ich bin neu im Umgang mit Statistik und wollte daher für eine Auswertung hier im Forum um Hilfe für die Auswertung einer kleinen Versuchsreihe bitten:
Ziel/Fragestellung:
Welchen Einfluss haben die unterschiedlichen Prothesenparameter (A, B und C) auf die gemessene Kraft (X) in verschiedenen Positionen (D)?
Fallzahl: n = 15
Skalenniveaus:
Prothesenparameter A = Ordinal
Prothesenparameter B = Ordinal
Prothesenparameter C = Ordinal
Position D = Ordinal
Kraft X = metrisch
Software:
SPSS und/oder R.
Infos:
Die Parameter A, B und C haben jeweils zwei Ausprägungen/Level-Attribute (vgl. levels in R):
A: 0 und 1
B: 2 und 3
C: 4 und 5
Der Parameter D hat vier Ausprägungen (10, 20, 30 und 40).
Die Ausprägungen sind unabhängig voneinander.
In folgenden acht Konfigurationen wurden je Position (D) die Kräfte (X) gemessen. Beispielhaft für Position D(10) ist dies dargestellt.
1. A(0) - B(2) - C(4) - D(10)
2. A(0) - B(2) - C(5) - D(10)
3. A(0) - B(3) - C(4) - D(10)
4. A(0) - B(3) - C(5) - D(10)
5. A(1) - B(2) - C(4) - D(10)
6. A(1) - B(2) - C(5) - D(10)
7. A(1) - B(3) - C(4) - D(10)
8. A(1) - B(3) - C(5) - D(10)
Analog wurden diese Kräfte dieser acht Konfigurationen in den weiteren drei Positionen D(20, 30, 40) gemessen.
Dieser Vorgang wurde n = 15 mal wiederholt.
In Summe kommen wir somit auf 8*4*15 = 480 gemessene Kräfte X.
Sonstiges:
Ich habe mir schon einmal folgende Literatur angeschaut:
Vorberg, D. & Blankenberger, S. Die Auswahl statistischer Tests und Maße. Psychol. Rundschau 50, 157–164 (1999).
Nach eigenen Überlegungen würde ich den Statistikauswahl-Baum wie folgt entlanggehen. Natürlich bin ich mir nicht ganz sicher, sonst würde ich euch nicht hier im Forum nach Hilfe fragen
Art der Fragestellung: Unterschiedshypothese(Unterschiede zwischen den einzelnen Parametern A, B, C und D, sowie deren Kombinationen, auf die gemessene Kraft)
abhängige Variable: quantitativ (Kraft X)
Unterschiede hinsichtlich: Mittelwert bzw. zentraler Tendenz
Anzahl der Stichproben: mehr als zwei Stichproben bzw. Bedingungen (Parameter A, B und C)
Abhängigkeit: abhängig
Verteilung: normal (Probenmenge ist unzureichend um auf Normalverteilung zu testen denke ich, oder? Ich würde daher die Annahme auf Normalverteilung treffen)
Spharizität: ja
Ich lande somit bei einer Varianzanalyse / ANOVA.
Ich habe die Daten in R sowie auch in SPSS vorliegen und kenne mich mit beiden Programmen grundlegend aus.
Um sowohl die einzelnen Einflüsse der Prothesenparameter und Positionen auf die gemessene Kraft herauszufinden, als auch die unterschiedlichen Konfigurationen, muss ich vor der ANOVA vermutlich ein "Linear gemischtes Modell" (lme) erstellen, kann das sein?
(X ~ A+B+C+D, A*B*C*D, A*B*C, A*B*D, B*C*D, A*B, A*C, A*D, B*C, B*D, C*D)
Für den Einfluss der verschiedenen Positionen D würde ich anschließend an die ANOVA ein Tukey post-hoc Test nutzen, korrekt?
Vielen Dank schonmal an alle die sich hier die Zeit nehmen
Gruß Dennis