Unsicherheit bei Interpretation von post-hoc Test

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Unsicherheit bei Interpretation von post-hoc Test

Beitragvon Sportstudentin » Mi 30. Mai 2012, 15:15

liebe forschungserfahrene Leute

Ich habe etwas Schwierigkeiten mit der Interpretation des scheffé-Test, den ich im Anschluss an meine Varianzanalyse durchführe. Mittels VArianzanalyse untersuche ich, ob sich die Selbsteinschätzungsgruppen Unterschätzer, Realisten, leichte Überschätzer und starke Überschätzer signifikant in ihrer kognitiven Leistung unterscheiden (es ergibt sich ein auf dem 1%Niveau signifikantes Ergebnis). Meine Behauptung wäre eigentlich, dass sich eine realistische Selbsteinschätzung am funktionalsten auswirkt. Falls dies der Fall wäre, müssten sich doch die Realisten in der post-hoc Analyse signifikant von den drei anderen Kategorien unterscheiden, oder?

Dies ist nicht der Fall, einzig signifikanter Unterschied zeigt sich zwischen Realisten und starken Überschätzern. Heisst das, dass es keine Rolle spielt, ob sich jemand realistisch einschätzt, leicht überschätzt oder unterschätzt, dass aber starke Überschätzer überzufällig schlechter abschneiden? Wobei ja eigentlich auch nur überzufällig schlechter als die Realisten! Hingegen nicht überzufällig schlechter als die leichten Überschätzer und die Unterschätzer, aber letztere beiden sind ja auch nicht signifikant anders als die Realisten, aber die Realisten sind dann signifikant anders als die starken Überschätzer. Irgendwie geht da doch was nicht auf??

Ich bin sehr dankbar, wenn mir jemand Klarheit in diese VErwirrung bringen kann!!

Liebe Grüsse
Martina
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Re: Unsicherheit bei Interpretation von post-hoc Test

Beitragvon PonderStibbons » Mi 30. Mai 2012, 22:17

Wie lauten Mittelwert+Standardabweichung sowie jeweils die
Gruppengröße in den 4 Stichproben.

Nebenbei, wieso Scheffe Test -- der ist sehr konservativ.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Unsicherheit bei Interpretation von post-hoc Test

Beitragvon Sportstudentin » Do 31. Mai 2012, 14:54

Den Scheffé-Test gerade deshalb, weil er so konservativ ist! Lieber kein signifikantes ERgebnis als ein falsches, oder?!

Der Gesamtmittelwert beträgt: 4,7383, die Gesamtstandardabweichung beträgt: 0,39065, die Stichprobengrösse für die einzelnen Teilstichproben liegt zwischen N= 33 und N=46..

Wie kann ich die Ergebnisse also folglich interpretieren? Danke für deine Hilfe!!

Freundliche Grüsse
Martina
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Re: Unsicherheit bei Interpretation von post-hoc Test

Beitragvon PonderStibbons » Do 31. Mai 2012, 15:16

Lieber kein signifikantes ERgebnis als ein falsches, oder?!

Falsch-negative Ergebnisse sind auch falsch.
Der Gesamtmittelwert beträgt: 4,7383, die Gesamtstandardabweichung beträgt: 0,39065,

Nein, ich meinte: Für jede der 4 Gruppen bitte Name, Mittelwert, SD, n .

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Unsicherheit bei Interpretation von post-hoc Test

Beitragvon Sportstudentin » Do 31. Mai 2012, 19:08

Hier die Angaben:
Abhängige Variable:Tatsächlich erreichte Gesamtnote
Kategorisierte Veridikalität Selbsteinschätzung Mittelwert Standardabweichung N
Unterschätzer (<= -,83) 4,8185 ,40723 33
Realisten (-,82 - -,43) 4,8770 ,32481 33
leichte Überschätzer (-,42 - ,03) 4,6980 ,32348 46
Starke Überschätzer (,04+) 4,5932 ,45627 37
Gesamt 4,7383 ,39065 149

Freundliche Grüsse
Martina
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Re: Unsicherheit bei Interpretation von post-hoc Test

Beitragvon Sportstudentin » Mo 4. Jun 2012, 18:47

Lieber P.

Was heisst das nun für die Interpretation meiner Ergebnisse, wenn die Werte wie oben angegeben aussehen??? Ich meine, was heisst das für mein geschildertes Problem:

Mittels VArianzanalyse untersuche ich, ob sich die Selbsteinschätzungsgruppen Unterschätzer, Realisten, leichte Überschätzer und starke Überschätzer signifikant in ihrer kognitiven Leistung unterscheiden (es ergibt sich ein auf dem 1%Niveau signifikantes Ergebnis). Meine Behauptung wäre eigentlich, dass sich eine realistische Selbsteinschätzung am funktionalsten auswirkt. Falls dies der Fall wäre, müssten sich doch die Realisten in der post-hoc Analyse signifikant von den drei anderen Kategorien unterscheiden, oder?

Dies ist nicht der Fall, einzig signifikanter Unterschied zeigt sich zwischen Realisten und starken Überschätzern. Heisst das, dass es keine Rolle spielt, ob sich jemand realistisch einschätzt, leicht überschätzt oder unterschätzt, dass aber starke Überschätzer überzufällig schlechter abschneiden? Wobei ja eigentlich auch nur überzufällig schlechter als die Realisten! Hingegen nicht überzufällig schlechter als die leichten Überschätzer und die Unterschätzer, aber letztere beiden sind ja auch nicht signifikant anders als die Realisten, aber die Realisten sind dann signifikant anders als die starken Überschätzer. Irgendwie geht da doch was nicht auf??

Bin dankbar für Hilfe!!

Freundliche Grüsse
Martina
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Re: Unsicherheit bei Interpretation von post-hoc Test

Beitragvon PonderStibbons » Mo 4. Jun 2012, 21:51

einzig signifikanter Unterschied zeigt sich zwischen Realisten und starken Überschätzern.
Heisst das, dass es keine Rolle spielt, ob sich jemand realistisch einschätzt, leicht überschätzt oder unterschätzt,

Zumindest lässt sich anhand der vorliegenden Stichprobendatren und mithilfe
des durchgeführten Tests nicht die Hypothese zurückweisen, dass es keine Rolle
spielt.
Irgendwie geht da doch was nicht auf??

Da muss ja nichts aufgehen. Einer der 6 möglichen Gruppenunterschiede
war groß genug, um inferenzstatistisch signifkant auf dem 5% Niveau
zu werden. Die anderen eben nicht.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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