antwort missverstanden habe. Ich versuche daher nochmal mich besser auszudrücken:
Ich interessiere mich nicht wirklich für den Moderationseffekt von Geschlecht, hatte jedoch Bedenken, dass mir ein eventuell vorhandener meine Regressionsgewichte verzerrt bzw. mich in der Prüfung der Mediation beeinträchtigen könnte und ich ihn deshalb mglw. gleich für ihn kontrollieren sollte. (Sollte es eine allzudumme frage sein, entschuldige ich mich gleich im Vorfeld)
Was sagst du dazu?

Freundliche Grüße
Christina
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Re: Einbezug von Kontrollvariablen in eine Mediationsanalyse

Beitragvon PonderStibbons » Di 18. Aug 2020, 18:30

Wenn Du Bedenken wegen Moderatoreffekten hast, dann interessieren sie Dich.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons
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