Hi!
Die Frage ist deutlich schwieriger als sie klingt. Unzweifelhaft sind die Daten ordinal, weil zwei weniger ist als drei und drei weniger als vier. Aber ist der Schritt von der zwei zur drei genausogroß wie der Schritt von der drei zur vier und der von der vier zur fünf? Das ist eine ziemlich gewagte Annahme und Du hast rein gar nichts in der Hand, um diese Annahme zu stützen. Leider kommt es auf genau diese Annahme im Kern an.
Wenn Du glauben würdest, dass diese Schritte alle gleich groß sind, dann bedeutet 0, dass Du 0 Schritte über der Null bist, 1 bedeutet, dass Du einen solchen Schritt über der Null bist und so weiter. Dann sind das also Zählwerte, Anzahlen gleich großer Schritte. Das wäre dann metrisch.
Wenn Du Zweifel an der Annahme hättest, dass es sich um lauter genau gleich große Schritte handelt, dann dürftest Du das nur als ordinal annehmen. Mit ordinal lässt sich aber sehr viel schlechter rechnen als mit metrisch, weshalb immer wieder Leute bereit sind, gleiche Schrittweiten anzunehmen, ohne genau sagen zu können, was das eigentlich bedeutet.
Du wirst also eine Art Abwägung zwischen Korrektheit und Pragmatismus fällen müssen. Zuguterletzt gilt es noch das Konzept der Likertskala zu berücksichtigen. Einen Leseeinstieg dazu findest Du hier:
nutzung-des-forums-f44/likertskalen-und-anderes-t9192.htmlIch hoffe, das hilft als Einstieg. Wenn Du das im Rahmen einer universitären Ausbildungsforschung machst, solltest du einen Ausbilder haben, mit dem Du das diskutieren kannst. Ansonsten kommt es auf den Kontext an, ob man Dir das mit der metrischen Auswertung abnimmt oder nicht. Je nach Anspruch der Arbeit und Tragweite der daraus zu ziehenden Schlüsse und ein kleines bisschen vielleicht auch je nach Glaubensrichtung Deines Publikums.
HTH,
Bernhard