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[Clet]

Hallo an alle

ich schreibe gerade an meiner BA und stehe nun davor die Indizes für 3 Variablen zu bilden. Eine davon ist eine etablierte Skala zu studentischem Burnout.
Burnout ist laut Theorie mehrdimensional. Aufgrund meiner Hypothesen und Auswertung werde ich diese jedoch als eindimensional betrachten (auch laut meiner Betreuerin). Für Burnout gibt es zudem eine Studie, die geprüft hat, ob Burnout auch als eindimensional betrachtet und so ausgewertet werden kann. Auf diese Studie hat mich auch meine Betreuerin verwiesen. Diese belegt, dass es auch als eindimensionales Konstrukt verwendet werden kann.

Meine Frage ist nun, sollte ich meine Items hinsichtlich ihrer Güte (Trennschärfe, Homogenität, etc.) trotzdem überprüfen und dann Items entfernen (auch wenn es sich um eine "geprüfte" Skala handelt)? Ein Item scheint nämlich etwas "aus der Reihe zu tanzen". Ich bin mir halt etwas unsicher, da es grundsätzlich eine etablierte und mehrfach validierte Skala ist, ich jedoch von der "Standardverwendung" abweiche. Berufe ich mich auf die Studie, ohne meine Skala zu prüfen? Wie geht man hier vor?

Ich hoffe, es kann mir jemand weiterhelfen

Viele Grüße
Clet

[PonderStibbons]

Das ist ein Problem, das eigentlich zusammen mit der Betreuerin/den Abnehmern zu klären wäre.
Wenn es einen Standard in Deinem Bereich gibt, Messinstrumente gegebenenfalls umzumodeln,
dann können wir hier anderes raten, ohne dass es Dir was nützt.

Generell ist aber davon abzuraten, weil eine Anpassung eines Messinstrumentes innerhalb der Stichprobe,
in dem es dann auch angewendet werden soll, problematisch sein kann; weil das Messinstrument
eigentlich als ausreichend brauchbar angesehen werden kann; weil eine private Version des Instrumentes
die Vergleichbarkeit mit früheren und zukünftigen Studien erschwert, die das Original verwenden.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[Clet]

Hallo PonderStibbons,

vielen Dank für deine Antwort! So in etwa habe ich es mir auch gedacht.

Leider ist meine Betreuerin nicht so auskunftfreudig. Entweder antwortet sie nicht oder sie schickt mir Studien. Außerdem ist sie jetzt auch noch im Urlaub und mir wurde mitgeteilt, dass mir meine Zweitbetreuung nicht helfen kann, ich also erst gar nicht fragen brauch. Daher habe ich hier geschrieben.

Dann lasse ich die Skalen wie sie sind und berufe mich auf die vorliegende Studie. Leider ist die interne Konsistenz unter 0.80. Aber gut, so ist es dann eben.

Viele Grüße
Clet

[bele]

Hallo Clet,

tendenziell würde ich dazu raten, das geprüfte Instrument zu übernehmen. Alternativ könntest Du natürlich der Frage nachgehen, warum genau dieses Item aus der Reihe tanzt. Vielleicht gibt es dafür ja einen Grund. Ich habe beispielsweise mal einen Fragebogen, der an Lehramtsstudierenden evaluiert wurde für eine Krankenhauskohorte angewandt. Dort gab es das Item "Ich kann mit [...] differenziert umgehen". In meiner Patientenkohorte gab es dann einige, die keine Idee hatten, was denn "differenziert" überhaupt heißen sollte. Bei den Lehramtsstudierenden tauchte dieses Problem nicht auf.
Wenn Du eine solche Schwachstelle des etablierten Instruments durch Deine Analyse finden, gezielt beschreiben und plausibel erklären könntest würde aus einem "Problem" am Ende vielleicht "das Highlight" Deiner Arbeit werden.

LG,
Bernhard

[Clet]

Hallo Bernhard,

dir auch vielen Dank!

Deinen Ansatz kann ich gut nachvollziehen. Ich werde mir die Skalen nochmal genauer anschauen uns sehen, wie plausibel sie sind. Mir geht es nämlich mit zwei Variablen so.

Eigentlich ist meine Frage oberflächlich betrachtet recht banal, also ob ich eine geprüfte Skala verändere. Geht man aber von einer (statistisch) guten Skalenkonstruktion aus, stellen sich Fragezeichen ein. Und da ich keine Erfahrung habe und alles richtig machen will, sitze ich dann mit Zweifeln da

Und ja, das sind eigentlich kleine Fragen, die schnell beantwortet sein könnten. Also ohne euch zu bemühen. Daher umso mehr Dank an euch!!!

Viele Grüße
Clet