Allerdings sehe ich diese Frage von mir schon als ziemlich konkret. Denn es muss schon konkret geregelt sein, ob man aus einem Polynomialen Modell die "Zwischenterme" des Polynoms entfernen kann bzw. darf oder nicht.
Wer soll das klar, und vor allem allgemeingültig, regeln? Ökonometire funktioniert nicht nach einfachen "Geboten". Du darfst modellieren, was und wie Du möchtest, solltest aber eben die Implikationen Deines Modells im Blick haben. Verbote gibt es da nicht, nur falche Schlussfolgerungen aus Modellen, deren Implikationen die Forscher nicht mehr im Blick haben.
Als klassiches Beispiel verwenden ich gerne die Durchschnittsnote in Klausuren. Nur weil Noten nicht intervallskaliert sind, wird kein vernünftig denkender Mensch/Ökonometriker/Statistiker Dir ernsthaft erzählen wollen, der Mittelwert der Noten könne prinzipiell nicht sinnvoll interpretiert werden.
Als weiteres Beispiel, nimm die beiden Modelle
Modell 1
Modell 2
Beide Modelle sind mathematisch schätzbar. In Deiner Terminologie würde ich sagen: Man darf beide Modelle Schätzen. Im ersten Fall modellierst Du eben eine U-förmigen Zusammenhang, Im zweiten Fall den linearen Zusammenhang eines Produkts mit dem outcome.
Wie Du Dein Modell aufstellst hängt (neben anderen Fragen) eben von Deinem Forschunginteresse ab. Willst Du das Modell gut an die Daten anpassen, und Modell 2 passt besser als Modell 1, dann wähle Modell 2. Willst Du einen in der Theorie vorhergesagten U-förmigen Effekt teste, dann kannst Du das mit Modell 2 nicht leisten. In diesem Fall solltest Du Modell 1 wählen.
Ohne Fragestellung, Hypothesen und Theorie zu kennen, kann man da m.E. keine (belastbaren) Ratschläge geben.