Hallo Leonie,
ich habe dazu folgende Grafik im Netz gefunden, deren obere Kurve durchschnittliche Herzfrequenz beim Belastungs-EKG abhängig von der Leistungsstufe zeigt:

(aus:
https://cdn.aerzteblatt.de/pdf/115/24/m409.pdf )
Die Linien in der oberen Abbildung sehen in der Tat so aus, als könnte man sie durch eine Gerade gut annähern. Das stimmt nicht ganz, weil die gegen Ende alle einen Knick machen, aber ich denke, dass man ein lineares Modell annehmen könnte, in dem Herzfrequenzen linear von der Leistung abhängen. Demnach könntest Du Deine 5 Leistungsstufen auch durch Leistungswerte in Watt ersetzen und die als metrische UV in Dein Modell aufnehmen.
Die verschiedenen Farben in der Abbildung oben beschreiben Leistungsgruppen und wahrscheinlich willst Du ja zeigen, dass das Trainingsprogramm mit von einer Leistungsgruppe in eine andere Leistungsgruppe hebt. Vergleicht man die Leistungsgruppen, dann verlaufen die Kurven nicht parallel zueinander, sondern mit unterschiedlichen Steigungen. In der Abbildung oben liegen die rote und die gelbe Kurve bei 40, 80 und 120 Watt nicht gleich weit auseinander sondern der Abstand wird immer größer. Es erscheint wenig sinnvoll, einen gemeinsamen Koeffizienten für Deine UV1 zu errechnen, der ja eine gemeinsame und konstante Differenz wäre, um wieviel die Herzfrequenz in allen Belastungsstufen höher (niedriger) wird, durch das Training. Du solltest eine Auswertung finden, die auf diese veränderte Steigung Rücksicht nimmt. Je nachdem, wie Du Statistik gelernt hast wären mögliche Stichworte "Interaktion", "Interaktionsterm" oder auch "Moderatoranalyse".
Wenn man noch einen Schritt weiter gehen wollte, könnte man von der Geraden weggehen und in einem generalisierten linearen Modell anstelle einer Geraden eine logistische Funktion anpasst, aber das lineare Modell der ANOVA erscheint erstmal passend.
LG,
Bernhard