Liebe Alle,
im Rahmen eines Projekts müsste ich Wahrscheinlichkeiten errechnen und würde gerne am Beispiel des unteren fiktiven Cases Eure Meinung dazu wissen, ob mein Vorgehen korrekt ist bzw. wo mein Denkfehler liegt
Der Case lautet folgendermaßen:
Im Rahmen eines Forschungsprojektes sind Erfolgswahrscheinlichkeiten (Ew) für den Übergang von einer Phase in die nächste Phase bekannt.
Annahmegemäß:
Ew von Ph 1: 60%
Ew von Ph 2: 35%
Ew von Ph 3: 65%
Ew von Ph 4: 70%
Ew von Ph 5: 40%
1) Um bei einmaliger Durchführung des Forschungsprojekts herauszufinden wie hoch die Wahrscheinlichkeit im Schnitt ist, dass man in Ph5 kommt müsste man rechnen: 60%*35%*65%*70% bzw. dass man ein brauchbares Molekül findet (Forschungserfolg): 60%*35%*65%*70%*40%, ist dies korrekt?
2) Wenn man herausfinden möchte, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass man zB. an Phase 3 scheitert, müsste man rechnen: 60%*35%*(100%-65%), korrekt? Es wäre nicht richtig zu rechnen 60%*35%*(100%-(60%*35%*65%)), oder?
3) Wenn man annimmt, dass man das Projekt fünfmal durchführt, dann müsste man die Rechnung nochmal mal 5 nehmen, oder? (Die Überlegung wäre, dass bei mehr Projekten die Wahrscheinlichkeit im Schnitt höher ist, dass man ein erfolgreiches Molekül findet) Also zB. bei 1) 5*60%*35%*65%*70% (Ph5) bzw. 5*60%*35%*65%*70%*40% (Erfolg), sowie bei 2) 5*60%*35%*(100%-65%).
4) Wie berechnet man nun die Wahrscheinlichkeit, dass bei x-facher Durchführung des Projekts, nicht nur 1, sondern 2 brauchbare Molekül gefunden werden können? Ich dachte vielleicht müsste der Binomialkoeffizient genutzt werden. In Excel wäre zB. bei einer 5 maligen Durchführung des Projekts folgendes zu rechnen P(2) = Binom.Dist(2(Anzahl der Erfolge),5(Versuchsdurchführung),60%*35%*65%*70%*40% (Erfolgswahrschinlichkeit),False) = gesuchter Prozentsatz, dass man zwei brauchbare Moleküle findet. Bei Durchrechnung für jede Phase 1-5 haben sich bei meinem (tatsächlichen Fall) allerdings "komische" Ergebnisse ergeben: So war die errechnete Wahrscheinlichkeit, dass man 2 brauchbare Moleküle findet bis Ph1 (erfolgreicher Abschluss Ph 1) niedriger, als bis Phase 2 (erfolgreicher Abschluss von Ph1 & Ph 2) usw. Dies erscheint mir nicht logisch, viel mehr hätte ich wie bei der Rechnung zu einem Molekül erwartet, dass die Ew immer kleiner wird, weil immer mehr Phasen dazukommen, also am Ende des Prozesses die Wahrscheinlichkeit quasi am kleinsten ist. Offensichtlich habe ich einen Denkfehler. Kann mir vielleicht einer von Euch helfen?
5) Wie müsste man die Rechnung in 4) eigentlich modifizieren, wenn man errechnen möchte, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass gleich hintereinander zwei erfolgreiche Moleküle gefunden werden können? Müsste man dann rechnen (zb. für Ph 2): 60%*35%*60%*35%?
Es ist wahrscheinlich wirklich nicht komplex, aber i-wie stehe ich auf dem Schlauch.
Vielen lieben Dank Euch
Simi.