alpha-Fehler-Kummulierung?

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

alpha-Fehler-Kummulierung?

Beitragvon larifee » Do 29. Okt 2020, 18:06

Hi ihr Lieben,

ich stecke gerade in der Auswertung meiner Masterarbeit.
In dieser vergleiche ich drei verschiedene Benutzeroberflächen anhand der Situation Awareness (SA). Die SA setzt sich dabei aus drei "Stufen" zusammen, den erkannten Verkehrsteilnehmern (Stufe 1), Verkehrsschildern(Stufe 2) und der Frage wie sich die Situation weiterentwickeln wird (Stufe 3).

Ich berechne hierfür nacheinander drei einfaktorielle Anovas. Also immer den Faktor Gruppe mit der AV Stufe 1, dann Stufe 2, dann Stufe 3.
Da ich ja immer dasselbe Datenkollektiv verwende für die Anovas, kommt es hier zu einer alpha-Fehler-Kummulierung, die ich korrigieren muss, oder? :shock:

Und noch eine Frage: Ich habe überlegt das Datenkollektiv noch aufzusplitten, also z.B. nach Altersgruppen oder der jährlichen Fahrtstrecke. Und dann wieder Anovas mit Faktor Altersgruppe mit Stufe 1, dann Stufe 2, dann Stufe 3 zu berechnen.
Hier stehe ich dann wieder vor dem Problem der Kummulierung oder?

Würdet ihr hier die Bonferroni - Korrektur anwenden?


Vielen Dank schonmal!!
larifee
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Re: alpha-Fehler-Kummulierung?

Beitragvon PonderStibbons » Do 29. Okt 2020, 22:17

Da ich ja immer dasselbe Datenkollektiv verwende für die Anovas, kommt es hier zu einer alpha-Fehler-Kummulierung, die ich korrigieren muss, oder? :shock:

Mag sein.

Bei der Gelegenheit, wie sieht das Studiendesign aus und wie groß ist die Stichprobe?

Hier stehe ich dann wieder vor dem Problem der Kummulierung oder?

Mag sein.

Vielleicht lässt Du das Aufsplitten einfach bleiben.

Es sind dies aber alles auch strategische Fragen, die mit dem Betreuer geklärt werden sollten.
Je nach Kontext gibt es unterschiedliche Standards.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons
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Re: alpha-Fehler-Kummulierung?

Beitragvon bele » Fr 30. Okt 2020, 00:07

Hallo larifee,

ich habe kürzlich auf eine ähnliche Frage geantwortet, drum verlinke ich diese Antwort mal: https://stats.stackexchange.com/a/492238/117812

HTH,
Bernhard
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Re: alpha-Fehler-Kummulierung?

Beitragvon larifee » Fr 30. Okt 2020, 12:13

Erstmal danke für Eure Antworten :)

Bei der Gelegenheit, wie sieht das Studiendesign aus und wie groß ist die Stichprobe?

Es ist ein Between-subject-design, und die Stichprobengröße ist 30.


Vielleicht lässt Du das Aufsplitten einfach bleiben.

Mein Betreuer möchte das so. Wer lange sucht, findet auch bestimmt irgendwas..
Habe auch schon gelesen, dass man das eher nicht machen sollte.


Es sind dies aber alles auch strategische Fragen, die mit dem Betreuer geklärt werden sollten.
Je nach Kontext gibt es unterschiedliche Standards.

Ja, leider weiß mein Betreuer das mit der alpha-Fehler-Kummulierung nicht, er meinte ich soll mich da mal schlau machen.. :?
larifee
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Re: alpha-Fehler-Kummulierung?

Beitragvon bele » Fr 30. Okt 2020, 12:24

Wie meinem verlinkten Text hoffentlich zu entnehmen war kommt es weniger darauf an, ob gleiche oder ungleiche Daten verwendet wurden sondern eher auf einen angemessenen Kompromiss aus Alpha- und Betafehler. Die überschaubare Stichprobengröße von 30 führt bei Bonferroni-Korrektur leicht zu einem erheblichen Betafehler...

Was die Subgruppenanalyse angeht - wenn Dein Betreuer da nicht von was besserem (aber auch komplizierterem) zu überzeugen ist, dann solltet Ihr wenigstens versuchen, einige wenige dieser ANOVAs als Hauptfragestellung zu definieren, bei denen dann evtl korrigiert wird und die anderen als Nebenfragestellungen die man nur rechnet, weil die Daten halt da sind. Schlauer wäre es wahrscheinlich, statt drei ANOVAs für drei Altersgruppen nur eine ANCoVA mit dem Alter in Jahren als unabhängiger Variable zu rechnen.

LG,
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