P-wert

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

P-wert

Beitragvon TheTruth » So 28. Nov 2021, 12:30

Hallo,
ich habe eine ( für vielesicher dumme) Frage zur Statistik. Soweit ich es verstanden habe, geht es beim p-Wert zm die Bestätigung der Nullhypothese. Allerdings habe ich ein Lehrbuch zu Psychologie, wo der p-Wert in diesem Zusammenhang keinen Sinn macht.
"Die Summe der Variablen, die Transfer positiv beeinflussen, wird auch aks Transferkultur bezeichnet. In der Metaanalyse voBlume et al. (2010) fand sich zusammenfassend eine Effektstärke von p=.36 im Hinblick auf den Zusammenhang zwischen Umwelteinflüssen und Indikatoren des Trainingstransfers.

Hier kann ( zumindest wie ich es verstehe ) nicht der p-Wert gemeint sein. Wenn das einfach der Effekt der Umwelt auf den Transfer ist, wie unterscheide ich dann, wann es welches ist?
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Re: P-wert

Beitragvon PonderStibbons » So 28. Nov 2021, 14:57

Soweit ich es verstanden habe, geht es beim p-Wert um die Bestätigung der Nullhypothese.

Absolut niemals. Es geht nur darum, ob die Stichproben-Daten der Nullhypothese ("the hypothesis to be nullified")
so sehr widersprechen, dass man sich entscheidet, die Nullhypothese zu verwerfen. Andernfalls wird die Nulhypothese
weiter beibehalten. Aber "weiter beibehalten mangels ausreichender Evidenz fürs Verwerfen" ist etwas anderes als
bestätigt.
"Die Summe der Variablen, die Transfer positiv beeinflussen, wird auch aks Transferkultur bezeichnet. In der Metaanalyse voBlume et al. (2010) fand sich zusammenfassend eine Effektstärke von p=.36 im Hinblick auf den Zusammenhang zwischen Umwelteinflüssen und Indikatoren des Trainingstransfers.
Hier kann ( zumindest wie ich es verstehe ) nicht der p-Wert gemeint sein.

Kann es in der Tat nicht. Gängige Effekstärkemaße sind z.B. r oder d. Das p ist die Verwechslung eines griechischen
mit einem lateinischen Buchstaben.

Der Text von Blum et al. ist übrigens online, warum hast Du nicht zuerst dort mal nachgesehen? Da ergibt sich auch
noch, dass die 0.36 (warum sie englisches Zahlenformat in einem deutschprachigen Lehrbuch verwenden, ist auch
noch so eine Frage) der Effekt von work environment ist, nicht von "allen Umwelteinflüssen".


Mit freundlichen Grüßen

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Re: P-wert

Beitragvon TheTruth » So 28. Nov 2021, 15:11

Vielen Dank. Besonders zur Erläuterung des p-Werts, der mit so erklärt wurde.
Da noch eine Frage, wenn ich in dem Zusammenhang p lese ist es aber normalerweise immer der p-Wert hoffe ich. Also sofern es nucht wieder so ein Fehler ist.

Das werde ich mir mal anschauen mit dem Test. Beziehungsweise werde ich mir da mal allgemein die originalen Tests anschauen, wenn sie verfügbar sind.
Das mit dem Zahlenformat habe ich schon öfters so in deutschen Büchern gesehen ( und nein es wurde nicht falsch abgeschrieben und steht da so) und dachte daher, das wäre so normal.
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Re: P-wert

Beitragvon bele » So 28. Nov 2021, 19:45

Hallo ThTruth,

TheTruth hat geschrieben:... wenn ich in dem Zusammenhang p lese ist es aber normalerweise immer der p-Wert hoffe ich. Also sofern es nucht wieder so ein Fehler ist.


Es geht um den kleinen griechischen Buchstaben rho, der je nach Schriftsatz einem p sehr ähnlich sein kann oder auch gar nicht. Such mal eine Tabelle griechischer Buchstaben und dort rho. Im Formelsatz hier im Forum sieht der beispielsweise so aus: . Kann man schon mal verwechseln mit .

Das mit dem Zahlenformat habe ich schon öfters so in deutschen Büchern gesehen ( und nein es wurde nicht falsch abgeschrieben und steht da so) und dachte daher, das wäre so normal.


Das ist so normal oder unnormal wie die Wechselwirkungen zwischen englischer und deutscher Sprache es auch sind. Da soll es schon richterliche Urteile gegeben haben, weil eine Bank einen anderen Betrag vom Überweisungsschein abgelesen hat als der Überweisende gemeint hat. In deutschen Schulen ist 50,000 eben Fünfzig und 50.000 ist Fünfzigtausend. Andere Länder, andere Sitten. Andererseits muss auch ein deutscher Programmierer und in Computercode englische Dezimalpunkte eingeben und wird von seiner Statistiksoftware Ergebnisse mit Dezimalpunkt erhalten (außer bei Excel, was in einer anderen Liga spielt), weshalb das unter Wissenschaftlern nicht so aus der Welt ist, auch mal Zahlen mit Dezimalpunkt anzugeben. Interessant ist, dass die Null zu fehlen scheint, inder Angabe . Das wird in der wissenschaftlichen englischsprachigen Literatur gerne so gemacht, wenn es sich um Größen handelt, die nur zwischen 0 und 1 vorkommen, also beispielsweise beim p-Wert.

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