Verfahren zur Hypothesentestung

Fragen zur Planung einer Untersuchung oder eines Projekts.

Verfahren zur Hypothesentestung

Beitragvon Maximo » Fr 8. Jan 2021, 16:05

Hallo zusammen! :)

Ich plane gerade meine Abschlussarbeit und bin mir in meiner Untersuchung unsicher welche Verfahren ich besten anwenden sollte.

Es soll überprüft werden, ob im Rahmen einer Haft ein positives Erleben der gebotenen therapeutischen Möglichkeiten, zu einem "besseren" Haftverlauf führt. Das positive Erleben kann über 2 Tests operationalisiert werden die mir beide einen Score ausgeben und der Haftverlauf über ein prognostiziertes Rückfallrisiko und die Menge an Zwischenfällen im Haftzeitraum.

Weiter soll geprüft werden ob vergleichsweise erhöhte Eigenmotivation auch zu einer besser Therapeutischen Beziehung führt. Beides wird auch mithilfe von Tests gemessen welche einen Scorewert ausgeben.

So gesehen, sollten ja eigentlich beide Fragen mit einer Korrelation überprüft werden können aber welche kommen denn da in Frage?

Freue mich wirklich sehr über jeden Hinweis :)

Liebe Grüße, Maxime
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Re: Verfahren zur Hypothesentestung

Beitragvon PonderStibbons » Fr 8. Jan 2021, 16:55

Das erste eine multiple lineare Regression mit den beiden Testscores als Prädiktoren,
das zweite als einfache lineare Regression mit dem Motivationsscore als Prädiktor.

In beide Analysen kann man, um Scheinkorrelationen zu verringern, weitere Prädiktoren
mit hineinnehmen. In die erste Analyse beispielsweise Variablen, die zugleich sowohl
Therapieerleben als auch Haftverlauf beeinflussen könnten wie Alter, Delinquenzdaten
aus der Vorgeschichte etc.

Die mögliche Anzahl solcher Ko-Faktoren hängt von der Stichprobengröße ab, pro Prädiktor
in der linearen Regressionsanalyse sollten es mindestens 8 besser 12 Fälle sein (inoffizielle
Faustregeln).

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Verfahren zur Hypothesentestung

Beitragvon bele » Fr 8. Jan 2021, 17:25

Hallo!

PonderStibbons hat geschrieben:... pro Prädiktor in der linearen Regressionsanalyse sollten es mindestens 8 besser 12 Fälle sein (inoffizielle
Faustregeln).


Ein paar mehr können nicht schaden, denn wenn zwei verschiedene Tests beide das gleiche ("positives Erleben") operationalisieren dann werden deren Ergebnisse hoffentlich stark miteinander korrelieren und bei korrelierenden Prädiktoren sind hohe Fallzahlen nützlich.

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Re: Verfahren zur Hypothesentestung

Beitragvon Maximo » Fr 8. Jan 2021, 18:03

Hallo ihr beiden, erstmal vielen Dank für die Antworten!

Die genaue Stichprobengröße habe ich leider noch nicht aber da sie lediglich aus einer Anstalt kommt wird sie vermutlich begrenzt sein.

Übliche Soziodemographische Daten werden mir zur Verfügung gestellt werden, daher kann ich die verwenden zum vermeiden von Scheinkorrelationen wie du meintest PonderStibbons, wenn die Stichprobengröße ausreicht.

Macht es denn Sinn die erste Analyse als multiple Regression zu rechnen oder würde man eher zwei lineare machen wenn ich zwei Scores als Prädiktoren habe? Also was ist der Vorteil einer Multiplen Regression?

Liebe Grüße, Maxime
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Re: Verfahren zur Hypothesentestung

Beitragvon PonderStibbons » Fr 8. Jan 2021, 18:07

Das bleibt Dir und Deinen Fragestellungen überlassen, Du hast nicht erwähnt, dass Du die beiden Maße für Therapie-Erleben getrennt betrachten möchtest.

Mit freundlichen Grüüßen

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