Hallo Lacrima013,
ich glaube Dir nicht, dass in Deiner Studie bunte Kugeln aus Urnen gezogen wurden und möchte daher ganz generell auf meinen Punkt 8 aus diesem Thread verweisen:
nutzung-des-forums-f44/das-musste-mal-gepostet-werden-t6682.html#p31013Dort finden sich auch Quellen zu Primärliteratur.
Die Teststatisik
misst die Abweichung von der Zufallsverteilung -- sie wäre anwendbar, aber sie ist für sich genommen schwer interpretierbar.
Der
-Unabhängigkeitstest versucht immer nur, die Nullhypothese (kein Zusammenhang) zu wiederlegen. Wenn das nicht gelingt, kann es daran liegen, dass sie angenommen werden muss oder daran, dass Du noch nicht genügend gesampled hast. Der p-Wert unterscheidet nicht zwischen diesen beiden Optionen sondern fasst diese beiden zusammen. Eine posthoc-Fallzahlanalyse könnte ggf. helfen.
Ein anderer Ansatz ist der sogenannte BayesFactor. Man versucht zu modellieren, wie sehr man den beiden Thesen glauben sollte und erreichnet eine Statistik, die das Verhältnis der Glaubhaftikeit beider Hypothesen darstellt. Klingt ungewohnt, muss man sich erst einfinden, aber im Gegensatz zum p-Wert im klassischen Test kann man halt nicht nur die eine von beiden Hypothesen ablehnen, sondern Argumente für beide sammeln. Schön zusammengefasst in einer leicht interpretierbaren Zahl.
Einen guten Leseeinstieg findest Du im Kapitel "17.6 Bayesian statistics of contingency tables" in diesem online-Buch:
https://learningstatisticswithr.com/boo ... ontingencyWenn man das dort gewählte Vorgehen auf Deine Daten anwendet kann das so aussehen:
- Code: Alles auswählen
m <- matrix(c(76, 167,816, 10, 24, 116), nrow = 2, byrow = TRUE)
print(m)
library(BayesFactor)
contingencyTableBF(m, sampleType = "poisson")[/quote]
mit dem Ergebnis
[code]> contingencyTableBF(m, sampleType = "poisson")
Bayes factor analysis
--------------
[1] Non-indep. (a=1) : 0.005715724 ±0%
Against denominator:
Null, independence, a = 1
---
Bayes factor type: BFcontingencyTable, poisson
Du musst halt den Text lesen und schauen, ob in Deinem Fall "poisson" als sampleType wirklich passt.
Das Verhältnis der Glaubhaftigkeit der Zusammenhangshypothese zur Kein-Zusammenhangshypothese ist 1:0.006 bzw. 175:1 gegen die Kein-Zusammenhangshypothese. Dem Vorschlag des Buches folgend könnte man schreiben:
All analyses were conducted using the BayesFactor package in R , and unless otherwise stated default parameter values were used
A test of association produced a Bayes factor of 175:1 in favour of a relationship between the two studies.
Damit wäre die Zusammenhangshypothese mit "very strong evidence" untermauert.
Du musst Dir überlegen, ob dieser Ansatz für Dich taugt, oder ob eine posthoc-Poweranalyse vielleicht passender wäre.
LG,
Bernhard