Hallo zusammen
Wenn ich eine Regression rechne, müssen bekanntlich einige Voraussetzungen erfüllt werden. Z. B. Sollte auf Ausreißer-Residuen geachtet werden (vorallem bei kleinen Stichproben). Wenn ich jetzt eine Mediation mittels PROCESS rechne, überprüfe ich dann diese Voraussetzung vorher separat? (Ich weiß, dass man z. B. nicht mehr auf Normalverteilung der Residuen achten soll). Meine Stichprobe ist N=209. Also sehr knapp über der Grenze zur Mittelgroßen Stichprobe und ich habe einflussreiche Fälle.
Dann habe ich eine Frage zur Interpretation. Ich habe einen (ganz knapp ) signifikanten (positiven) Totalen Effekt (ich weiß, dass das keine Voraussetzung für eine Mediation ist). Nach der Mediation ist der direkte Pfad nicht mehr signifikant, es besteht also vollständige Mediation. Mich wundert nur, dass der Effekt jetzt negativ ist. Wie wäre das zu interpretieren? Ohne Mediation gibt es einen positiven Zusammenhang, der durch die Mediation aber ganz aufgeboben wird und sogar negativ wird??? Es besteht ja keine Signifikanz. Muss ich dann den direkten Effekt in meinen Ergebnissen interpretieren. Also wie sich der Zusammenhang der UV mit der AV durch Hinzunahme des Mediators verändert hat und im Grunde sogar einen gegenteiligen Effekt hat?
Hier die Ergebnisse dazu:
Total effect of X on Y
Effect se t p LLCI ULCI
,0044 ,0027 1,6567 ,0991 -,0008 ,0097
Direct effect of X on Y
Effect se t p LLCI ULCI
-,0023 ,0023 -1,0211 ,3084 -,0068 ,0022
(Ich teste einseitig, also halbiere ich den p-Wert).
Über Anregungen wäre ich sehr dankbar
VG
Clet