Hallo zusammen.
Ich stehe vor den "Trümmern" meiner Promotion. Aber von vorne:
2017 habe ich eine Studie in einer Kinderklinik begonnen. Das Ziel war es, eine Follow-Up Studie bei Kindern zu machen, die zwischen 2005 und 2014 in der Klinik mit einer bestimmten bakteriellen Infektion behandelt wurden. Die Kohorte umfasst 200 Kinder zu denen auch allerhand restrospektive Daten gesammelt wurden (insgesamt basieren 3 Promotionen auf der Studie).
Von diesen 200 haben 63 Kinder an einem Follow-Up teilgenommen. Bei diesem Follow-Up wurden neben Fragebögen auch technischen Lungenfunktionsuntersuchungen gemacht.
Das Thema meiner Promotion sollte das Outcome der Lungengesundheit sein.
Bei der Planung der Studie habe ich mich natürlich auf meine Betreuerin verlassen, die damals sagte, eine Kontrollgruppe wäre nicht notwendig, man würde die erhobenen Werte einfach mit bereits publizierten Werten von gesunden Kindern vergleichen.
Die Rekrutierung wurde 2020 beendet. Da meine Betreuerin eine neue Stelle als Chefärztin angetreten ist, ist die Betreuung seither quasi nonexistent gewesen. Kürzlich hat sich die Betreuerin dann aber doch gemeldet weil sie das Ganze zum Abschluss bringen will. Abweichend von dem was ursprünglich geplant war wird die Statistik nun doch nicht abgegeben sondern ich muss/soll selbst rechnen.
Und ich scheitere schon daran zu verstehen, was genau ich jetzt berechnen soll und wie.
Ich habe von 62 der 63 Kinder Lungenfunktionsergebnisse (FEV1) von denen 12,9% pathologische Werte aufgewiesen haben. Und von 59 der 63 Kinder habe ich Werte einer weiteren technischen Lungenfunktionsuntersuchung (LCI) bei denen 15,25% der Untersuchungen pathologische Werte gezeigt haben.
Da es keine rekrutierte Kontrollgruppe gibt verzweifel ich aber an der Frage, wie ich diese Ergebnisse jetzt statistisch testen kann. Es gibt sowohl zum FEV1 als auch zum LCI Studien mit gesunden Kindern, bei denen ich aber keinen Zugriff auf die Rohdaten habe. Aus diesen Studien ergibt sich aber der Grenzwert, ab wann die Untersuchung als pathologisch anzusehen ist, woraus sich ja letztlich unsere Anzahl auffälliger Ergebnisse ergibt.
Meine Betreuerin hat nun vorgeschlagen, ich solle ein Konfidenzintervall berechnen mit den bspw. 15,25% pathologischen Kindern bei der LCI Untersuchung. Aber schon daran scheitere ich.
Ich bin für jede Hilfe und jeden Vorschlag dankbar.