von Holgonaut » Mi 9. Mai 2012, 11:36
Hi Jörg,
also erst mal bleibt festzuhalten, dass alle Modelle nicht fitten, weil sie hoch-sign. sind. Das ein misspezifiziertes Modell "besser" fittet als ein anderes misspezifiziertes Modell, ist nicht unbedingt
ein Hinweis, dass "weniger" misspezifiziert ist.
In dem Beispiel hat das alles damit zu tun, dass die Autoren das ganze auf coping anwenden und coping-Skalen Listen von coping-Verhaltensweisen sind. Das coping - Konstrukt ist daher meist ein Aggregatskonstrukt (Gesamt-coping ist die Summe vieler coping -Verhaltensweisen) und nicht ein latentes Variablen-Modell.
Grundsätzlich zum Vergleich: Wenn zwei Modelle genestet sind, kannst du die Differenz der Chi-Quadrat-Werte und df selbst bzgl. ihrer Sign. beurteilen. Wenn also z.B. Modell b und c genestet sind, ist die Differenz 311.50 - 125.60 = 185.9 mit 2df. Also ein hoch-sign. Verbesserung in der Vorhersage der empirischen Kovarianzen durch die modellimpliziten.
Streng genommen ist die Differenz zweier Chi-Quadrat-Werte allerdings selbst nur dann Chi-Quadrat-verteilt, wenn das Ausgangsmodell sauber fittet, siehe
Yuan, K.-H., & Bentler, P. M. (2004). On chi-square difference and z tests in mean and covariance structure analysis when the base model is misspecified. Educational and Psychological Measurement, 64(5), 737-757.
Grüße
Holger