Hallo Bernhard,
vielen Dank für die Antwort.
Wie du siehst, stehe ich echt auf dem Schlauch. Das mit Nullhypothese und Grundgesamtheit habe ich sogar in einer Vorlesung gelernt und es steht auch so auf den Vorlesungsfolien. Da bin ich natürlich von ausgegangen, dass das was uns in den Vorlesungen beigebracht wird auch stimmt. Scheinbar ist es nicht so, also vielen Dank für die Hilfe.
ich bin bereits viel Literatur und auch Beiträge in Foren durchgegangen nur leider wird einem nicht erklärt wie man es interpretiert und wie man vorzugehen hat, wenn die ANOVA bei einer Regression nicht signifikant wird. Es wird immer nur die Interpretation und das Vorgehen beschrieben, bei einer signifikanten ANOVA. Und das scheinbar nicht mal besonders gut.
Also es ist jetzt so. Die ANOVA testet die Nullhypothese, dass die Prädiktoren keine Varianz in der abhängigen Variablen erklären, anstatt wenn man einfach nur den Mittelwert verwendet? Es wird demnach also getestet, ob die Prädiktoren, die ich aufgenommen habe, signifikant das Kriterium vorhersagen oder nicht. Was bei der vorliegenden Signifikanz, dem F-Wert und einem korrigierten R² von 0,011 nicht angenommen werden kann. Die aufgenommenen Variablen erklären lediglich 1,1 % der Varianz, woraus doch geschlossen werden kann, dass das Modell einfach nicht gut ist und ein kleines R bedeutet doch auch, dass zwischen den Variablen ein schwacher Zusammenhang besteht, richtig? Das Modell ist dann doch einfach nicht zur Vorhersage der Werte geeignet.. So habe ich das jedenfalls verstanden.
Ich habe unten einmal das Modell mit eingefügt, mit den Werten für die Koeffizienten.
Work-Life-OrientierungPrädiktor B SE B ß R2 Korrigiertes R2Work-Life-Balance ,019 ,011
Bereicherung zwischen Privatleben und Studium ,167 ,077 ,144*(p=,031)
Konflikte zwischen Privatleben und Studium ,074 ,074 ,067(p=,316)
Also sollte ich jetzt einfach schreiben, dass das Modell nicht gut geeignet ist? Und eine weitere Analyse der Prädiktoren einfach weg lassen, demnach auch nicht schreiben, dass Bereicherung signifikant und Konflikte nicht signifikant sind.
Oder schreibe ich beispielsweise, dass ein nicht statistisch signifikantes Modell verwendet wurde und interpretiere dann die Prädiktoren? Was meiner Meinung nach aber nicht viel Sinn zu machen scheint, wenn das Modell nicht signifikant ist und nur einen geringen Teil der Varianz erklärt - die ja scheinbar durch die Bereicherung erklärt wird, wenn die koeffizienten signifikant sind).
Es ist doch schließlich auch ein Ergebnis wenn die aufgestellte Hypothese nicht bestätigt wird und ich schreibe, dass die aufgenommenen unabhängigen Variablen nur sehr wenig Varianz erklären und sie demnach nicht geeignet sind, um Varianz der abhängigen Variable zu erklären. Und dass möglicherweise weitere Forschungen durchgeführt werden müssen, um zu untersuchen, welche Prädiktoren Varianz in der AV erklären. Oder nicht?
Entschuldigt die ganzen Fragen, aber so langsam bin ich echt am Verzweifeln. Wir haben nie wirklich gelernt was man macht, wenn das Modell nicht signifikant ist und wie man dann vorgeht und das Ganze interpretiert. Und beim Durchsuchen des Internets habe ich leider auch überhaupt nichts gefunden, was mir hilft. Weswegen ich mich auch aus rapide zunehmender Verzweiflung an dieses Forum gewendet habe, da meine Abgabe auch immer näher rückt.
Viele Grüße und vielen lieben Dank für die Hilfe,
Sassi