Interpretation von Effektstärken

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Interpretation von Effektstärken

Beitragvon _nadinek » Di 10. Nov 2020, 15:46

Hallo!

1. Ich habe folgende Frage: Welche Aussagekraft hat eine Effektstärke bei einem nicht signifikantem Ergebnis?
Hierbei sei angemerkt, dass meine Stichprobe mit einem N = 34 recht klein ist und manchen Daten nicht normalverteilt sind, weshalb auch die statistische Power herabgesetzt ist. Mein Betreuer hat mir daher empfohlen, bei nicht sig. Ergebnissen auch die Effektgrößen heranzuziehen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, wie ich diese interpretieren soll. Beispiel: (t (35) = 1.76, p = .09, d = 0.44)

2. Ist das partielle Eta2 außerdem eine angemessene Effektgröße bei ANOVAs mit Messwiederholungen? Oder eignet sich eine andere Effektgröße (z.B. Cohen f) mehr?

Vielen Dank & Liebe Grüße
Nadine
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Re: Interpretation von Effektstärken

Beitragvon PonderStibbons » Di 10. Nov 2020, 16:07

1. Ich habe folgende Frage: Welche Aussagekraft hat eine Effektstärke bei einem nicht signifikantem Ergebnis?

Dieselbe wie bei einem statistisch signifikanten, nämlich
so gut wie keine. In Stichproben kann man zwar die
Effektstärke-Maße (wie d oder eta oder omega)
berechnen, wenn man Spaß daran hat, aber das sind
keine tatsächlichen Effektstärken. Effektstärken beziehen
sich auf de Grundgesamtheit. In Stichproben sind die
errechneten so genannten Effektstärken durch den Stichprobenfehler
verfälscht, also zu groß oder zu klein. Wenn es nicht so
wäre, bräuchte man keine aufwändigen Signifikanztests, dann
würde der Blick auf die Effelktmaße reichen.

Und ein inferenzstatistisch signifikantes Ergebnis kann natürlich
auch nicht wie mit Zauberkraft einen beliebigen, fehlerbehafteten
"Effektstärke"-Wert mit einem Mal in eine zuverlässige, echte
Effektstärke verwandeln.

Mein Betreuer hat mir daher empfohlen, bei nicht sig. Ergebnissen auch die Effektgrößen heranzuziehen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, wie ich diese interpretieren soll. Beispiel: (t (35) = 1.76, p = .09, d = 0.44)

Vielleicht erstmal das 95% Konfidenzintervall für den
Mittelwertunterschied ansehen. Das müsste, in Cohens d
ausgedrückt, so in etwa von d= -0,25 bis d=+1,1 gehen.
Die nochmal als Hinweis auf die Brauchbarkeit von Kenngrößen
aus kleinen Stichproben.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons
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