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[juju2708]

Hallo zusammen,

ich führe eine lineare Regression durch bei der die Abhänige Variable ein additiver Index aus dichotomen Variablen ist. Der Index geht von 0-3 und bezieht sich dabei auf das Vorherrschen bestimmter Maßnahmen in Unternehmen. Er bildet sich wie folgt:
Wert 1: Maßnahme1 oder Maßnahme 2 oder Maßnahme 3 sind vorhanden (also nur eine)
Wert 2: 2 Der Arrangements sind vorhanden
Wert 3: Alle Arrangements sind vorhanden

Nun ist mir nicht klar, wie ich die Regressionskoeffizienten interpretieren kann, z.B. wenn nun die ökonomische Situation eines Unternehmens einen signikant positiven Effekt von 1.23 auf den Index hat.
Da eigentlich ja nur ganze (also 1, 2 oder 3 Arrangements vorliegen können) und nicht 1 1/4.
Kann man hier sagen "Mit jeder steigenden Einheit der ökomischen Situation steigt der Maßnahmenindex um 1.23 Einheiten", oder wie wird so etwas intepretiert?

Vielen Dank schon mal!

[daniel]

Ich glaube nicht, dass Du aus diesen Informationen tatsächlich eine Index basteln kannst. Die drei Werte enthalten alle lediglich qualitative, also nominal skalierte, Werte.Zudem schließen sie sich teilweise aus. Daraus kannst du niemals einen quantitatvieven, also (quasi-) metrischen Index basteln.

Ich schätze mit dieser Datenlage bist Du vermutlich in Richtung multinominale Regression unterwegs. Ohne weitere Infos (Forschungsfrage, Hypothesen, Operationalisierung der Komnstruklte, Grundgesammtheit, Stichprobe, Fallzahlen) lässt sichnicht mehr sagen.

[juju2708]

Danke für deine Antwort vorab.

Wo schließen sich die Werte aus?

Es ist ein Index zur Arbeitszeitflexibilität, der sich daraus bildet ob Arbeitnehmer von einer Vollzeit in eine Teilzeitstelle wechseln , einen Langzeiturlaub nehmen und ihre Arbeitszeit individuell anpassen können (jeweils dichotom ja/nein). Die Dichotomisierung habe ich auf den Rat des Dozenten vorgenommen und auch der Index und die OLS Regression war dessen Vorschlag.

Die Forschungsfrage ist, welche betriebliche Determinanten die Arbeitszeitflexibilität beeinflussen (Sektor, Größe, Gewerkschaft, Frauenanteil und und und).

[daniel]

Wo schließen sich die Werte aus?

Ich hatte

Wert 2: 2 Der Arrangements sind vorhanden
Wert 3: Alle Arrangements sind vorhanden

als, entweder es sind 2 Arrangements vorhanden oder es sind alle vorhanden interpretiert. Du beschreibst hier aber die Ausprägungen des outcomes. Mein Fehler.

Es ist ein Index zur Arbeitszeitflexibilität, der sich daraus bildet ob Arbeitnehmer von einer Vollzeit in eine Teilzeitstelle wechseln , einen Langzeiturlaub nehmen und ihre Arbeitszeit individuell anpassen können (jeweils dichotom ja/nein).

Damit unterstellst Du, dass die "Flexibilität" eines Arbeitnehmers, der Langzeiturlaub nimmt, Vollzeit arbeitet und seine Arbeitszeit nicht individuell anpasst, genau die gleiche ist, wie für einen Arbeitnehmer, der von Vollzeit zu Teilzeit wechselt, keinen Langzeiturlaub macht und ebenfalls keine individuelle Arbeitszeitanpassung vornimmt. Ist das sinnvoll? Ich kann das schlecht sagen, weil das inhaltlich nicht mein Gebiet ist.

Selbst wenn dieser "Index" sinnvoll ist, dann ist das eher eine Zählvariable, die, wie Du richtig erkennst, auf die distinkten Werte 1, 2 oder 3 beschränkt ist. Diese Variable als (quasi) metrisch aufzufassen halte ich nicht unbedingt für vertretbar. Ob da eine lineare Regression der beste Weg ist, wage ich demnnach zu bezweifeln.

Wenn aber Dein Dozent meint, das wäre eine gute Idee, dann ist die Interpretation

Mit jeder steigenden Einheit der ökomischen Situation steigt der Maßnahmenindex um 1.23 Einheiten

technisch korrekt. Was das inhaltlich bedeutet ist mir aufgrund der oben angerissenen Problematik allerdings schleierhaft.