Hallo Zusammen,
ich bin neu hier und brauche ein paar Tips zur Interpretation einer Kaplan-Meier-Analyse.
Dabei wurden 64 Fälle nach einer Operation nachverfolgt, der Nachbeobachtungszeitraum endete dann an einem fixen Datum. Die Operationen fanden jedoch über Jahre hinweg statt. Daher haben die Patienten natürlich abweichende Nachbeobachtungszeiten und früh operierte Patienten werden deutlich länger beobachtet als später operierte (Nachbeobachtung in Tagen min: 46, max: 3942, mean: 2444, SD: 751). Zu ca. 97% der Patienten wurden bis zum Ende des Nachbeobachtungszeitraums vollständige Daten erhoben.
Da in dieser Konstellation ja nur mein erster Patient quasi das "Ende der Nachbeobachtungszeit" erreicht hat, sind folglich die patients at risk am Ende meiner Analyse auch bei 0 (oder eben 1), da alle anderen zensiert wurden. Das spiegelt ja die Realität nun auch nicht wider, denn eigentlich haben ja alle Patienten (außer verstorbenen und den 3% lost to follow-up noch sicher eine Chance, dass sie versterben.
Die Kaplan-Meier Analyse zeigt jetzt eine durchschnittliche Überlebenszeit von 3650 Tagen und 92,2% zensierte Fälle, die anderen sind verstorben.
Daraus stellen sich für mich, als statistisch eher unterbegabten, folgende zwei Fragen:
1. Kann ich der Analyse so überhaupt trauen bzw. ist das Vorgehen zulässig (die durchschnittliche Überlebenszeit liegt ja doch sehr nahe an der maximalen Nachbeobachtungszeit...).
2. Wie kann ich die patients at risk hier korrekt angeben / statistisch darstellen?
Für Denkanstöße, Korrekturen und kritische Nachfragen bin ich dankbar!
Viele Grüße