Verteilung von Ausreissern

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Verteilung von Ausreissern

Beitragvon Sportstudentin » So 20. Mai 2012, 13:34

Liebe erfahrene Forschungscracks!

Man weiss ja, dass Mittelwerte den Nachteil aufweisen, dass es bei Ausreisserwerten zu starken Verzerrungen kommen kann. Wenn ich aber nun für vier Teilstichproben von ca. um die 20 Fälle pro Stichprobe für jeden dieser Fälle die Durchschnittsnote aus den Theorieveranstaltungen berechne als Mass für ihre kognitive Leistung, um dann die vier Gruppen zu vergleichen, kann dann davon ausgegangen werden, dass die Ausreisserwerte in den einzelnen Stichproben etwa normalverteilt, wodurch für die Mittelwerte der einzelnen Gruppen keinen groben Verzerrungen ausgesetzt sind und meine Operationalisierung als relativ valide angesehen werden kann?? Danke herzlich für eure Wissensvermittlung!

Liebe Grüsse, M.B.
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Re: Verteilung von Ausreissern

Beitragvon STATWORX » So 20. Mai 2012, 19:29

Hallo,

Ausreißer werden in Relation zur Verteilung der Messwerte innerhalb Deiner Gruppen bewertet und nicht als Verteilung zwischen den Gruppen. Falls Deine Daten Ausreißer aufweisen (ich wüsste jetzt spontan nicht, wie auf Deiner Skala starke Ausreißer entstehen können) sind die Mittelwerte entsprechend verzerrt.

VG
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Re: Verteilung von Ausreissern

Beitragvon Sportstudentin » Mo 21. Mai 2012, 19:21

Hallo Statworx

Danke für deine Antwort. Ich meinte es ein bisschen anders! Mir ist klar, dass Aussreisser nicht als Verteilung zwischen Gruppen verglichen werden können. Ich meine einfach, wenn ich für jeden Fall einen Notendurchschnitt berechne, könnten ja einzelne Notendurchschnitte verzerrt sein, weil es zum Beispiel Fälle gibt, die eigentlich sehr gut abschneiden in 9 der zehn Veranstaltungen, aber in einem Fach ganz schlecht. Dies wäre dann die Ausreissernote, die die Durchschnittsnote für diesen Fall verzerren würde. Dann könnte es einzelne Fälle haben für die also die Durchschnittsnote ihre Leistung nicht adäquat erfassen würde, weil eine Ausreissernote den Durchschnitt nach unten oder oben verzerrt. Dann würde man die kognitive Leistung vielleicht besser über den Median aller Leistungen eines Falls berechnen als über den Durchschnitt?? oder kann davon ausgegangen werden, dass die meisten Fälle keine Ausreisser aufweisen, dass also grosse Abweichungen vom Mittel der Noten eines Falls, selten sind (umso grösser Abweichung, um so geringer Zahl der Fälle, die eine solche Abweichung aufweisen)?? Danke für deine Hilfe!
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Re: Verteilung von Ausreissern

Beitragvon strukturmarionette » Mo 21. Mai 2012, 19:34

Hi,

ein pädagogisches Verständnis von Schulnoten ist aber auch, dass insbesondere schlechte (und gute) Bewertungen unbedingt dazugehören.
Eine Weglassen dieser ´Ausreißer´ würde Verzerrungen herbeiführen, oder?

S.
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Re: Verteilung von Ausreissern

Beitragvon Sportstudentin » Mo 21. Mai 2012, 20:25

Jaja, schon, aber wenn man prüfen will, ob Schüler, die sich unterschätzen, überschätzen, realistisch einschätzen in der Schule besser abschneiden und man dazu die Durschschnittsnote aus allen Veranstaltungen berechnet, und dann ein Schüler, der eigentlich in allen Fächer gut ist, ausser in einem einzigen Fach schlecht, dann zieht ja das seine durchschnittliche Schulleistung nach unten, obwohl er kognitiv eigentlich gut ist, aber halt in einem Fach aus irgend welchen Gründen schlecht abschneidet...
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Re: Verteilung von Ausreissern

Beitragvon PonderStibbons » Mo 21. Mai 2012, 21:35

Demnach war das abstrakte Zeug im ersten posting einfach nur
irreführend? Stattdessen geht es konkret darum, ob die Durchschnittsnote
ausreichend robust ist gegenüber Noten-"Ausreissern" nach unten bei
der intra-individuellen Mittelwertsbildung aus den Einzelnoten?
Dann nimm halt den Median der Einzelnoten. Ohnedies würden
viele argumentieren, Noten seien nicht intervallskaliert sondern
ordinal, und deswegen nur der Median angemessen, nicht der
Mittelwert.

P.
PonderStibbons
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