Berechnung Trait-Angst

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Berechnung Trait-Angst

Beitragvon lisaaaa » So 24. Jan 2021, 19:03

Hey Leute,

Ich schreib gerade an meiner Bachelorarbeit und habe folgendes Problem:

Mein Betreuer hat mir den Trait-Angst Fragebogen von Spielberger geschickt, bei dem die Kurzversion eine 8 stufige Ratingskala hat. Der normale (den hab ich verwendet) hat aber eine 4 stufige Ratingskala. Ich habe nun die Langversion 8 stufig obwohl sie nur 4stufig ist im Datensatz, dementsprechend auch doppelt so hohe Werte als normal. Mein Betreuer meinte ich soll es jetzt so lassen und so weitermachen. Er wollte dann das ich in der deskriptiven Statistik immer beschreibe wie die Werte normiert worden und wie meine im Vergleich sind. Das funktioniert für die Trait-Angst aufgrund meiner doppelt so hohen Werten ja theoretisch nicht. Daraufhin meinte er Normwerte braucht man nicht. Sicherstellen das die Daten richtig ausgewertet wurden. Das hat mich extrem verunsichert. Ich hab trotz der hohen Werte die Items umcodiert und dann eine Summenbildung gemacht und das sind meine Werte. Habe ich irgendwas übersehen? Es ist ja schon komisch das er nochmal schreibt sicherstellen das du richtig ausgewertet hast.
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Re: Berechnung Trait-Angst

Beitragvon PonderStibbons » Mo 25. Jan 2021, 10:46

Ich muss gestehen, ich kann dem nicht folgen. Ich verstehe nicht, was Du für Daten hast,
worin genau Deine Aufgabe besteht, was es dabei mit einem zugeschickten Fragebogen
auf sich hat und worin Dein konkretes Problem besteht.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Berechnung Trait-Angst

Beitragvon lisaaaa » Mo 25. Jan 2021, 11:03

Ich habe eine Umfrage mit dem Trait-Angst-Fragebogen durchgeführt und im Prinzip meine Fragen dazu mit einer 8-stufigen statt wie eigentlich vorgesehenen 4-stufigen Ratingskala durchgeführt. Somit hab ich natürlich doppelt so hohe Werte. Dadurch kann ich meine Werte ja nicht mit der Norm vergleichen. Mein Betreuer meinte solange ich richtig ausgewertet habe passt das. Ich habe ganz normal umcodiert und dann eine Summenbildung gemacht. Die Frage ist eigentlich ob ich bei der Auswertung dabei was übersehen habe und ob ich meine doppelt so hohen Werte retten kann in der Hinsicht, dass ich doch noch auf die in der Literatur angegebene Werte kommen kann.
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Re: Berechnung Trait-Angst

Beitragvon PonderStibbons » Mo 25. Jan 2021, 11:45

Ich habe eine Umfrage mit dem Trait-Angst-Fragebogen durchgeführt und im Prinzip meine Fragen dazu mit einer 8-stufigen statt wie eigentlich vorgesehenen 4-stufigen Ratingskala durchgeführt.

Ok, Du hast also die Langversion verwendet, aber mit einer anderen Antwortskala (die eigentlich nur von der Kurzversion
verwendet wird). Wenn Du die Langversion mit einer 8stufigen Antwortskala hast, wie kommt das denn zustande? Wo hat
der Betreuer die her und gibt es dafür keine eigenen Normen?
Somit hab ich natürlich doppelt so hohe Werte. Dadurch kann ich meine Werte ja nicht mit der Norm vergleichen. Mein Betreuer meinte solange ich richtig ausgewertet habe passt das. Ich habe ganz normal umcodiert und dann eine Summenbildung gemacht. Die Frage ist eigentlich ob ich bei der Auswertung dabei was übersehen habe und ob ich meine doppelt so hohen Werte retten kann in der Hinsicht, dass ich doch noch auf die in der Literatur angegebene Werte kommen kann.

Naheliegend wäre es, nur die Items der Kurzversion zu summieren und dann die entsprechenden Normwerte
der Kurzversion (die auf einer 8stufiegen Antwortskala fußen, wenn ich es richtig verstanden habe) heranzuziehen.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Berechnung Trait-Angst

Beitragvon lisaaaa » Mo 25. Jan 2021, 13:22

Das kam mir auch als Erstes in den Sinn einfach dann auch die Kurversion zu verwenden und die anderen Items zu löschen. Als ich meinem Betreuer geschrieben hatte das ich den Fehler gemacht hab und gefragt habe ob ich jetzt so weiterrechnen soll meinte er allerdings „geht nicht anders“ und als ich meinte das ich es ja dann nicht mehr auf die Literatur stützen kann, da ich ja dann schreiben muss es gibt Werte zwischen 20 und 160 statt 20 und 80 meinte er „ist schon ok“. Da kam es mir so vor als möchte er das ich mit den 20 Items weiter rechne und nicht die Kurversion draus mache. Ich bin mir jetzt sehr unsicher ob ich einfach entgegen seinen vermutlichen Willen handeln soll und die Kurzversion nehmen soll oder aber es einfach dabei belassen soll und nicht über die Normwerte berichten soll, da er dazu ja meinte für die Trait-Angst brauchen wir keine Normwerte.
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Re: Berechnung Trait-Angst

Beitragvon bele » Mo 25. Jan 2021, 13:35

Hallo lisaaaa,

lisaaaa hat geschrieben:.. meinte er allerdings „geht nicht anders“ und als ich meinte das ich es ja dann nicht mehr auf die Literatur stützen kann, da ich ja dann schreiben muss es gibt Werte zwischen 20 und 160 statt 20 und 80 meinte er „ist schon ok“.


Die unbeantwortete Frage ist, was mit diesen Skalenwerten weiter passieren soll. Ist der Vergleich mit der Literatur erforderlich, oder sollen die Werte für eine Korrelationsrechnung oder dergleichen verwendet werden, wo die Normwerte gar keine Rolle spielen, weil Du falsch-durchgeführtes mit falsch-durchgeführtem vergleichst?

ob ich einfach entgegen seinen vermutlichen Willen handeln soll


Der Mensch lebt und liegt nicht im Koma. Sein mutmaßlicher Wille sollte weder durch Spekulation noch durch Mehrheitsentscheidung im Forum, sondern durch Kommunikation geklärt werden.

LG,
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Re: Berechnung Trait-Angst

Beitragvon PonderStibbons » Mo 25. Jan 2021, 13:42

Brauchst Du denn für irgendwas die Normwerte, außer um die Stichprobe zu charakterisieren?
Letzteres geht meines Erachtens seriös nur mit der Kurzform. Für andere Zwecke geht
bermutlich auch der Summenscore der fehlerhaften Skala.

Oder Du schreibst etwas in der Art "für die Version mit achtstufigen Antwortformaten liegen keine
Normwerte vor. Daher wurden die Summenscores halbiert, um die Messungen mit denen der
Normstichprobe vergleichbar zu machen". Das ist methodisch nicht zulässig, aber falls Dein
Betreuer die vernünftige Variante mit Normwertermittlung anhand der Kurzversions-Items
nicht möchte (das solltest Du unbedingt nochmal klären, vielleicht gab es da bisher ein
Missverständnis) und alles andere absegnet, dann muss halt er das verantworten.

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Re: Berechnung Trait-Angst

Beitragvon lisaaaa » Mo 25. Jan 2021, 13:47

Also ich rechne damit eine MANOVA und vergleiche zwei Gruppen somit ist es nicht unbedingt erforderlich es mit der Normstichprobe zu vergleichen.

Ich darf leider keine Fragen mehr stellen meinte er, da der Ergebnisteil eigenständige Arbeit ist, deshalb bin ich mir ja so unsicher wie ich vorgehen soll, mit den paar „Brocken“ die mir hingeschmissen wurden
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Re: Berechnung Trait-Angst

Beitragvon PonderStibbons » Mo 25. Jan 2021, 13:58

Also ich rechne damit eine MANOVA und vergleiche zwei Gruppen somit ist es nicht unbedingt erforderlich es mit der Normstichprobe zu vergleichen.

Das ist vermutlich der springende Punkt.
Ich darf leider keine Fragen mehr stellen meinte er, da der Ergebnisteil eigenständige Arbeit ist, deshalb bin ich mir ja so unsicher wie ich vorgehen soll, mit den paar „Brocken“ die mir hingeschmissen wurden

Dann mach beides, die improviserte Normierung mit halbierten Scores und
zum Gegencheck die Analyse nur der Kurzversion. Sollte kein Grund sein,
die Arbeit abnzulehnen und kann gegebenenfalls nach Begutachtung noch
geändert werden.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Berechnung Trait-Angst

Beitragvon lisaaaa » Mo 25. Jan 2021, 14:02

Vielen Dank für die Hilfe!
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