T-Test und wenn ja, wie viele?

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

T-Test und wenn ja, wie viele?

Beitragvon MoBe » Fr 29. Okt 2021, 14:43

Hallo Leute,
ich hab ein kleines Problem. Meine Statistikfähigkeiten sind nämlich wie ich feststellen muss sehr eingeschränkt.
Ich sitze gerade an einer Seminararbeit und habe einen fiktiven Datensatz erstellt, der zeigt, dass demente Menschen bessere Erinnerungsleistungen zeigen, wenn ihre Partner anwesend sind. Ihre Cortisolwerte wurden zuhause, im Labor vor dem Test und noch einmal nach dem Test gemessen.
Eine Gruppe wurde vom Partner während des Tests alleine gelassen, die andere nicht.
Es gibt also 2 Gruppen, mit je 3 Cortisolwerten und je einem Gedächtnistestwert.

Nun zu meiner Frage: Ich möchte zeigen, dass sich in der Gruppe, die von den Partnern allein gelassen wird, die Cortisolwerte von M1 zu M2 zu M3 jeweils signifikant steigen und in der Kontrollgruppe nur von M1 zu M2. Mache ich dann 6 t-tests? Oder eine 2-Faktorielle Anova mit Kontrastanalyse? Order etwas ganz anderes? Ich bin höchst verwirrt. Falls die t-tests die Lösung sind: braucht es dann eine Bonferroni-Korrektur? Die Hypothesen sind ja eigentlich sehr klar und ich fische nicht groß im dunkeln (wofür ja eine solche Korrektur gedacht ist, wenn ich das richtig verstehe).. Hilfe, Hilfe. Ich komm echt nicht drauf.
Entschuldigt den langen Text, aber so wird hoffentlich alles verständlich

Wäre super, wenn mir wer auf die Sprünge helfen kann!
Liebe Grüße!
MoBe
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Re: T-Test und wenn ja, wie viele?

Beitragvon PonderStibbons » Fr 29. Okt 2021, 16:21

Kommt auf die Stichprobengröße an. Außerdem ist nicht klar dargestellt, wann die Partner in der zweiten Gruppe noch anwesend sind.
Ich möchte zeigen, dass sich in der Gruppe, die von den Partnern allein gelassen wird, die Cortisolwerte von M1 zu M2 zu M3 jeweils signifikant steigen und in der Kontrollgruppe nur von M1 zu M2.

Das erste wäre eine Varianzanalyse für Messwiederholungen mit zwei entsprechenden Kontrasten M2-M1 und M3-M2,
das zweite ein t-Test. Sofern die Stichprobengröße ausreicht.

Mich wundert, dass kein direkter Vergleich zwischen den Gruppen angestrebt wird. Ein etwaiges Vergleichen von
"signifikant-nichtsignifikant" ersetzt keinesfalls den direkten Vergleich der Veränderungen zwischen den Gruppen.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: T-Test und wenn ja, wie viele?

Beitragvon bele » Fr 29. Okt 2021, 16:29

Hallo,

PonderStibbons hat geschrieben:
[...] und in der Kontrollgruppe nur von M1 zu M2.

[...]
das zweite ein t-Test.


Ich verstehe die Aufgabenstellung offensichtlich anders als PonderStibbons. "in der Kontrollgruppe nur von M1 zu M2" verstehe ich so, dass Du zeigen willst, dass in der Kontrollgruppe von M2 zu M3 kein weiterer Kortisolanstieg erfolgt. Verstehe ich das richtig? Würde es Dir auch schon reichen zu zeigen, dass der Kortisolanstieg von M2 zu M3 in der Kontrollgruppe viel kleiner ist als in der Experimentalgruppe? Oder muss es unbedingt ein Anstieg von 0,0000 mg/l sein?

LG,
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Re: T-Test und wenn ja, wie viele?

Beitragvon strukturmarionette » Fr 29. Okt 2021, 21:57

Hi,

einen fiktiven Datensatz erstellt, der zeigt,

- etwas reales existiert nicht?

Gruß
S.
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Re: T-Test und wenn ja, wie viele?

Beitragvon MoBe » Sa 30. Okt 2021, 14:04

bele hat geschrieben:
Ich verstehe die Aufgabenstellung offensichtlich anders als PonderStibbons. "in der Kontrollgruppe nur von M1 zu M2" verstehe ich so, dass Du zeigen willst, dass in der Kontrollgruppe von M2 zu M3 kein weiterer Kortisolanstieg erfolgt. Verstehe ich das richtig? Würde es Dir auch schon reichen zu zeigen, dass der Kortisolanstieg von M2 zu M3 in der Kontrollgruppe viel kleiner ist als in der Experimentalgruppe?


Hallo und vielen Dank, dass ihr euch die Mühe macht, mir weiterzuhelfen!

Genau, so war es gemeint. Die Kontrollgruppe, bei der die Partner während des Tests anwesend ist, wird weniger von der Situation gestresst, als die Experimentalgruppe. Und letzteres ist auch genau, wie ich es geplant habe. Der Kortisolanstieg ist einfach deutlich kleiner und wird eventuell nicht mehr signifikant.
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Re: T-Test und wenn ja, wie viele?

Beitragvon MoBe » Sa 30. Okt 2021, 14:14

Vielen Dank für die Antwort!

PonderStibbons hat geschrieben:Kommt auf die Stichprobengröße an. Außerdem ist nicht klar dargestellt, wann die Partner in der zweiten Gruppe noch anwesend sind.

Es sind 31 Probanden pro Gruppe und die Partner der Experimentalgruppe verlassen nach der Begrüßung, zu Beginn des Gedächtnistests den Raum.
Das erste wäre eine Varianzanalyse für Messwiederholungen mit zwei entsprechenden Kontrasten M2-M1 und M3-M2,
das zweite ein t-Test. Sofern die Stichprobengröße ausreicht.


Also eine ANOVA mit Messwiederholung um eine systematische Varianz festzustellen und dann eine Kontrastanalyse um herauszufinden, woher diese Varianz rührt, verstehe ich das richtig?

Mich wundert, dass kein direkter Vergleich zwischen den Gruppen angestrebt wird. Ein etwaiges Vergleichen von
"signifikant-nichtsignifikant" ersetzt keinesfalls den direkten Vergleich der Veränderungen zwischen den Gruppen.


Ohje. Das war der Plan. Wie würde ich einen solchen Vergleich denn anstellen?

Besten Dank schonmal! Liebe Grüße :)

PonderStibbons[/quote]
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Re: T-Test und wenn ja, wie viele?

Beitragvon MoBe » Sa 30. Okt 2021, 14:16

Hi strukturmarionette,

[quote="strukturmarionette"
- etwas reales existiert nicht?

S.[/quote]

nein, ich schreibe eine vorbereitende Seminararbeit, in der wir erstmal den grundlegenden Ablauf einer wissenschaftlichen Arbeit erlernen sollen. Wir haben dafür einen erfundenen Datensatz zur Verfügung gestellt bekommen.
MoBe
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Re: T-Test und wenn ja, wie viele?

Beitragvon PonderStibbons » Sa 30. Okt 2021, 16:05

Mich wundert, dass kein direkter Vergleich zwischen den Gruppen angestrebt wird. Ein etwaiges Vergleichen von
"signifikant-nichtsignifikant" ersetzt keinesfalls den direkten Vergleich der Veränderungen zwischen den Gruppen.

Ohje. Das war der Plan. Wie würde ich einen solchen Vergleich denn anstellen?

Naheliegend wäre eine gemischte Varianzanalyse mit den 2 Gruppen und dem Messwiederholungsfaktor, entweder zwei- oder dreistufig.
Die Wechselwirkung zwischen Gruppe und Messwiederhung zeigt, ob die Veränderung zwischen den Zeitpunkten je nach Gruppe
unterschiedlich ausfällt.

Mit freundlichen Grüßen

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