Hilfe bei Forschungsarbeit

Hilfe bei Forschungsarbeit

Beitragvon BA2020 » So 27. Sep 2020, 13:38

Hallo zusammen,

ich schreibe gerade eine Forschungsarbeit und möchte euch um Hilfe bitten. Ich habe Käufer mit Hilfe von psychologischen Faktoren wie Identifikation etc. in zwei Gruppen unterteilt. Gerne möchte ich jetzt darlegen, dass die zwei Gruppen sich signifikant unterscheiden. Dafür wollte ich einen Mittelwertvergleich heranziehen und bin auf den T-Test gestoßen. Diesen habe ich dann sowohl einmal bei Excel als auch bei SPSS durchgeführt und habe immer eine Signifikanz von 0,000 herausbekommen. Da die Gruppen sich meiner Meinung nach immer noch sehr ähnlich sind, weil sie sich höchstens im Durchschnitt in einem Bewertungspunkt unterscheiden, kann das meiner Meinung nach nicht sein. Hat jemand eine Idee, was ich falsch gemacht habe? :geek:

Ich habe die Clusteranalyse mit Hilfe einer hierarchischen Clusteranalyse bei SPSS durchgeführt. Die psychologischen Kriterien wurden mit Hilfe einer Likert Skala abgefragt (stimme voll und ganz zu- Stimme überhaupt nicht zu).

Neben psychologischen Kriterien habe ich auch kaufverhaltensbezogene und soziodemographische Variablen abgefragt, womit ich die beiden Gruppen auch beschreiben kann. Diese Kriterien waren aber nicht entscheidend bei der Clusteranalyse. Würdet ihr mir raten bei den einzelnen Variablen auch jeweils einen Mittelwertvergleich durchzuführen? Oder macht man das in der Regel nur bei den zur Clusteranalyse benutzten Variablen Sinn?

Danke für eure Hilfe.

Liebe Grüße

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Re: Hilfe bei Forschungsarbeit

Beitragvon bele » So 27. Sep 2020, 14:36

Als erstes wäre die Fallzahl relevant, dann die Streuung.Kleine Unterschiede werden hoch signifikant bei großen Fallzahlen.
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Re: Hilfe bei Forschungsarbeit

Beitragvon BA2020 » So 27. Sep 2020, 15:26

Danke schon einmal für deine Antwort. Ich habe eine Stichprobenmenge von ca. 8000 Teilnehmern. Die Werte sind nicht normalverteilt, sondern alle eher links lastig.

Beispiel Identifikation
Cluster 1: Mittelwert: 2,12 (sd= 1,0154)
Cluster 2: Mittelwert: 1,27 (sd= 0,5352)

Aber selbst beim Mann-Whitney U-Test bekomme ich immer 0,000 heraus.

Folgendes Ergebnis habe ich beim Mann-Whitney U-Test per SPSS heraus bekommen:
Mann-Whitney U Test: 3814809,500
Asympt Sig. (2-seitig): 0,000

Haltet ihr das Ergebnis für richtig? :geek:

Liebe Grüße
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Re: Hilfe bei Forschungsarbeit

Beitragvon bele » So 27. Sep 2020, 15:34

Bei n = 8000 finde ich das ohne Nachrechnen erstmal plausibel.
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Re: Hilfe bei Forschungsarbeit

Beitragvon PonderStibbons » So 27. Sep 2020, 16:03

Diesen habe ich dann sowohl einmal bei Excel als auch bei SPSS durchgeführt und habe immer eine Signifikanz von 0,000 herausbekommen.

Falls Du das mal offiziell präsentieren willst, wäre die tatsächliche
Zahl oder zumindest p < 0,001 eine bessere Angabe.

Da die Gruppen sich meiner Meinung nach immer noch sehr ähnlich sind, weil sie sich höchstens im Durchschnitt in einem Bewertungspunkt unterscheiden,

Wie kommst Du zu der Meinung? Auf einer 5erskala ist 1 Punkt schon sehr
viel. Zudem beträgt der Unterschied, wie Du ihn später darlegst, ca.
1 Standardabweichung, was groß ist.
Hat jemand eine Idee, was ich falsch gemacht habe?

Du hast Dich nicht kundig gemacht, was ein statistischer Signifikanztest
eigentlich ist und was er aussagt. Der Test dreht sich um die Frage, ob
die Stichproben-Daten wohl aus einer Grundgesamtheit stammen könnten,
in welcher der Unterschied zwischen den Gruppen exakt 0,00000000000000...
beträgt. Bei sehr großen Stichproben und/oder extrem großen Unterschieden
(hier eher ersteres) wird man schnell feststellen, dass die Stichprobendaten
schlecht zu der genannten Nullhpothese passen (kleiner p-Wert).

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Hilfe bei Forschungsarbeit

Beitragvon BA2020 » So 27. Sep 2020, 16:27

Vielen Dank euch beiden. Ich bin leider noch ein ziemlicher Anfänger auf dem Gebiet :?

Du hast Dich nicht kundig gemacht, was ein statistischer Signifikanztest
eigentlich ist und was er aussagt. Der Test dreht sich um die Frage, ob
die Stichproben-Daten wohl aus einer Grundgesamtheit stammen könnten,
in welcher der Unterschied zwischen den Gruppen exakt 0,00000000000000...
beträgt. Bei sehr großen Stichproben und/oder extrem großen Unterschieden
(hier eher ersteres) wird man schnell feststellen, dass die Stichprobendaten
schlecht zu der genannten Nullhpothese passen (kleiner p-Wert).


Bedeutet das also, dass der Mittelwertvergleich bei so einer hohen Fallzahl keinen Sinn macht und mir nicht beantwortet, ob die beiden Gruppen sich signifikant unterscheiden? Habt ihr ansonsten eine anderen Vorschlag?

Liebe Grüße
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Re: Hilfe bei Forschungsarbeit

Beitragvon PonderStibbons » So 27. Sep 2020, 17:39

Ich kann Deine Schlussfolgerung leider nicht nachvollziehen.
p < 0,001 ist ein statistisch signifikanter Unterschied.
Er sagt aus, dass Du die Nullhypothese (eine Aussage über
die Grundgesamtheit; deswegen sprechen wir hier von
Inferenzstatistik) verwerfen solltest. Ein statistisch
signifikanter Unterschied hat nichts mit groß, wichtig,
bedeutend, relevant zu tun. Sondern lediglich mit der
Frage, ob man weiter annehmen sollte, dass sich Gruppen
A und B exakt = 0,00000000.. unterscheiden. Um man dafür
bei einer so großen Stichprobe eigens noch einen Test
bemühen muss, sei dahingestellt.

Mit freundlichen Grüßen

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