miri96 hat geschrieben:Upsi, dann werde ich wohl nochmal beidseitig testen. Ich dachte ich vermute ja eine Richtung des Zusammenhangs (nämlich Nicht-Deutschen gefällt der Vortrag besser) und teste daher einseitig...
Was wäre denn gewesen, wenn der Vortrag den deutschstämmigen besser gefallen hätte? Das kannst Du nicht von vorneherein ausschließen. Das wäre Dir doch nicht egal gewesen, sondern das hättest Du auch diskutiert und Schlussfolgerungen gezogen, kurz: da hättest Du auch eine Nachricht draus gemacht, die Du auch mit einem p-Wert unterfüttert hättest. Das geht aber nur mit einem beidseitigen Test.
Also teste ich jetzt beidseitig und schließe daraus, dass es einen Zusammenhang zwischen Herkunft und Bewertung gibt, darf aber nicht sagen in welche Richtung?
Doch, natürlich darfst Du auf Deine Balkengrafiken schauen und sagen, dass die Bewertungen der nicht-deutschstämmigen höher ausgefallen sind.
Um zu überprüfen ob ich den Wilcoxon Test interpretieren darf, habe ich mir außerdem die Standardabweichung ausgeben lassen.
Du darfst immer als Interpretation schreiben, dass die Rangsumme in der einen Gruppe höher als in der anderen ist und dass sie verschiedene zentrale Tendenzen haben.
Wenn Du versessen darauf währest, eine Annahme über den Median zu machen, könntest Du überlegen, anstelle des Rangsummentests einen Median-Test zu rechnen. Für diese Entscheidung kann es hilfreich sein, den ersten Absatz im Wikipediaeintrag dazu zu lesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Median-Test
Ich hab auch bei CrossValidated mal was dazu geschrieben, wie man einen Median mit Bootstrapping (in R) untersucht: https://stats.stackexchange.com/questio ... 747#488747
Aber wenn Dir der Median nicht so wichtig ist dann schreib einfach, dass die Bewertungen in der einen Gruppe systematisch höher waren als in der anderen.
LG,
Bernhard