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[julienstatisticnoob]

Guten Tag zusammen,

ich hätte da eine vermutlich simple Frage, aber ich schau da grad nicht so durch. Bei meiner Untersuchung(N=200) ist eine Hypothese im Prinzip: Variable X erlaubt eine bessere Vorhersage von Variable Y als Variable Z. Nun hatte ich eine multiple lineare Regression durchgeführt und Variablen X und Z sind in der Tat signifikante Prädiktoren. Die standardisierten Koeffizienten von X und Z unterscheiden sich auch in der Richtung meiner Hypothese, dass X besser als Z geeignet ist für eine Vorhersage.

Jetzt das Problem: Kann ich jetzt einfach behaupten, dass meine Hypothese bestätigt wurde? weil bspw. könnten die standardisierten Koeffizienten ja auch nur sehr minimal voneinander unterscheiden und dann würde X ja eig keine statistisch signifikant bessere Vorhersage erlauben als Z. Gibt es noch einen weiteren Test, den ich machen muss, um zu erkennen, ob ein Prädiktor signifikant größer ist als der andere? Bzw. hätte ich anstatt einer multiplen linearen Regression gleich eine andere statistische Methode für meine Hypothese auswählen sollen?

MfG

[PonderStibbons]

ich hätte da eine vermutlich simple Frage,

Die Frage ist auf den ersten Blick natürlich simpel, aber die Antwort ist schwierig.
Auf den zweiten Blick ist auch die Frage schwierig.

Gibt es noch einen weiteren Test, den ich machen muss, um zu erkennen, ob ein Prädiktor signifikant größer ist als der andere?

Ergibt die Hypothese denn überhaupt Sinn? Dazu dürften die beiden Prädiktoren nur
gering bis gar nicht überlappen. Wie hoch ist die Korrelation zwischen den beiden?
Übrigens wäre es hilfreich, wenn Du statt X Y Z die echten Variablen nennen würdest.

MfG

wtf

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[julienstatisticnoob]

Hallo PonderStibbons,

Mit den echten Variablen: Fremdbeurteilter Neurotizismus erlaubt eine bessere Vorhersage von unterbewusst gemessenem Neurotizismus als selbstbeurteilter Neurotizismus. Die Hypothese sollte auf jeden Fall so passen, denn aufgrund der stark vorhergegeben Forschungsfrage der Betreuung konnte man im Prinzip nur die Richtung entscheiden.

Selbst- und fremdbeurteilter Neurotizismus korrelieren nun aber mit r = .34 . Ich habe dank deinem Hinweis nun gefunden, dass man mit dieser Multikollinearität wohl die multiple Regression nicht durchführen sollte. Die Modulbetreuung hat aber auf jeden Fall gemeint, dass für die Auswertung dieser Hypothese ein Regressionsmodell aufgestellt werden sollte. Ist es eventuell möglich zwei einfache Regressionen durchzuführen und die dann statistisch miteinander zu vergleichen (und falls ja: wie würde man sie vergleichen)? Falls dies auch kein Sinn ergibt, welche Methoden könnte man noch in Betracht ziehen?

Mit freundlichen Grüßen

[strukturmarionette]

Hi,

Vorhersage von unterbewusst gemessenem Neurotizismus

- wie ist derartiges operationalisiert und wie wird es intervallskaliert als AV gemessen?

Gruß
S.

[julienstatisticnoob]

- wie ist derartiges operationalisiert und wie wird es intervallskaliert als AV gemessen?

Unterbewusst gemessener Neurotizismus (bzw. eigentlich das implizite Selbstkonzept von Neurotizismus) wird operationalisiert mithilfe eines Impliziten Assoziationstest. Dabei wird ein intervallskalierter Wert berechnet, der die Reaktionszeitdifferenz in Millisekunden zwischen zwei Phasen darstellt (mehr Differenz zwischen den Phasen = mehr Neurotizismus).

Mit freundlichen Grüßen

[PonderStibbons]

Selbst- und fremdbeurteilter Neurotizismus korrelieren nun aber mit r = .34 . Ich habe dank deinem Hinweis nun gefunden, dass man mit dieser Multikollinearität wohl die multiple Regression nicht durchführen sollte.

Das Ausmaß der Multikollinearität ist nicht sehr groß und spricht nicht gegen eine multiple Regression.

Die Modulbetreuung hat aber auf jeden Fall gemeint, dass für die Auswertung dieser Hypothese ein Regressionsmodell aufgestellt werden sollte.

Dann muss die Modulbetreuung Dir auch mitteilen, wie man Koeffizienten innerhalb
einer multiplen Regression per Testung vergleicht.
Die folgende Formel unter "One Answer" kommt in Betracht
https://stats.stackexchange.com/questio ... regression

Wenn Du nur die drei Korrelationskoeffizienten verwendest, wird die Sache weitaus
einfacher, siehe Verfahren 2 in https://www.psychometrica.de/correlation.html
(Achtung, seltsamerweise einseitige Testung, also p-Wert verdoppeln). Das ist sogar
zitierbar, siehe Fuß der Seite.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons