Ordinale Regression?

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Ordinale Regression?

Beitragvon Studi2021 » Fr 19. Feb 2021, 18:55

Hallo! Ich habe eine Frage zur Zusammenhangsanalyse... und zwar habe ich im Rahmen einer Forschungsarbeit u.a. folgende Hypothese, die ich untersuchen möchte:
Je höher der Grad der Informalität der Onboardinmaßnahme, desto höher das Ausmaß der sozialen Integration in das (Arbeits-)Team.

Eigentlich hätte ich eine lineare Regression gewählt. Da die AV (Ausmaß sozialer Integration) jedoch ordinal skaliert ist, bin ich nun auf der Suche nach einem Alternativverfahren.

Kann mir hier jemand etwas empfehlen außer die Rangkorrelation (Spearman)? Diese sagt ja eigentlich noch nichts über den Zusammenhang aus, was nicht zur Hypothese passen würde.

Ich bin für jeden Tipp sehr dankbar!
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Re: Ordinale Regression?

Beitragvon bele » Fr 19. Feb 2021, 22:21

Ich verstehe die geäußerte Kritik an der Spearman Korrelation nicht. Wo liegt das Problem? Ansonsten bietet sich eine mehrstufige logistische Regression an.

LG, Bernhard
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Re: Ordinale Regression?

Beitragvon dutchie » Fr 19. Feb 2021, 22:22

hallo

Studi2021 hat geschrieben:Da die AV (Ausmaß sozialer Integration) jedoch ordinal skaliert ist


Wie kommst du zu dieser Aussage?
Was sagen die Autoren des Fragebogens den du benutzt?

Mit ordinaler Regression kommst du nicht weit, komplexer Vorgang...

Wenn die AV ordinal ist, was ist dann mit der UV? metrisch?

Spearman kannst du nutzen oder Kendall tau/gamma
die Dinger messen den monotonen Zusammenhang, wenn dir das langt, kein Problem.

gruß
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Re: Ordinale Regression?

Beitragvon bele » Fr 19. Feb 2021, 22:45

dutchie hat geschrieben:Mit ordinaler Regression kommst du nicht weit, komplexer Vorgang...

:?: ;)

Du meinst, weil es im Einführungskurs Statistik nicht gelehrt wird und Studi2021 nicht bereit sein wird, ein Buch in die Hand zu nehmen oder mehr als einen Blog darüber zu lesen?

https://youtu.be/gSSFWFDUZcc
https://youtu.be/IH-hmmYvvV4
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Re: Ordinale Regression?

Beitragvon dutchie » Sa 20. Feb 2021, 00:20

hallo bele,

nein, weil Studi2012 wahrscheinlich nur fälschlicherweise annimmt auf Ordinalniveau zu messen,
wegen dieser üblichen Likert Irritationen. Er spricht ja selbst von "Ausmaß", das gäbe es nicht bei ordinaler Messung.

Soziale Integration ist ein Konstrukt, welches so zu definieren, so zu konstruieren ist, dass es metrisch messbar ist.
Es kann auf jeden fall metrisch gemessen werden.
Gut, ich weiß nicht wie das tatsächlich gemessen wurde...

nein, weil Studi2012 vermutlich inhaltlich schon genug Probleme hat das zu verstehen und wenn jetzt auch noch
statistisch Unsicherheiten dazu kommen, das ganze schief gehn kann.

nein, weil Studi2012 vermutlich zu viele Merkmalsausprägungen hat und dann im output nicht mehr durchblickt.

nein, weil vermutlich die Stichproben zu klein ist.
nein, weil man verstehen sollte was man tut, und diese youtube videos nur das "klicken" zeigen und sonst nichts,
und wenn man mit Spearman schon ein Problem hat nicht mit ord. Reg. anfangen sollte.

nein, weil die Forschungsfrage wahrscheinlich nur auf einen Zusammenhang hinaus will und nicht auf eine Regression.

Zudem ist das Beispiel in Video (mit hilfe von SPSS original Daten innerhalb des SPSS tutorium, der Autor hat sich nicht mal
die Mühe gemacht ein Beispiel selbst zu gestalten) ganz gut, weil dort die ordinale AV "gefunden" ist und eben nicht konstruiert.
Diese Videos enden alle gleich mit irgendeiner Signifikanzaussage, ...doch dann beginnt die Arbeit erst.

Bei der Gelegenheit kannst du mal erklären wie man damit umgehen soll, wenn zwei der Schwellen sig. werden und zwei nicht (zweites Video)???

Außerdem sollte man nicht das Ziel mit dem Weg verwechseln, und so tun als ob Statistik das Maß der Dinge ist.

;) !
gruß
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Re: Ordinale Regression?

Beitragvon PonderStibbons » Sa 20. Feb 2021, 00:36

Je höher der Grad der Informalität der Onboardinmaßnahme, desto höher das Ausmaß der sozialen Integration in das (Arbeits-)Team.

Könntest Du das etwas ausführlicher darstellen, also Forschungsthema/-fragen, das Erhebungsdesign,
konkret die Messverfahren für Deine Variablen, Stichprobengröße?
Kann mir hier jemand etwas empfehlen außer die Rangkorrelation (Spearman)? Diese sagt ja eigentlich noch nichts über den Zusammenhang aus, was nicht zur Hypothese passen würde.

Die Rangkorrelation erlaubt je-desto-Aussagen, was zu Deiner Hypothese zu passen scheint. Aber
häufig möchte man noch Co-Variablen berücksichtigen, was damit nicht ginge. Hast Du vor, weitere
Variablen in die Analyse zu integrieren (sowas wie Alter, Geschlecht, Vorerfahrungen - was auch
immer)?

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Ordinale Regression?

Beitragvon Studi2021 » Sa 20. Feb 2021, 09:32

Schon einmal danke für die ganzen Antworten!

Die Forschung ist zum Thema "soziale Integration im virtuellen Onboarding". Als Erhebungsinstrument wurde ein Online-Fragebogen erstellt. Die Stichprobengröße ist n = 136.

Die Aussagen zur sozialen Integration basieren auf einem theoretischen Modell mit 4 Phasen (= 4 Stufen, in der 4. Stude ist die volle Integration erreicht). Die Einschätzung erfolgte mittels einer 5-stufigen Likert-Skala, die verbalisiert ist.

Daher ist die AV (Ausmaß sozialer Integration) ordinal. Oder sehe ich das falsch?

Die UV (Grad der Informalität der Onboardingmaßnahme) ist metrisch. Sie wird in % gemessen.

Es sollen keine weiteren Variablen wie z.B. Geschlecht integriert werden. Ich denke, ich werde dann die Rangkorrelation verwenden.
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Re: Ordinale Regression?

Beitragvon bele » Sa 20. Feb 2021, 12:24

Hallo Studi2021,

Studi2021 hat geschrieben:Die Einschätzung erfolgte mittels einer 5-stufigen Likert-Skala, die verbalisiert ist.

Daher ist die AV (Ausmaß sozialer Integration) ordinal. Oder sehe ich das falsch?


Schwer zu sagen. Das Antwortformat "1 = keine Stufe erreicht | 2 = erste Stufe erreicht | 3 = zweite Stufe erreicht | 3 = dritte Stufe erreicht | 5 =letzte Stufe erreicht" würde ich klar als ordinal betrachten und eine Spearman-Korrelation, Kendalls tau oder etwas in der Art verwenden. Der Begriff der Likert-Skala ist da nochmal was anderes und deutlich komplizierter. Können wir gerne drüber reden, wenn das eben genannte nicht Dein Antwortformat ist (cf nutzung-des-forums-f44/likertskalen-und-anderes-t9192.html )

Es sollen keine weiteren Variablen wie z.B. Geschlecht integriert werden. Ich denke, ich werde dann die Rangkorrelation verwenden.

Ja, wenn es nur die beiden Variablen gibt und nur um die "je mehr, desto mehr"-Frage geht ist das angemessen. Eine ordinale Regression würde Dir darüber hinaus so eine Art Grenzwerte liefern können, aber wenn danach nicht gefragt ist, dann ist das einfachere Verfahren auch das bessere (KISS-Prinzip).

LG,
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Re: Ordinale Regression?

Beitragvon strukturmarionette » Sa 20. Feb 2021, 12:40

Hi,

- ein ordinales Regressionsmodell wäre zu empfehlen.

Gruß
S.
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Re: Ordinale Regression?

Beitragvon PonderStibbons » Sa 20. Feb 2021, 12:57

Die Aussagen zur sozialen Integration basieren auf einem theoretischen Modell mit 4 Phasen (= 4 Stufen, in der 4. Stude ist die volle Integration erreicht). Die Einschätzung erfolgte mittels einer 5-stufigen Likert-Skala, die verbalisiert ist.

Nur zur Vergewisserung, Du meinst tatsächlich eine Likert-Skala aus mehreren Items,
die 5stufig skaliert sind und deren scores addiert werden?
Daher ist die AV (Ausmaß sozialer Integration) ordinal. Oder sehe ich das falsch?

Wenn es eine Likert-Skala ist und kein einzelnes Item vom Likert-Typ, dann wäre
es gänig, diese wie eine intervallskalierte Messung zu behandeln.
Es sollen keine weiteren Variablen wie z.B. Geschlecht integriert werden. Ich denke, ich werde dann die Rangkorrelation verwenden.

Und exploriere auch graphisch, mit jeweils einem Histogramm für die beiden
Variablen und einem X-Y-Streudiagramm zum Zusammenhang, ganz wichtig hier.

Mit freundlichen Grüßen

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